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musste sich den Wecker auf vier Uhr stellen.

      Für das eigentliche „Sitzen“, also die Meditation, gab es unterschiedliche Möglichkeiten. Man konnte sich auf einen ganz gewöhnlichen Klappstuhl setzen. Angelehnt oder auch nicht, die Unterarme leicht auf die Oberschenkel gelegt. So ähnlich wie die sogenannte „Droschkenkutscher-Haltung“ im Autogenen Training. Aber wer setzt sich schon auf einen Stuhl, wenn es um die Erleuchtung geht?

      Eine Alternative bot ein ca. 20 bis 30 cm hohes, festes Sitzkissen. Das lag auf einer Unterlage von der Qualität einer Turnmatte. Man saß schön aufrecht, die Beine mehr oder weniger (meist weniger) locker gekreuzt und tat seine meditative Arbeit. Oder man kniete auf der Turnmatte und schob ein kleines Holzbänkchen zur Erleichterung der ungewohnten Sitzhaltung unter den Popo. Jede dieser Sitzfiguren hatte einen schönen Namen: „ganzer“ oder „halber Lotussitz“ oder „Diamantsitz“.

      In Wirklichkeit war es die reine Folter – jedenfalls am Beginn. Also die ersten paar Monate hindurch. Ich hatte ja keine Ahnung, wie viele Stellen am Körper schmerzen können: Knie, Fußrücken, sämtliche Rücken- und Schultermuskeln, der Nacken und sogar die Arme. Und dann gibt es so ein paar Schlaumeier, die dir heimlich zuraunen: „Der Schmerz wird dein Freund.“ Damit wollen sie dir wohl zeigen, dass sie schon Meditationsprofis sind. Auf den Mond schießen könntest du die Typen in diesem Augenblick.

      Dazu kam noch - das gewählte Seminar war ein Schweigeseminar. Was bedeutete: Es durfte kein einziges Wort geredet werden! Eine Woche lang. Während der Meditation sowieso nicht, aber auch nicht während des Essens, bei der Arbeit, auf einem Spaziergang – niemals nicht! Reden durfte man ausschließlich in den Gruppen- und Einzelsitzungen.

      In den etwa zehnminütigen Einzelsitzungen kannst du dem Lehrer dein persönliches Leid klagen und um Erleichterung bitten. Die dir zumeist aber verwehrt bleibt. Die Standardantworten sind in der Regel so ausgelegt: „Geh doch einfach einmal in deinen Schmerz.“ Oder: „Schau dir doch einmal deine Wut (deine Trauer, Lust usw.] an und bleibe darin. Ohne etwas verändern zu wollen.“ Was mir nicht eben weiterhalf. Und so musste ich, ehe ich den Sinn dahinter begriff, sehr viele Schmerzen ertragen.

      In den Gruppensitzungen geht es so zu wie in den meisten Gruppensitzungen, die wir aus der Volkshochschule, der Therapie oder dem Kneippverein kennen. Man muss halt die um Aufmerksamkeit heischenden Profilierungsversuche der Sitzenden ertragen und auf die erhellenden Antworten des Lehrkörpers lauschen.

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