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Shinobi - Dem Untergang geweiht. Danny Seel
Читать онлайн.Название Shinobi - Dem Untergang geweiht
Год выпуска 0
isbn 9783749736225
Автор произведения Danny Seel
Жанр Контркультура
Серия Shinobi
Издательство Readbox publishing GmbH
„Ich habe gesagt, ich werde bis an meinen letzten Atemzug kämpfen!“
„Ist es dein Ernst?“ Takeru lächelte ungläubig und zugleich überrascht darüber, dass er seinen Willen noch nicht komplett gebrochen hatte.
„Greift mich doch an, wenn ihr wollt. Nimmt euch jedoch in Acht! Lebend werdet ihr mich nicht bekommen!“
„Du musst verrückt geworden sein.“
„Vielleicht.“ Die Entschlossenheit in Yujiros Stimme hörte sich ein wenig unheimlich an für einen Mann, der kurz vor dem Tod stand. „… aber ich habe einen Vorschlag.
„Und was schlägst du vor?“, fragte Sowano grinsend und begann seinen Gefangenen mit gemächlichen, wandernden Schritten zu umkreisen.
„Ich fordere dich zu einem Duell heraus. Mann gegen Mann. Kein Eingriff deiner Gefolgsmänner. Nur wir zwei. Hier und jetzt.“
Takeru lachte spöttisch auf und warf seinem Gefangenen einen ungläubigen Blick zu. „Ich weiß nicht, wie oft ich dies bereits gehört habe. Aber alle meine Duelle gingen immer gleich aus.“ Er machte eine kurze Pause. „Nämlich mit dem Tod meines Gegners.“
Die Nukenin lachten hochmütig, doch ihr Jōnin hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen.
„Deshalb“, fuhr er fort, „möchte ich dich zuvor warnen, dass du eine äußerst schmerzliche Erfahrung haben wirst, falls du darauf bestehst.“
Warnend und fragend zugleich hob er die Augenbrauen, wobei seine Augen herausfordernd strahlten.
„Das ist mir völlig egal“, antwortete Yujiro. „Stell dich mir wie ein Mann!“
Takerus Grinsen wurde noch boshafter. „Wie du willst.“
13. Der Zweikampf
In aller Ruhe ließ sich Takeru die Knöchel knacken. Dann griff er nach seiner linken Schulter und kreiste sie mit der rechten Hand, sodass ein knackendes Geräusch ertönte.
„Langsam werde ich schon zu alt für diese Kämpfe“, stellte er nebenbei fest. „Katashisan, geben Sie mir Ihr Schwert.“
Vor seinem Anführer in die Knie gehend, senkte Katashi das Haupt und hob sein Ninjatō über seinen Kopf.
„Danke. Hier ist deine Waffe, Yujiro.“
Zu Katashis Entsetzen warf dieser das Kurzschwert sorglos vor die Füße seines Gefangenen. Der Letztere ließ seinen Stock los und ergriff energisch das Ninjatō, wobei er in einer fließenden Bewegung in eine Kampfstellung überging. Alle Söldner, die vorhin Verfolger gewesen waren, übernahmen nun die Rolle der Zuschauer. Still folgten sie den beiden Männern mit dem Blick.
„Möge der Beste siegen!“, lächelte Takeru selbstsicher.
Mit gleichmäßigen Schritten fingen die Duellanten an, sich gegenseitig zu umkreisen. In tiefste Konzentration versunken, ließen sie sich nicht aus den Augen.
Yujiro wusste, dass er sowieso wahrscheinlich nicht lebend entkommen würde. Ein letzter Wunsch brannte in ihm. Er wollte heldenhaft sterben, um nicht Kanagis Folter ausgeliefert zu sein. Diese Gedanken trieben ihn dazu, die Initiative zu ergreifen.
Mit einem markerschütternden Schlachtruf stürzte er sich auf seinen Erzfeind und übte einen horizontalen Hieb aus, auf die gegnerische Brust zielend. Sobald sein Widersacher ihn pariert hatte, wandte er seinen ganzen Körper abrupt nach links und führte einen weiteren Stoß durch. Kaum hatte ihn sein Gegner abgewehrt, drehte sich Yujiro fast vollständig um seine eigene Achse, wobei er sein Ninjatō derselben Drehung unterwarf. Mit unglaublicher Stärke, die seine Klinge aufgrund des Schwunges gewonnen hatte, hackte er kraftvoll nach Takeru, der überrascht zurückgedrängt wurde.
Anerkennend hob er die Augenbrauen, als er seinen Widersacher musterte. „Ich muss zugeben, dass du dich verbessert hast … Das letzte Mal hatte ich gar keine Schwierigkeiten, dir und deinem Gefährten den Hintern zu versohlen!“
Noch während er sprach, ging er in die Offensive hinüber, um seinen Gegner zu täuschen. Der Chūnin war auf den Angriff nicht ganz vorbereitet und konnte nur mühsam den nächsten Hieb blockieren. Er wich einige Schritte zurück, doch Takeru ließ nicht so leicht von ihm ab.
Blitzschnell ließ Sowano einen Hagel von Stößen auf seinen Widersacher niedergehen, sodass sich dieser kaum wehren konnte. Die Wildheit seiner Hiebe nahm mit jedem einzelnen zu und sie kamen ihrem Ziel immer näher.
Als Yujiro den neunten Angriff zu parieren versuchte, schlug sein Gegner mit solcher Stärke zu, dass der Arm des Ersteren beim Aufprall nach hinten geworfen wurde und somit seinen Körper vorläufig ungeschützt ließ. Sofort nutzte Takeru diesen Augenblick aus, wobei er mit seinem Ninjatō einen perfekten vertikalen Schwertstoß von unten nach oben ausübte. Kiyonori sprang instinktiv zurück, wurde jedoch trotzdem von der Klinge erwischt, die ihm einen langen, aber relativ harmlosen, Schnitt über die Brust zufügte.
Er zuckte auf und versuchte wieder zurückzuweichen. Doch Sowano war ein dermaßen geschickter und erfahrener Gegner, dass er ihm keine Zeit für eine Erholung gab und ihn erneut in die Defensive zwang. Nach einigen weiteren Stößen wurde Kiyonori zurückgedrängt.
Schnell schoss Takeru vorwärts, wobei er sein Schwert auf Schulterhöhe parallel zu der Erde hielt, um seinen Widersacher aufzuspießen. Yujiro duckte sich und rollte zur Seite. Während ihn die Klinge verfehlte, bekam er eine Chance seinem Erzfeind das Ninjatō zwischen die Rippen zu stoßen. Doch dazu kam er nicht, denn Takeru trat ihm ins Gesicht.
Der Tritt war stark genug, um ihn zu Boden zu werfen, sodass er mit einem schmerzvollen Stöhnen auf der harten Erde aufprallte. Mittlerweile begannen die Söldner für ihren Jōnin zu jubeln.
„Sowanosama! Sowanosama! Sowanosama!“
Die Hochrufe hatten nach einiger Zeit den Anschein sich in einen tückischen Sprechchor zu verwandeln. Etwas unsicher wieder auf die Beine kommend, bemerkte er, wie sich der Himmel aufgrund der aufgehenden Sonne rot gefärbt hatte. Er unterdrückte ein Stöhnen. Der unaufhörliche Schmerz von der Kugel in seinem Rücken wurde stärker. Auch das Blut, das ihm die Brust sowie den Bauch heruntertropfte, versuchte er zu ignorieren.
„Hast du immer noch nicht genug?“, fragte Takeru grinsend. „Immer noch nicht?“
Die Augen verengend, spuckte Yujiro Blut. „Du brauchst dich nicht zu wiederholen. Ich habe dich beim ersten Mal ignoriert.“
Mit beiden Händen ergriff er fest das Heft seines Kurzschwertes, bis seine Knöchel weiß hervortraten. Sowano lachte leise vor sich hin.
„Genauo dickköpfig wie sein Vater“, murmelte er und warf sich wieder auf seinen Gegner. Flink stach er nach Kiyonoris Seite, doch dieser parierte den Stoß.
Plötzlich griffen sie sich beide zugleich an. Wild hackte Yujiro von rechts nach links, auf Takerus Ellbogen zielend, während sein Widersacher ihm mit seinem Ninjatō ins Gesicht zu stechen versuchte. Beide hatten das Gefühl, als ob die Zeit stehen geblieben wäre, als sie ihre gegenseitigen Attacken ausübten.
Kalter Stahl bohrte sich in Sowanos Ellbogen, der sich vor Schmerz und vor weiterer Gefahr zurückziehen musste. Sein eigenes Schwert streifte Kiyonoris Gesicht und schnitt ihm bloß die Wange auf. Beide, der Jōnin der Nukenin und der Chūnin der Momochi, traten gleichzeitig zurück. Takeru sah seinen Gegner völlig verblüfft an.
„Unmöglich! Wie in aller Welt ist es dir gelungen?“ Entrüstet blickte er seinen blutenden Ellbogen an. Er schien es für undenkbar gehalten zu haben, dass er auch nur einen einzigen Schnitt im Duell abbekommen würde. Der Jubel seiner Untergebenen wurde ein wenig leiser.
Yujiro konnte sich ein mattes Lächeln nicht verkneifen. „Unterschätze nie deinen Gegner …“
Sowano kniff wütend die Augen zusammen. Ihm gefiel es ganz und gar nicht eine Lektion von einer seiner Meinung nach unterlegenen