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es ist somit gleichzeitig materieller und psychischer Natur. Um genki zu sein, ist es daher wichtig, nicht nur auf das achten, was man tut, sondern auch auf das, was man denkt. Wir müssen uns darüber klar sein, dass unsere Kraftlosigkeit zu einem großen Teil von Stress kommt. Um unsere intellektuellen, emotionalen und körperlichen Ressourcen nicht unnötig zu erschöpfen, gilt es, drei Regeln zu beachten.

       Lernen, dem, was man tut, einen Sinn zu geben

      Auf dem Weg zu einem erfüllteren Leben lassen uns Fragen, die mit »warum« beginnen, schneller Fortschritte machen als solche, die mit »wie« anfangen. Bevor wir also versuchen, uns ein bestimmtes Know-how für den beruflichen Erfolg anzueignen, sollten wir verstehen, dass nur die Antwort auf die Frage »Warum mache ich das?« uns voranbringt und uns ermöglicht, langfristig durchzuhalten.

      »Es ist besser für die Gesundheit,

      nach einem Sinn zu suchen,

      als sich zu bemühen,

       Schwierigkeiten zu vermeiden.«

       KELLY MCGONIGAL,

      amerikanische Gesundheitspsychologin, bekannt für ihre Forschungen

      über die Verbindung zwischen Psychologie und Gesundheit

      Schwierigkeiten auf unserem persönlichen und beruflichen Weg sowie Opfer, die wir zwischenzeitlich bringen müssen, um etwas zu erreichen, führen tatsächlich irgendwann zu körperlicher und emotionaler Erschöpfung. Doch gewinnen wir unsere Tatkraft nicht etwa dadurch zurück, dass wir Schwierigkeiten zu vermeiden suchen, sondern wir kommen dann wieder in Form, wenn wir uns für das einsetzen, was uns wirklich wichtig ist. Wenn es uns gelingt, unseren Unternehmungen einen Sinn zu geben, setzt das Gehirn verschiedene Hormone frei, die den Organismus stimulieren und seine Reparaturfähigkeit verbessern.

      Das gute Funktionieren unseres Gehirns hängt zu einem großen Teil vom Vorhandensein mehrerer Neurotransmitter ab, darunter Dopamin, GABA, Serotonin und Acetylcholin. Letztere sorgen dafür, dass wir fähig sind, Freude zu empfinden, ruhig zu bleiben und uns etwas einzuprägen. Es gibt eine ständige Wechselwirkung zwischen unserer Stimmung und diesen Transmittern. Herrscht ein Defizit bei einigen davon, kann dies zu einer Form von Depression führen. Gleichzeitig ist es wichtig zu wissen, dass negative Gedanken eine Reaktion auf hormoneller Ebene hervorrufen.

      In starken Stresssituationen setzt unser Körper ein Hormon, das sogenannte Cortisol, frei. Dieses aktiviert rasch unseren Stoffwechsel, was bei Gefahr lebenswichtig ist, weil so unsere körperliche Leistungsfähigkeit erhöht wird und wir in der Lage sind, in Bruchteilen von Sekunden zu entscheiden. Das Hormon stellt jedoch eine ernste Gefahr für die Gesundheit dar, wenn wir unter Daueranspannung stehen und es somit ständig ausgeschüttet wird. Man kann es mit einem Feuer vergleichen, das uns wärmt, wenn wir es beherrschen, das bei Kontrollverlust jedoch sämtliche Brennstoff-Reserven zu verbrennen droht. Dadurch, dass das Cortisol die Wirkung des Melatonins reduziert, verzögert es auch das Einschlafen und verringert die Fähigkeit des Körpers, nachts zu regenerieren. Es hemmt zudem bestimmte Funktionen des Organismus, die für ein funktionierendes Immunsystem wichtig sind.

      Ein großer Teil unserer gesundheitlichen Probleme hat somit mit Formen von chronischem Stress zu tun.

       BEISPIEL

      Es ist wichtig, dass wir unserer Arbeit einen Sinn geben können, damit wir uns nicht in ihr gefangen fühlen. Die Angst, von anderen verurteilt zu werden, kann erheblich abnehmen, wenn wir etwas unternehmen, das wir als wichtig für uns selbst einstufen. Das Gefühl persönlicher Erfüllung hilft uns somit, den Cortisolspiegel sowie den Pegel bestimmter Neurotransmitter zu regulieren. Das schafft einen positiven Kreislauf, der dazu führt, dass wir uns glücklicher fühlen und gleichzeitig die Fähigkeit unseres Körpers zur Selbst-Reparatur erhöht.

       Stress nicht als Feind sehen

      In der heutigen Gesellschaft ist Stress zum Feind Nummer eins geworden. Es vergeht kein Tag, an dem uns nicht gesagt würde, dass er die Ursache zahlreicher Krankheiten sei. Das beste Mittel, um gesund zu bleiben, wäre demnach, jede Form von Anspannung zu vermeiden. Allerdings scheinen neuere Studien zu belegen, dass die Wirkung von Stress auf die Gesundheit stark davon abhängt, wie wir auf den Reiz reagieren. Mit anderen Worten, wenn wir überzeugt sind, dass Stress schlecht für unsere Gesundheit ist, neigen wir eher dazu, negative Symptome zu entwickeln.

      »Wenn Sie sich dafür entscheiden,

       Stress als nützliche Reaktion Ihres

       Nervensystems zu betrachten, entwickeln Sie

       ein inneres Kraftgefühl.«

       KELLY MCGONIGAL

      Es ist nicht der Stress an sich, der einen Verlust von Ki verursacht, sondern die negative Meinung, die wir über dieses Empfinden haben.

       Mit sich selbst nicht so streng sein

      Viele von uns meinen, dass wir besser vorwärtskommen, wenn wir uns selbst gegenüber kritisch sind, doch sollten wir uns darüber bewusst sein, dass ständige Selbstkritik eine Hauptursache für emotionale Erschöpfung ist, die uns zwangsläufig auch körperlich erschöpft. Scham, ob natürlicherweise empfunden oder aufgezwungen, führt viel eher zu depressiven Verstimmungen als zu positiven Veränderungen.

      Der Schlüssel zur Einhaltung Ihrer guten Vorsätze liegt darin, zu lernen, wie Sie Ihre Motivation täglich aufrechterhalten können. Seien Sie nicht so streng mit sich selbst, der Selbstkritiker ist ein sehr viel weniger wirksamer Führer, als es Ihre positiven Gedanken sind. Finden Sie Freude auf Ihrem Weg zur Veränderung und lernen Sie, über Ihre Fehler zu lachen.

      BEISPIEL: Statt sich wegen Ihres Aussehens oder mangelnder Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich schuldig zu fühlen, sollten Sie sich lieber vorstellen, wie sich Ihr Leben verbessert, wenn Sie in der Lage sind, sich zu verändern. Das verleiht Ihrem Weg einen Sinn und verhindert, dass negative Gedanken Ihre Energie erschöpfen.

      GOLDENE REGEL

      NR. 2:

       Arigatou

       (Danke)

      Lernen, dankbar zu sein

      Ohne Gefühle, ohne Emotionen,

      ist Höflichkeit nur eine leere Hülle.

      Dies ist wahrscheinlich eine der wichtigsten Lehren von Konfuzius, der die Japaner stark inspiriert hat: Wenn wir harmonisch mit anderen zusammenleben möchten, sollten wir nicht nur Danke sagen können, sondern vor allem fähig sein, Dankbarkeit zu empfinden.

      In Frankreich neigen viele Menschen dazu, Regeln als Einschränkung der persönlichen Freiheit zu sehen, als Hindernis, das ihrem vollkommenen Glück im Weg steht. In unserer Gesellschaft weckt alles, was festgeschrieben ist, Misstrauen. Sogar die wichtigen

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