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Der neue Sonnenwinkel Jubiläumsbox 5 – Familienroman. Michaela Dornberg
Читать онлайн.Название Der neue Sonnenwinkel Jubiläumsbox 5 – Familienroman
Год выпуска 0
isbn 9783740931940
Автор произведения Michaela Dornberg
Жанр Языкознание
Серия Der neue Sonnenwinkel
Издательство Bookwire
Er lächelte.
»Diesmal geht es nur bis nach Schottland in die Highlands, dennoch wird es alles sehr abenteuerlich sein. Ganz so, wie ich es liebe.«
Er war begeistert, er erzählte ihr eine ganze Menge, es sprudelte nur so aus ihm heraus. Und Roberta wurde klar, dass Lars Magnusson ihr niemals ganz gehören würde. Er war ein Freigeist, ein Abenteurer, der das, was er tat, liebte, das würde immer den Vorrang haben, und sie musste sich darauf einstellen, an seiner Seite immer nur die zweite Geige zu spielen.
Doch hatte sie eine andere Wahl?
Nein, die hatte sie nicht, weil das, was er ihr gab, und das tat er mit Herz und Liebe, immer noch viel mehr war als das, was sie zuvor in ihrem Leben erlebt hatte.
Er küsste sie, und für eine kurze Weile vergaß sie alles, was sie bedrückte.
Sie fuhren auseinander, als ein schriller Klingelton erklang.
»Der Auflauf ist fertig«, lachte er, »ich hoffe, du magst ihn.«
Welche Frage. Lars kochte erstaunlich gut, das gab sogar Alma neidlos zu, und die war eine begnadete Köchin.
Er stand auf, zog sie empor, und ehe er zum Ofen ging, nahm er sie noch einmal kurz in die Arme und küsste sie.
»Wir können es gerade noch schaffen, gemütlich zu essen, und danach hoffe ich, dass meine Telefonkonferenz nicht zu lange dauern wird. Ich möchte nämlich den Abend mit dir genießen, mein Herz. Darauf habe ich mich schon den ganzen Tag über gefreut.«
Roberta sah ihm zu, wie er mit ruhigen, sicheren Bewegungen die Auflaufform aus dem Ofen holte. Er war schon ein toller Mann, ihr Lars. Bei ihm stimmte alles, und als er ihr einen liebevollen Blick aus seinen unglaublich blauen Augen zuwarf, da schmolz sie dahin wie Butter in der Sonne.
Er liebte sie, sie liebte ihn. Ihre Beziehung war nicht perfekt, weil immer Wünsche offen blieben. Aber es war wohl so im Leben, dass man nicht alles haben konnte.
*
Man konnte nicht gerade behaupten, dass bei den Bredenbrocks eitel Sonnenschein herrschte. Ihr Leben war voller Höhen und Tiefen, doch die Höhen überwogen.
Maren und Tim begannen, im Sonnenwinkel, im Gymnasium in Hohenborn Fuß zu fassen.
Maren gehörte jetzt zu der coolen Clique, die sich nach der Schule oder während der Ausfallstunden im ›Calamini‹ traf, und Tim spielte mit ein paar anderen Jungen Fußball.
Es ließ sich alles gut an, sehr zur Freude ihres Vaters. Dann hatte er sein Opfer nicht umsonst gebracht. Er hatte am meisten aufgegeben. Als Direktor einer großen Schule hatte er eine ganz andere Position gehabt als jetzt als Lehrer für Mathematik und Physik.
Dr. Peter Bredenbrock beklagte sich nicht. Es war okay so. Für ihn zählten in erster Linie seine Kinder, und wenn es denen gut ging, dann ging es auch ihm gut.
Sie waren auf einem richtigen Weg, und es war so großartig, wie sehr er auf Angela von Bergen und deren Mutter Sophia zählen konnte. Die beiden Damen waren bereits schon so etwas wie Familie.
Heute in aller Herrgottsfrühe waren Maren und Tim mit Sophia und Angela in einen Freizeitpark gefahren. Sophia wollte sich dort ins Restaurant setzen, und Angela hatte sich vorgenommen, den Bredenbrock-Sprösslingen einen richtig schönen Tag zu machen.
Peter war es ganz recht, mal einen ganzen Tag für sich zu haben. Es war viel Arbeit für ihn liegen geblieben, da konnte er eine ganze Menge aufarbeiten. Und am Nachmittag würde er um den See laufen. Da war er schon gefühlte Ewigkeiten nicht mehr gewesen.
Und da Angela auf ihre vorsorgliche Art für ihn etwas gekocht hatte, musste er sich das Essen nur aufwärmen.
Er hatte bereits einiges geschafft, und wenn er sich sputete, würde er direkt nach dem Mittagessen zum See gehen können.
Welch verlockender Gedanke!
Peter war bestens gelaunt, und die Arbeit ging flott voran.
Ein wenig unwillig blickte er hoch, als es draußen an der Tür klingelte. Er erwartete niemanden, vermutlich war es der Briefträger.
Peter Bredenbrock stand auf, ging zur Tür, öffnete, und dann prallte er zurück.
Er glaubte einen Geist zu sehen!
Vor der Tür stand Ilka, seine Ehefrau, von der er noch immer nicht geschieden war, und mit der er nun überhaupt nicht gerechnet hätte.
Sie sah grauenvoll aus mit ihren bunt gefärbten Haaren, die eher zu einer Punkerin passten, aber nicht zu einer Frau, die eher gutbürgerlich war. Man musste wohl sagen, gewesen war. Sie hatte sich verändert, und alles, was geschehen war, das wäre für ihn zuvor undenkbar gewesen. Doch nicht Ilka! Da konnte man sehen, wie man sich täuschen konnte.
Seit sie weggelaufen war, hatte er sie nicht mehr gesehen, und er wunderte sich, wie emotional unbeteiligt er ihr gegenüberstand.
»Was machst du hier?«, erkundigte er sich, und seine Stimme klang freundlicher, wenn er sich mit der Zeitungsfrau unterhielt.
»Willst du mich nicht erst mal ins Haus lassen?«, wollte sie wissen. »Es muss ja nicht die ganze Nachbarschaft mitbekommen, was wir uns zu sagen haben.«
Er konnte sich nicht verkneifen zu sagen: »Ich habe dir nichts zu sagen. Aber meinetwegen, komm rein. Wie hast du uns überhaupt gefunden?«
Sie schob sich an ihm vorbei.
»Es war ja ganz schön dreist von dir, nicht nur wegzuziehen, sondern das Haus auch noch zu verkaufen. Das hättest du ohne meine Einwilligung überhaupt nicht tun dürfen.«
Er konnte jetzt nicht glauben, was sie da von sich gab. Und wie dreist sie war.
»Irrtum, das Haus gehörte mir bereits vor unserer Ehe, und deswegen kann ich damit tun und lassen, was ich will. Bist du hergekommen, um dich wegen des Hauses mit mir zu streiten?«
Sie setzte sich einfach hin. Nun, darüber wollte er sich allerdings nicht aufregen, er hätte ihr einen Platz angeboten, schließlich war er ein höflicher Mensch, der wusste, was sich gehörte.
»Ich wollte wieder ins Haus einziehen, jetzt werde ich wohl oder übel in den sauren Apfel beißen müssen und hierherziehen. Das finde ich nicht so prickelnd.«
Jetzt musste Peter sich ebenfalls erst einmal setzen, er war zunächst stehen geblieben.
Hatte er sich da verhört? Was hatte Ilka da von sich gegeben?
»Du willst was?«
»Wieder zu dir und Maren und Tim ziehen. Die Kinder brauchen ihre Mutter …, ich habe eingesehen, dass das Leben an der Seite eines umtriebigen Künstlers doch nichts für mich ist. Ich bin wohl zu bürgerlich.«
Er konnte nicht sofort etwas sagen, weil es einfach zu ungeheuerlich war, was diese Frau da von sich gegeben hatte.
Sie hatte auf nichts und niemanden Rücksicht genommen und hatte ihr Ding gemacht. Und als sie zufällig Maren und Tim gesehen hatte, war sie weggelaufen.
Und nun tat sie so, als sei alles in Ordnung, als könne sie wieder da beginnen, wo sie aufgehört hatte. Das war eine derartige Dreistigkeit. Das schlug dem Fass den Boden aus.
»Du hast dich für ein Leben gegen mich und gegen die Kinder entschieden«, erinnerte er sie. Hatte sie das vergessen?
»Mein Gott, du hättest doch nicht gleich alles aufgeben müssen. Ich wollte bloß ein bisschen Spaß haben.«
Am liebsten hätte er ihr jetzt die Tür gewiesen. Es ging nicht, er musste gute Miene zum bösen Spiel machen. Wenigstens solange, bis er herausgefunden hatte, wo sie zu erreichen war, damit der Rechtsanwalt ihr endlich die Scheidungspapiere zuschicken konnte.
»Und weil du Spaß haben wolltest, hast du Knall auf Fall die Kinder im Stich gelassen, von mir ganz zu schweigen. Und weil es doch nicht so ist, wie du dir das vorgestellt hast, da denkst du, dass du wieder