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p id="ulink_69f4cad7-9be0-5731-8c47-bb4d39e6ebc8">Michael Alexander Müller

      Prinzenpack

      Ein Stück für Jugendliche ab 14 Jahren

      FELIX BLOCH ERBEN

      Verlag für Bühne, Film und Funk

      Inhaltsverzeichnis

       Title Page

       Personenverzeichnis

       Szene 1

       Szene 2

       Szene 3

       Szene 4

       Szene 5

       Szene 6

       Szene 7

       Szene 8

       Szene 9

       Szene 10

       Über den Autor

       Über das Stück

       Impressum

      MAREK und GREGOR (beide 16 Jahre)

       Liebe ihn und lass dich von ihm lieben …Wie lange kann es noch dauern, da ihr doch beide Männer seidund noch einen weiten Weg vor euch habt.

      James Baldwin

       Marek und Gregor betreten gestikulierend mit ihren Sporttaschen in der Hand die Bühne.

      MAREKDu hättest ihn nicht gleich plattmachen müssen.

      GREGORSchwachsinn!

      MAREKDie Anzeige!

      GREGOREgal!

      MAREKDu hättest „reden” müssen, „deeskalieren”, sagte die Polizei, die Situation deeskalieren.

      GREGORDer erste Schlag entscheidet das Match. Sehen wir wie Opfer aus?

      MAREKNever ever! Würde mal sagen, es lief insgesamt schlecht für seine Gesundheit …

      GREGOR… vor allem für die Vorderzähne, die vorher schon total hässlich waren.

      MAREKSchiefgesicht wird mit den neuen richtig gut aussehen.

       Beide setzen die Sporttaschen ab. Kurze Pause, in der beide sich angucken.

      GREGORHast du eben im Studio Mrs. Slim-Fit gesehen?

      MAREKWer?

      GREGORDie mit dem schwarzen Pferdeschwanz. (wiehert und schnaubt wie ein Pferd)

      MAREKDie Augen … die liefen der über. Die wollte … die wollte …

      GREGOR… es mir machen!

      MAREKBäng, bäng, bäng, Taking me higher then I’ve ever been before, just wanna shout out give me more.(*Kiesza, „Hideaway”)

      GREGORWas kann ich dafür, dass ich so gut aussehe!

      MAREKPerfekt ist eben perfekt. Schade!

      GREGORJa, schade!

      MAREKFür alle.

       Marek fasst Gregor etwas zu intim an.

      MAREKYou’re just a hideaway, you’re just a feeling. You let me escape beyond the meaning. (*Kiesza, „Hideaway”)

      GREGORWas soll der Scheiß! (Marek lässt nicht locker.) Fass mich nicht an!

      MAREKEmpfindlich, oder was?

       Marek lacht provozierend.

      GREGORSchwul oder was?

      MAREKNur mittwochs!

       Gregor greift Mareks Arm, sie fangen an zu kämpfen. Gregor wirft Marek auf den Boden, nimmt ihn in den Schwitzkasten.

      GREGORHast du genug, Schwuchtel! … Das ist ja voll Ebola, wie du drauf bist.

       Gregor küsst Marek.

      MAREKMach’ das nicht nochmal.

       Er küsst ihn nochmal.

      GREGORFangen wir an?

       Gregor steht auf und zieht Marek hoch.

      MAREK(zum Publikum) Sitzen drei Schwule in der Badewanne. Was hat der in der Mitte? Geburtstag!

      GREGORJetzt mal im Ernst!

      MAREKNee, im Detlef!

      GREGORFang’ an! (zeigt auf die Zuschauer) Sonst denken die noch, wir sind pervers langweilig.

      MAREKOkay, ich habe beschlossen …

      GREGOR… wir haben beschlossen …

      MAREK… dass was anders werden muss. Die wollen uns zu was machen, was wir gar nicht sind.

      GREGORDie wollen uns ‘nen Galgen auf den Hals tätowieren.

      MAREKLiegt meist daran, dass Leute, die das Sagen haben, bestimmen, welche Sachen „unkorrekt” sind. Sofort finden das tausend andere auch „unkorrekt”. Oder was geht, was geht gar nicht, wer ist zu beachten, wer nicht, wer wird eingeladen, wer wird gelöscht, ihr wisst schon … (rappt) Alle wollen Respekt und Toleranz für sich, aber dies gilt irgendwie für andre nicht. (*Sookee feat. Tapete, „pro homo”) Woher wissen die so genau, was korrekt ist?

      GREGORWeil sie im Meinungsamt ‘ne Korrektstelle gegründet haben. Okay, okay, manchmal finde ich bestimmte Dinge auch total minus …

      MAREK… zum Beispiel schiefe Zähne in einer ekelhaften Fresse … Aber was sehen wir eigentlich, wenn wir im Zimmer sitzen und durch ein Fernglas schauen: Nichts als die verdammte Wand. Also habe ich gedacht …

      GREGOR… haben wir gedacht …

      MAREK… dass wir ein paar Sachen richtigstellen, dass es jetzt mal reicht mit den Meinungsämtern, mit dem ätzenden Müll, der über uns verbreitet wurde.

      GREGOREgal, es geht hier nicht um die, es geht um uns, ganz normal eben. So wie wir sind.

      MAREK(zum Publikum) Was ist eigentlich normal? Bist du normal, bin ich

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