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      *

      »Sie schon wieder, McWarden?« Lady Agatha sah ihren frühen Besucher am nächsten Morgen kopfschüttelnd an und wunderte sich. »Wunder kann ich nun auch wieder nicht vollbringen, mein Lieber, schließlich haben Sie mir erst gestern Ihr Problem an vertraut.«

      »Ich bin leider dienstlich hier, Mylady«, verkündete der Chief-Superintendent. »Gegen Sie wurden schwerwiegende Beschuldigungen vorgebracht.«

      »Was Sie nicht sagen!« Die ältere Dame staunte immer mehr und wies einladend auf einen Sessel neben sich. »Nehmen Sie doch Platz, mein Lieber, Sie wissen, wie sehr ich Ihre Besuche zu schätzen weiß! Mister Parker, servieren Sie unserem lieben Gast einen Sherry und fragen Sie ihn, ob er mit mir frühstücken möchte ...«

      »Wollen Sie mich etwa bestechen, Mylady?« McWarden musterte die Hausherrin und nahm dankend den Sherry entgegen, den ihm Parker reichte.

      »Aber keinesfalls, wie käme ich dazu?« flötete die Lady, ohne einen Augenblick ihr Frühstück zu unterbrechen. »Außerdem bin ich absolut sicher, daß sich alles als Mißverständnis aufklären wird. Eine friedliche Bürgerin wie ich kann gar nicht in Schwierigkeiten geraten, das ist absolut unmöglich.«

      McWarden hüstelte und konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. »Das sehe ich allerdings entschieden anders, Mylady«, stellte er fest und beugte sich etwas vor, um die Hausherrin genauer ins Auge zu fassen.

      »Reden Sie nicht um den heißen Brei herum, sagen Sie mir endlich, weshalb Sie gekommen sind«, forderte die Detektivin und legte verärgert ihr Besteck beiseite.

      »Sie besuchten gestern das ›Coq d’Or‹, Mylady?« erkundigte sich der Chief-Superintendent und lehnte sich erwartungsvoll zurück.

      »Was für ein Moor?« fragte Agatha Simpson und mißverstand wieder mal gründlich.

      »Das ›Coq d’Or‹, Mylady, ein Feinschmeckerrestaurant für die sogenannte Hautevolee«, präzisierte McWarden geduldig.

      »Dort verkehre ich nicht, das sollte Ihnen doch klar sein, mein Lieber«, stellte sie unverzüglich richtig. »Das kann ich mir einfach nicht leisten, ich muß mit jedem Penny rechnen.«

      »Das ist bekannt, Mylady, trotzdem wurden Sie gestern gesehen.«

      »Was sage ich dazu, Mister Parker?« wandte sich die Hausherrin an ihren Butler. »Kenne ich dieses Lokal?«

      »Möglicherweise hielten sich Mylady gestern tatsächlich im Zuge der Ermittlungen dort auf«, formulierte Parker vorsichtig. »Im Verlauf des Aufenthalts kam es zu einem kleinen Tumult, der Mylady veranlaßte, dem besagten Etablissement vorzeitig den Rücken zu kehren.«

      »Richtig, mein Lieber, jetzt erinnere ich mich. Warum sagen Sie nicht gleich, daß Sie dieses unmögliche Restaurant meinen? Stellen Sie sich vor, man kann dort nicht mal in Ruhe seine Mahlzeit einnehmen, ohne von Lümmeln gestört zu werden.«

      »Sie sind wirklich zu bedauern, Mylady.« McWarden gab sich keine Mühe, den Spott in seiner Stimme zu verbergen.

      »Jedenfalls ist dieses Lokal alles andere als empfehlenswert«, fuhr die ältere Dame munter fort und überhörte souverän McWardens Spott. »Ich glaube nicht, daß ich es noch mal aufsuchen werde.«

      »Zumal Sie dort ja auch Lokalverbot haben, aber davon wissen Sie sicher nichts, wie?« stichelte McWarden.

      »Lokalverbot, mein lieber McWarden? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen«, zeigte sich die Hausherrin überrascht und blickte ihren Gast pikiert an.

      »Ist Ihnen davon etwas bekannt, Mister Parker?« fuhr sie fort und wandte sich an ihren Butler. »Anscheinend liegt hier doch eine Verwechslung vor, bestätigen Sie das dem Chief-Superintendenten.«

      »Von diesem Sachverhalt sollte man in der Tat ausgehen, Mylady.« Parker verneigte sich höflich und richtete das Wort an den Mann vom Yard. »Man erteilte tatsächlich in bedauernswerter Verkennung der wahren Umstände Mylady das, was man gemeinhin mit dem Begriff ›Hausverbot‹ umschreibt, Sir. Man ging fälschlicherweise davon aus, daß sich Mylady als sogenannte Rädelsführerin betätigte und eine Saalschlacht verursacht habe, die letztendlich dazu führte, daß das Lokal vorübergehend geschäftsunfähig wurde. Man darf jedoch davon ausgehen, daß besagtes Hausverbot umgehend wieder aufgehoben wird, wenn die Wahrheit an das vielgerühmte Tageslicht kommt. Mylady sorgte lediglich dafür, daß einige Gäste, die ihr Eigentum vorübergehend an einen gewissen Mister Robin Hood und seine Bande abgeben mußten, wieder in den Besitz ihrer Güter gelangten.«

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