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      In Liebe und Hass

      Fioria Band 3

      Maron Fuchs

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      Impressum:

      Personen und Handlungen sind frei erfunden.

      Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind

      zufällig und nicht beabsichtigt.

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      Alle Rechte vorbehalten.

      Erstauflage 2016

      Lektorat: Melanie Wittmann

      Herstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM

       www.literaturredaktion.de

      Titelbild: © TTstudio – lizensiert AdobeStock

      ISBN: 978-3-86196-634-0 – Taschenbuch

      ISBN: 978-3-96074-084-1 – E-Book (2020)

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      Widmung

      Für meine lieben Verwandten aus dem hohen Norden, besonders für die Ibbenbürener: Lore und Wilhelm, Claudia und die wunderbare Clara, Oliver, Julia, Paul, Leo und nicht zuletzt Brigitte. Es ist immer wieder herrlich bei euch!

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Inhalt

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      Prolog

      Es ist leicht, jemanden zu hassen. Doch es ist schwer, ihm zu verzeihen. Und echtes Vertrauen in diese Person zu setzen, stellt wohl die größte Herausforderung dar.

      Kapitel 1

      Ein anderes Leben

      „Mia, hilf mir!“

      „Bin schon da!“, antwortete ich und lief zu der etwa 40-jährigen brünetten Frau ins Nebenzimmer, das ein wenig nach Desinfektionsmitteln roch.

      Schnell hatte ich die Situation überblickt. Meine Chefin, Frau Hana, stand im Untersuchungsraum ihrer Animaliaarztpraxis und hielt nur mühsam ein aufgeregtes Nekota fest. Das kleine Wesen fauchte laut, sträubte sich gegen ihren Griff, stellte sogar sein Fell auf und legte die Ohren an.

      „Ganz ruhig“, flüsterte ich dem Animalia zu und streckte langsam meine Hand nach ihm aus. „Dir passiert nichts. Frau Hana will dir helfen.“ Ich spürte deutlich, wie sich die Angst und Wut des Wesens in Verwunderung und Ruhe verwandelten. Es schnupperte an meinem Zeigefinger, seine Schnurrhaare kitzelten mich. Dann schmiegte es seinen Kopf in meine Handfläche. Ich lächelte und kraulte es hinter den Ohren.

      „Ein Glück“, seufzte meine Chefin und ließ das Nekota langsam los. Sie richtete ihre Gummihandschuhe und griff nach dem silbernen Wagen, auf dem ihre Utensilien lagen. „Halt es kurz ruhig, Mia.“

      Ich nickte. „Kein Problem.“ Während ich dem Animalia übers braun-grau gescheckte Fell streichelte, ließ ich es spüren, dass ihm keine Gefahr drohte. Die Ärztin wollte es schließlich nur impfen – dafür hatte sein Besitzer es hierher gebracht.

      Die Animalia waren ganz besondere Wesen, die sich überall in dieser Welt fanden. Kurz ließ ich meinen Blick aus dem Fenster schweifen, über den kleinen Vorgarten der Praxis und den strahlend blauen Himmel. Es herrschte angenehmes Frühlingswetter. Fioria war eine wunderschöne Welt, ohne Zweifel. Was vor allem an den Animalia, Dämonen und Geistern lag. Diese drei Gruppen gehörten zu den sogenannten Fiorita.

      Animalia lebten überall, auf Wiesen und Bergen, in Wäldern und Seen. Manche von ihnen wurden sogar als Hausanimalia gehalten. Sie hatten viele verschiedene Fähigkeiten, einige konnten Wellen entstehen lassen oder Feuer speien, fliegen oder besonders gut schwimmen. Es gab sogar Arten, die als Fortbewegungsmittel genutzt wurden, wie etwa die Flugvögel. Dämonen und Geister wiederum bekam kaum ein Mensch je zu Gesicht. Aus gutem Grund. Diese Wesen waren viel zu mächtig, als dass die Menschen einfach an sie herankommen durften. Es gab schon genügend Verbrecher, die die Kräfte der Animalia ausnutzen wollten. Doch die Dämonen und Geister hatten weitaus mehr Macht, von Zeitreisen bis hin zu Sofortheilungen besaßen sie alle möglichen Fähigkeiten. Ihre jeweiligen Anführer herrschten sogar über die Dunkelheit und das Licht. Solche Mächte durften nicht in die Hände der Menschen geraten.

      Fasziniert beobachtete ich, wie geübt Frau Hana ihrem Job nachging. Es dauerte nicht lange, bis sie fertig war und ihre Handschuhe abstreifte. „Das wäre geschafft.“

      „Und jetzt kommst du zu deinem Herrchen zurück“, wandte ich mich an das Nekota und lächelte es an. Das Animalia maunzte leise, als es mit seiner Pfote gegen meine Hand stupste. Ich verstand genau, was es meinte. Es verabschiedete sich von mir. „Tschüss“, antwortete ich.

      „Kannst du es bitte rausbringen?“, bat mich meine Chefin. Ein paar braune Haarsträhnen hatten sich aus ihrem Zopf gelöst, die sie nun beiseitepustete. „Herr Tokano sitzt im Wartezimmer.“

      „Na klar, mach ich“, stimmte ich zu und hob das Nekota auf meine Arme.

      „Bist du eigentlich eine Animaliaflüsterin?“, lachte Frau Hana plötzlich. „Egal, wie aufgewühlt die Geschöpfe sind, sobald du kommst, sind sie alle zahm.“

      Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Quatsch, so was gibt es doch nicht ...“

      „Aber du bist noch keine 19 Jahre alt und gehst so behände mit ihnen um“, entgegnete sie. „Nicht mal nach über zehn Jahren Berufserfahrung kann ich das auf diese Weise. Wie machst du das bloß?“

      „Ich schätze, Animalia mögen mich einfach ... vielleicht weil ich sie auch so gerne hab“, redete ich mich heraus.

      Die Antwort auf ihre Frage war eigentlich so einfach. Und doch unaussprechlich. Ich war keine Animaliaflüsterin, doch ich verstand die Fiorita wie kein anderer Mensch. Denn ich war das Mädchen aus der Legende, durch ein magisches Band mit den wundervollen Wesen meiner Heimat Fioria verbunden. Darum kannte ich die Dämonen und Geister, die weit oberhalb unserer Atmosphäre, fernab von den Augen anderer Menschen, lebten.

      Es rankten sich zwei Legenden um Fioria – eine besagte, dass der Anführer der Dämonen, Shadow, unsere Welt geschaffen hätte und sie daraufhin wieder vernichten wollte. Die andere berichtete von einem Mädchen, das imstande sein sollte, mit den Fiorita zu kommunizieren und diese Wesen jederzeit zu sich zu rufen.

      Ich hatte nie an diese Legenden glauben wollen. Doch seit ich versehentlich Shadow zu mir gerufen hatte, wusste ich, dass sie stimmten. Nur gut, dass das Dämonenoberhaupt schon lange nicht mehr bösartig war, ganz im Gegenteil. Shadow war mein wichtigster Freund und Berater. Er hatte mir erklärt, wer ich wirklich war, und er stand immer treu an meiner Seite.

      Doch zum Schutz der Fiorita behielt ich das alles für mich. Wobei es vor knapp zwei Monaten gegen meinen Willen herausgekommen war, weit weg von hier. Weit weg von meiner neuen Heimat und meinem neuen Leben.

      ***

      „Wohin fliehen wir?“, fragte mein Freund Lloyd, als er mir die Hand reichte, um mir von der Feuertreppe herunterzuhelfen, auf der wir uns aufgehalten hatten.

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