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liebe das Landmädchen, welches ich im Park mit dem vernunftbegabten Tiere Schädel ergriff; sie kann Ansprüche machen . . .

      Motte (beiseite).

       Aufs Zuchthaus; und mit alle dem auf einen bessern Liebhaber, als meinen Herrn.

      Armado.

       Singe, Knabe, mein Gemüt wird schwermütig vor Liebe.

      Motte (beiseite). Und das ist ein großes Wunder, da ihr ein leichtfertiges Mädchen liebt.

      Armado.

       Singe, sage ich.

      Motte.

       Geduld, bis die Gesellschaft fort ist.

      (Dumm, Schädel und Jacquenette treten auf.)

      Dumm.

       Herr, des Herzogs Wille ist, daß ihr Schädel in Sicherheit bringt; ihr sollt ihm keine Freude, aber auch kein Leid verursachen; aber fasten soll er, drei Tage in der Woche lang. Diese Jungfer muß ich in den Park bringen unter die Milchmädchen. Lebt wohl!

      Armado.

       Ich verrate mich selbst durch Erröten. – Mädchen! –

      Jacquenette.

       Männel!

      Armado.

       Ich will dich in deinem Milchkeller besuchen.

      Jacquenette.

       Krumm um die Ecke! –

      Armado.

       Ich weiß, wo er gelegen ist.

      Jacquenette.

       Herrje, wie klug er ist! –

      Armado.

       Ich will dir Wunder sagen.

      Jacquenette.

       Ja, Plunder! –

      Armado.

       Ich liebe dich!–

      Jacquenette.

       Das sind alte Kalender.

      Armado.

       Und so gehab dich wohl!

      Jacquenette.

       Pros't die Mahlzeit.

      Dumm.

       Komm, Jacquenetta, fort! –

      (Dumm und Jacquenette gehen ab.)

      Armado.

       Bösewicht, du sollst fasten für deine Vergehungen, bevor dir verziehen wird.

      Schädel.

       Gut, Herr; ich hoffe, wenn ich's thue, werde ich's mit vollem Magen thun.

      Armado.

       Du sollst schwer bestraft werden.

      Schädel.

       So bin ich euch mehr verbunden, als eure Leute, denn die werden nur leicht belohnt.

      Armado.

       Hinweg mit diesem Bösewicht. sperrt ihn ein! –

      Motte.

       Komm, du übertretender Sklav, komm! –

      Schädel.

       Faßt mich nur nicht an. Ich will gefaßt sein zu fasten, wenn ihr mich los laßt.

      Motte.

       Los und gefaßt zugleich? Mein Freund, du mußt ins Gefängnis.

      Schädel.

       Gut! Wenn ich je die fröhlichen Tage der Verzweiflung wiedersehe, die ich gesehn habe, so sollen gewisse Leute sehn, –

      Motte.

       Was sollen gewisse Leute sehn? –

      Schädel.

       Nichts, gar nichts, Junker Motte, als was sie erblicken werden. Es schickt sich für Gefangene nicht, in ihren Reden still zu schweigen, und deswegen will ich nichts sagen. Gott sei's gedankt, ich habe nicht mehr Geduld als andre Leute; und darum kann ich ruhig sein.

      (Motte und Schädel ab.)

      Armado.

       Ja, ich verehre selbst den Boden (welcher niedrig), wo ihr Schuh (welcher niedriger) – geführt von ihrem Fuß (welcher am niedrigsten) – einhertritt. Ich werde meineidig (welches doch ein großer Beweis von Treulosigkeit), wenn ich liebe: und wie kann das echtes Lieben sein, welches mit Untreue begonnen wird? Liebe ist ein Kobold; Liebe ist ein Teufel; es gibt keinen bösen Engel, als die Liebe. Dennoch ward Simson so versucht, und er besaß eine ausnehmende Stärke; dennoch ward Salomo so verführt, und er besaß einen ziemlichen Verstand. Cupidos Pfeil ist zu stark für Herkules Keule; wie sollte er dann nicht meiner spanischen Klinge überlegen sein? Der erste und zweite Ausforderungsgrund können mir nicht helfen: den passado achtet er nicht, das duello erkennt er nicht an. Sein Schimpf ist Knabe genannt zu werden; sein Triumph dagegen Männer zu unterjochen. Fahr hin, Tapferkeit! – Roste, meine Klinge! – Schweige, Trommel! Denn euer Gebieter ist in Liebe; ja, er liebet. Hilf mir irgend ein improvisirender Gott des Reims; denn zweifelsohne wird aus mir ein Sonettendichter. Erfinde, Witz; schreibe, Feder; denn ich bin gestimmt für ganze Bände in Folio. (Er geht ab.)

      ZWEITER AUFZUG

       Inhaltsverzeichnis

       Inhaltsverzeichnis

      Im Park.

      (Es treten auf die Prinzessin von Frankreich, Rosaline, Maria, Katharine, Boyet, Lords und Gefolge.)

      Boyet.

       Nun regt, o Fürstin, auf die klarsten Geister:

       Denkt, wen der König, euer Vater, schickt;

       Zu wem er schickt und was sein Auftrag sei:

       Ihr, kostbar in den Augen aller Welt,

       Sollt unterhandeln mit dem einz'gen Erben

       Jeglichen Vorzugs, dess' ein Mann sich rühmt,

       Navarras Stolz: und das Gesuch nichts minder

       Als Aquitanien, einer Kön'gin Mitgift. –

       Verschwende nun so allen Zauberreiz,

       Wie einst Natur den Reiz verschwendete,

       Als sie der ganzen Welt ihn vorenthielt,

       Um überreich nur dich damit zu schmücken.

      Prinzessin.

       Wie arm, Lord Boyet, meine Schönheit sei,

       Braucht sie doch nicht der Schminke eures Lobes.

       Schönheit wird nur vom Kennerblick gekauft,

       Nicht angebracht durch des Verkäufers Prahlen.

       Mein Stolz ist kleiner, hör ich euch mich loben,

       Als euer Eifer, weise zu erscheinen,

       Und euern Witz, mich rühmend, auszuspenden.

       Doch nun dem Mahner zur Ermahnung: Ihr,

       Freund Boyet, wißt, wie der geschwätz'ge Ruf

       Verbreitet, daß Navarra sich verpflichtet,

       Eh' mühvoll Studium nicht drei Jahr verzehrt,

       Soll keine Frau dem stillen Hofe nahn.

       Deshalb scheint uns notwend'ge Vorbereitung,

       Eh' wir betreten sein verbotnes Thor,

      

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