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       Katharina Grabner-Hayden

      Jeder Tag ein Muttertag

       Katharina Grabner-Hayden

      Jeder Tag ein

      Muttertag

      Satiren aus

      dem alltäglichen Familienchaos

      Wir danken den kleinen Künstlern der

      1a, 3a und 4c der Josef-Wondrak-Volksschule Stockerau

      sowie Kristoph und Lucas Fleißner

      für ihre Zeichnungen.

      Besuchen Sie uns im Internet unter

      www.amalthea.at

      © 2012 by Amalthea Signum Verlag, Wien

      Alle Rechte vorbehalten

      Schutzumschlaggestaltung: Kurt Hamtil, verlagsbüro wien

      Umschlagbild: © istockphoto.com/jacekWoo

      Lektorat: Elisabeth Fleissner

      Herstellung: studio e, Josef Embacher

      Gesetzt aus der 10/13 pt Weidemann book

      Gedruckt in der EU

      ISBN 978-3-85002-790-8

      eISBN 978-3-90286-229-7

      Inhalt

       Ein Vorspiel

       Das Geheimnis

       Eine fast perfekte Familie

       Aller guten Dinge sind drei

       Jeder Tag ein Muttertag

       Berufliche Ambitionen

       Babysitter gesucht

       Von Socken und anderen Grässlichkeiten

       Eine kranke Familie

       Beim Gynäkologen

       Alle Mütter sind sexy

       Lehrer sind auch nur Menschen

       SMS oder der Kampf mit dem Konjunktiv

       Die kulinarische Therapie

       Von der richtigen Zubereitung eines Liptauers

       Urlaubsfreuden

       Perpetuum mobile

       Tierisch gute Weihnachten

       Ein ganz »normaler« Adventtag

       eBay auf katholisch

       Rollentausch

       Für meine Kinder und meinen geliebten, geduldigen Ehemann

      Ein Vorspiel

      Nicht schon wieder ein Familienratgeber!

      Dieses Buch ist keiner. Versprochen! Nur eines vorweg: Das vorliegende Buch ist gefährlich, denn entweder stürzen Sie sich nach Beendigung dieser Lektüre mit Ihrem Partner ins Bett und zeugen zehn Kinder, oder Sie greifen zitternd zum Telefon und vereinbaren einen Termin bei Ihrem Gynäkologen – zur baldigen Sterilisation.

      Bei mir ist es zu spät, ich habe vier Kinder. Und was für welche!

      Ich lebe mit der Rasselbande auf dem Lande, aus Liebe zur Natur. Der wahre Grund aber ist, wir wären aus unserer Mietwohnung in Wien schon hundertmal delogiert worden. Nicht aus Geldmangel, sondern wegen der Lärmbelästigung, die meine kleinen Lieben täglich produzieren. Denn das Alter meiner Kinder erstreckt sich von Windelträgern bis pubertierende Jugendliche. Wobei manches Mal nicht klar ist, welche Lebensphase einer Mutter angenehmer erscheint: schreiendes Kleinkind oder jugendlicher Besserwisser.

      Uns zu beschreiben fällt mir besonders schwer. Subjektiv gefärbt, als stolze Mutter von vier Söhnen, würde ich sagen: »Es gibt nichts Schöneres!«, obwohl mir schon das erleichterte Aufatmen mancher Gäste beim Verlassen unseres Hauses aufgefallen ist, die einen baldigen Besuch versprachen und dann nie wieder kamen.

      Ein Freund des Hauses, von Beruf Priester, hat es einmal trefflich formuliert. Bei jedem noch so kleinen Zweifel an seinem zölibatären Leben würde er uns aufsuchen, bereits nach zwei Tagen sehne er sich wieder ins Kloster zurück.

      Schön, dass wir ihm dabei immer wieder helfen können.

      Eine Familie ist ein komplexes und kompliziert zu durchschauendes soziales Gewebe, ein Strickpullover mit bunten, teils dünneren, teils dickeren Fäden, mit geraden und ungeraden Maschen, nie fertig und doch immer mit vollem Enthusiasmus gestrickt.

      So ist auch meine Familie, ich liebe sie und bei all den Mühseligkeiten und schwierigen Situationen, die die Lieben jeden Tag bereiten, würde ich heute mit Edith Piaf singen: »Non, je ne regrette riens« – Nein, ich bereue nichts.

      In keinem noch so teuren Seminar über Organisationsentwicklung, Prozessmanagement, Rhetorik, Gruppenführung oder Motivation kann man so viel lernen und auch effizient umsetzen, wie in einer Familie.

      Ein ständiges Auf und Ab, ein Sich-Lieben und Zeitweise-aus-dem-Weg-gehen, ein Aufraffen, ein Diskutieren, ein Streiten und Wiederfinden in einem Meer von ungelösten Problemen, neuen Handlungsperspektiven und Heiterkeiten. Unterschiedliches Alter, unterschiedliche Generationen mit ihren Meinungen und Visionen können blühen oder auch welken, dem ständigen Risiko ausgesetzt, dass das System kippt.

      Ich habe in den vorliegenden Geschichten versucht, humorvoll Alltäglichkeiten zu beschreiben, die außerge-wöhnlicher nicht sein können, und doch werden sich viele Frauen, besonders Mütter, darin wiederfinden. Allein, eines steht fest: Frauen leisten Unvorstellbares!

      Ich habe Geschichten über dieses bunte, undurchdringliche Gewebe an geraden und ungeraden Maschen geschrieben, das sich Familie nennt. Kurzgeschichten, die auch noch abends gelesen werden können, bevor der Schlaf die ewig müden Glieder übermannt.

      Ein kleiner Trost für alle Mütter: In zwanzig Jahren ist das Ärgste überstanden! Hoffentlich!

      Ich danke vielen meiner Freundinnen, deren Erfahrungen und Erlebnisse als Mütter

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