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schwere Wochen vor uns haben. Ist etwas Ungewöhnliches in der Nacht vorgefallen?“ Er blickte Ben Brighton an.

      Ben schüttelte den Kopf und antwortete in Spanisch: „Nichts, capitan. Es war alles ruhig. Wenn die beiden Galeonen ausgelaufen sind, dann müssen die Mannschaften mit besonderer Vorsicht zu Werke gegangen sein, denn sonst hätte sicher irgend jemand hier auf der Reede etwas bemerkt.“

      Hasard nickte.

      „Genau das ist auch meine Meinung“, sagte er zu de Roja. „Wissen Sie vielleicht, ob die beiden Galeonen etwas Wertvolles in den Laderäumen hatten?“ De Roja schaute Hasard überrascht an.

      „Sie meinen ...“ Seine Stimme sank zu einem Flüstern herab. „Die ‚Victoria‘ hatte mehrere Truhen mit den kostbarsten Perlen geladen.“

      „Dann ist für mich die Sache klar“, sagte Hasard. „Da ich nicht an Geister glaube, gibt es für mich nur eine Möglichkeit: Die zurückgebliebene Ankerwache hat der Versuchung nicht widerstehen können und ist abgehauen, um den unermeßlichen Schatz für sich selbst zu behalten.“

      De Roja blickte Hasard zweifelnd an. Sicher, was der Capitan der „Valparaiso“ da behauptete, war schon ein paarmal passiert, aber noch nie hatten sich die Meuterer ihres Reichtums erfreuen können. Alle waren sie erwischt worden. De Roja hatte bisher angenommen, daß es so schnell niemand mehr wagen würde, sich am Eigentum des Königs von Spanien zu vergreifen, denn die Meuterer waren allesamt eines grausigen Todes auf der Plaza von Panama gestorben.

      De Roja schüttelte den Kopf.

      „Ihr Verdacht würde das Verschwinden der ‚Victoria‘ erklären“, sagte er, „aber nicht das der ‚Annabella‘. Sie hatte nichts weiter als Tabak geladen.“

      Hasard zuckte mit den Schultern.

      „Warum nicht?“ sagte er. „Vielleicht verkaufen die Kerle die Ladung an irgendeinen Spelunkenwirt in einem der Häfen an der Westküste. Das Rauchen kommt ja immer mehr in Mode.“

      De Roja wischte sich mit einem großen bunten Tuch den Schweiß von der Stirn.

      Er war völlig geschafft

      „Ich verstehe das nicht“, murmelte er immer wieder. „Ich verstehe das nicht.“ Hasard trat neben den Hafenkommandanten.

      „Ich werde in dieser Nacht besser aufpassen“, sagte er. „Ich werde mein Hauptaugenmerk darauf richten, ob sich ein Schiff von See her nähert. Vielleicht tauchte das Kaperschiff doch noch hier vor der Reede auf. Ich kann allerdings nicht dafür garantieren, daß nichts geschieht, wenn das Beispiel von letzter Nacht Schule macht. Ich könnte höchstens mein besonderes Augenmerk auf ein paar Schiffe richten. Hat vielleicht eins eine besonders wertvolle Ladung und ist daher besonders gefährdet?“

      Ben Brighton, der neben Hasard stand, hielt den Atem an. War der Seewolf verrückt geworden? Der Hafenkommandant mußte bei einer solchen Frage doch mißtrauisch werden, wenn er kein besonders großer Trottel war!

      Aber Hasard hatte de Roja richtig eingeschätzt. Der Mann war keiner klaren Überlegung mehr fähig. Er ging so prompt in die Falle, wie Hasard es erwartet hatte.

      Seine Hand wies hinüber zu einer Dreimastgaleone, die nicht weit von der Stelle entfernt lag, an der gestern noch die „Victoria“ geankert hatte.

      „Das ist die ‚San Gabriel‘. Sie hat mehrere Truhen mit peruanischem Gold- und Silberschmuck an Bord, der konfisziert und nicht eingeschmolzen worden ist. Der Vizekönig von Peru hat die Stücke selbst ausgesucht und als besonderes Geschenk für König Philipp zusammengestellt.“

      Der Seewolf spürte förmlich, wie seine Männer den Atem anhielten. Auch ihn erregte diese Nachricht ungeheuer.

      „Die ‚San Gabriel‘ sollte erst übermorgen entladen werden“, sagte de Roja nachdenklich, „aber nach diesen Geschehnissen werde ich wohl dafür sorgen müssen, daß die Truhen schon morgen an Land gebracht werden.“ Er blickte zu Hasard auf, als sei er von einem Alptraum erwacht. „Ich danke Ihnen, daß Sie mir Ihre Hilfe anbieten“, sagte er. „Ich werde es Ihnen nicht vergessen, Capitan de Veloso.“

      Er nickte Hasard noch einmal zu, dann drehte er sich um und verließ die „Valparaiso“.

      Als die Schaluppe des Hafenkommandanten zum nächsten Schiff segelte, wußte jeder an Bord der „Isabella“, daß in dieser Nacht die dritte Galeone von der Reede verschwinden würde: die „San Gabriel“.

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