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Gesang der Philomele.

      Leiden will ich, was du leidest,

      Selig sein in deiner Seele.

      Umhalse mich. ich friere

      Umhalse mich. ich friere.

      Ich liege so allein in deinem Bett.

      Mein Mund sucht deine Lippen,

      Meine Hand deine Hüfte.

      Ich sah zwei Liebende am See.

      Ich sank am Boden hin.

      Ich sah ein blondes Kind;

      Ich starb den ersten Tod.

      Nie wieder wärmt mich deine Wange,

      Nie wieder lächelt deine Stirn.

      Nie wieder werden wir nach Rosenkäfern haschen.

      Nie wieder weinen einer in des andern Aug.

      Meine kleine schwester

      Meine kleine schwester

      Hat der Wind begraben.

      Meine kleine Schwester

      Ist verweht.

      Nachts am Fenster

      Rüttelt sie und flüstert.

      Möchte stürmisch

      In die Welt zurück …

      Gaukle, gestade,

      Gaukle, gestade,

      Mir doch kein Gold vor!

      Keinen hellen Tag mir,

      Sonne!

      Winselt, Wolken!

      Schluchze, Obstverkäufer!

      Knarrt, Platanen –

      An den Ästen ächzen

      Die Gehängten.

      Welcher Vogel dort

      Überm Berge schreit?

      Schon seit Wochen zieht er seine Kreise

      Überm Felsen,

      Wo der Jäger ihm sein Weibchen schoß.

      Die birnen läuten im chorgestühl

      Der baumkirchen

      Der baumkirchen.

      Hangend am Gesträuch des Westwindes glaubte ich ewig

      dem silbernen Geräusch.

      Der Mond umarmt die sanfte Hyazinthe.

      Ich weiß, was mir bestimmt ist,

      Und wie die Stimmen der kleinen Gaukler nur tönen im

      Turm und wie die Wasserrinnen klopfen so trostlos.

      Singe doch, Wand!

      Rausche doch, Vorhang!

      Und ihr Tassen und Teller, die sie in ihren Händen hielt,

      Klappert, klappert!

      Es singen am Fenster immer ein Mann und ein Mädchen,

      Zwei Töne nur,

      Und des Tages finde ich sie nicht, wenn ich singen

      will.

      Mein Zimmer ist voll Wind und meine Stirn voller

      Stürme.

      Du rufst mich immer

      Wie aus dem Stein hervor,

      Du lächelst immer

      Wie ganz vergangen.

      Ich grabe mich in dein Gedächtnis,

      Ich streichle deinen Schuh,

      Ich schlafe in deinen seidnen Kleidern auf deinem Bett,

      Ich weine nächtelang vor deinem Spiegel.

      So oft umschlang er dich;

      Ach, warum hielt der Glänzende dich nicht,

      Dich nicht die Liebe?

      Sonne scheint und mond versinkt,

      Sonne scheint und mond versinkt,

      Ziegen klettern an den Hügeln.

      Mädchen sind mit bunten Flügeln

      Wie die Sittiche beschwingt.

      Berg steht veilchenviolett.

      Die Kastanienblätter knistern,

      Und von ihren Kindern flüstern

      Liebende im goldnen Bett.

      Bin ich Echo? Bin ich Ruf?

      Schimmernd fühl ich Tränen steigen;

      Und ich muß die Kniee neigen

      Vor dem Grabmal, das ich schuf.

      Du wehst um meine wangen,

      Du wehst um meine wangen,

      Du lächelst aus dem Licht.

      Ich bin von dir umfangen

      Im herbstlichen Gedicht.

      Ich bin von dir umründet,

      Ich bin von dir umhallt.

      Ich bin mit dir verbündet:

      Gestalter und Gestalt.

      Ich bin von dir umgeben,

      Ich bin von dir umkreist.

      Mein Sterben und mein Leben

      Sind Geist von deinem Geist.

      Einmal noch den Abend halten

      Einmal noch den Abend halten

      Im versinkenden Gefühl!

      Der Gestalten, der Gewalten

      Sind zu viel.

      Sie umbrausen den verwegnen Leuchter,

      Der die Nacht erhellt.

      Fiebriger und feuchter

      Glänzt das Angesicht der Welt.

      Erste Sterne, erste Tropfen regnen,

      Immer süßer singt das Blatt am Baum.

      Und die brüderlichen Blitze segnen

      Blau wie Veilchen den erwachten Traum.

      Jeden tag muss ich gewöhnen

      Jeden tag muss ich gewöhnen

      Mich aufs neu an dieses Leben.

      Glocken hin und wieder dröhnen,

      Wolken auf und nieder schweben.

      Und ein Strom von Tränen fließ ich

      Aufwärts wie ein Regenbogen.

      In den Himmel schon ergieß ich

      Meine Wellen, meine Wogen.

      Engel neigen ihre Wangen,

      Kühlen ihrer Augen Brände.

      Und der schönste kommt gegangen,

      Und er netzt sich seine Hände.

      Nun bin ich ohn Beschwerde

      Nun bin ich ohn Beschwerde,

      Nun bin ich ohne Leid;

      Tief unter mir die Erde

      Liegt wie ein Stern so weit.

      Und was ich je gelitten

      Um dich und deinen Tod,

      Ist von mir abgeglitten

      Wie

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