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Der Graf von Moret. Александр Дюма
Читать онлайн.Название Der Graf von Moret
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
Isabella erbleichte und stützte sich auf den Fauteuil der Prinzeß.
Der Graf von Moret sah ihre Erregung und hatte dabei die Empfindung, als höre er die Engel im Himmel Gloria singen.
Als der Huissier sie angemeldet hatte, war ihr Name genannt worden. Sie gehörte also jener alten und berühmten Familie der Lautrec an, deren Geschichte eben so umfang- und tatenreich war, wie die manches fürstlichen Hauses.
Sie liebte noch nie! Bis jetzt hatte er dies nur gehofft, nun war er dessen gewiss.
Die Prinzeß Marie war mit dem Lesen ihres Briefes zu Ende gekommen,
»Meine Herren!« sagte sie, »hier sind die Nachrichten, welche uns der Vater meiner teuren Isabella zukommen lässt. Er sah auf seiner Durchreise in Mantua Herrn von La Saludie, den außerordentlichen Gesandten Sr. Majestät bei den italienischen Mächten; Herr von La Saludie war beauftragt, dem Herzog von Mantua und dem Senate von Venedig im Namen des Kardinals die Einnahme von La Rochelle zu notifizieren. Außerdem hatte er zu erklären, dass Frankreich sich vorbereite, Casale zu erhalten und dem Herzog Carl von Nevers den Besitz seiner Staaten zu sichern; in Turin hatte er den Herzog von Savoyen, Carl Emanuel, im Namen seines königlichen Schwagers und des Kardinals aufgefordert, von seinen Unternehmungen bezüglich Montferrats abzustehen; er war beauftragt, dem Herzog von Savoyen im Austausche die Stadt Trino und zwölftausend Taler Renten in souveränen Ländereien anzubieten. Herr von Beautru ist mit denselben Aufträgen nach Spanien abgegangen, während Herr von Charnassé diese Mission in Österreich, Deutschland und Schweden zu erfüllen hat.«
»So?« sagte Monsieur. »Ich hoffe doch, dass der Kardinal uns nicht mit den Protestanten alliieren wird.«
»Nun,« sagte der Prinz, »wenn dies das einzige Mittel wäre, Wallenstein und seine Banditen in Deutschland zurückzuhalten, ich würde mich für meinen Teil nicht dagegen sträuben.«
»Das ist das hugenottische Blut, welches aus Euch redet, Prinz!« sagte Gaston.
»Ich hätte geglaubt,« bemerkte lachend der Prinz, »dass in den Adern Eurer Hoheit fast eben so viel hugenottisches Mut fließt, als in den meinen. Zwischen Heinrich von Navarra und Heinrich von Condé ist der einzige Unterschied, dass die Messe dem Einen ein Königreich und dem Anderen nichts eingetragen hat.«
»Das ist einerlei, meine Herren!« sagte der Herzog von Montmorency; »wir haben hier eine große Neuigkeit gehört; hat man schon einen Entschluss gefasst, welchem Generale die Armee anvertraut werden soll, die man nach Italien schickt?«
»Noch nicht,« sagte Monsieur, »aber es ist wahrscheinlich, dass der Kardinal, der Euch, Herzog, euren Admiralsrang um eine Million abkaufte, um die Belagerung von La Rochelle nach seinem Sinne führen zu können, eine weitere Million, vielleicht auch zwei Millionen, opfern wird, um das Recht zu haben, den Feldzug in Italien in eigener Person zu befehligen.«
»Gesteht nur, Monseigneur,« sagte Frau von Combalet, »dass, wenn er ihn so befehligt, wie die Belagerung von La Rochelle, weder der König noch Frankreich sich zu beklagen haben werden, und dass Viele, die eine Million begehren, statt sie zu geben, sich nicht so glücklich aus der Affaire zu ziehen im Stande wären.«
Gaston biss sich auf die Lippen; er war nicht einen Augenblick bei der Belagerung von La Rochelle erschienen, hatte sich aber fünfhunderttausend Francs für angebliche Ausrüstungskosten zahlen lassen.
»Ich hoffe, Monseigneur,« sagte der Herzog von Guise, »dass Ihr Euch diese Gelegenheit, Eure Rechte geltend zu machen, nicht entschlüpfen lassen werdet.«
»Wenn ich dabei sein werde,« sagte Gaston, »sollt Ihr es auch sein; ich habe aus den Händen der Guise durch Fräulein von Montpensier so viel erhalten, dass ich glücklich sein werde. Euch beweisen zu können, dass ich kein Undankbarer bin. Und auch Ihr, Herzog!« fuhr Gaston fort, indem er auf Montmorency zuging und ihm die Hand schüttelte. »Ich werde mich glücklich schätzen, die Gelegenheit zu ergreifen, um die vielen Ungerechtigkeiten, die an Euch begangen worden sind, einigermaßen gut zu machen. Unter den Waffentrophäen Eures Paters befindet sich ein Connetableschwert, welches mir für die Hand des Sohnes nicht zu schwer zu sein scheint. Sollte es aber dazu kommen, Herzog, dann müsst Ihr auch mir den Gefallen tun, meinen lieben Vetter, den Grafen von Moret, unter Eurer Leitung seine ersten Waffentaten ausführen zu lassen.«
Der Graf von Moret verneigte sich, der Herzog aber, dessen Ehrgeiz durch die Worte Gastons aufgestachelt war. sagte:
»Diese Worte, Hoheit, sind nicht in den Wind gesprochen, und wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, werden Eure Hoheit sich überzeugen, dass die Montmorency ein gutes Gedächtnis, haben.«
Durch eine Seitentür des Salons trat in diesem Augenblicke ein Lakai ein und sagte der Herzogin von Langueville leise einige Worte, worauf diese sich erhob und durch dieselbe Tür den Salon verließ.
Die Männer bildeten um Monsieur eine Gruppe; die Gewissheit eines bevorstehenden Krieges – und diese Gewissheit hatte man soeben erhalten, denn man setzte voraus, dass der Savoyarde ebenso wenig von der Blokade Casale's ablassen, als der Spanier Montferrat aus der Hand geben werde – verlieh dem Herzog von Orleans für den Augenblick eine große Wichtigkeit. Es war unmöglich, dass eine derartige Expedition ohne ihn unternommen werden konnte, und in diesem Falle musste seine hohe Stellung ihm das Verfügungsrecht über irgend ein Kommando verleihen.
Der Lakai trat wieder durch die Seitentür ein, flüsterte der Prinzeß Marie einige Worte zu und diese verließ, ihm folgend, dm Salon durch dieselbe Tür, durch welche kurz vorher die Herzogin-Witwe hinausgegangen war.
Frau von Combalet, welche in der Nähe der Prinzeß saß, hatte aus dem Munde des Lakaien den Namen Vauthier gehört und dieser machte sie erbeben. Man erinnert sich wohl, dass Vauthier der Geheimsekretär und Ratgeber der Königin-Mutter war.
Fünf Minuten später forderte derselbe Lakai den Herzog Gaston von Orleans auf, sich zu der Herzogin von Longueville und der Prinzeß Marie zu begeben.
»Meine Herren,« sagte dieser mit einer leichten Verneigung gegen Die, mit denen er soeben gesprochen hatte, »vergesst nicht, dass ich gar nichts bin, dass mein einziger Ehrgeiz darin besteht, der Ritter der liebenswürdigen Prinzeß Marie zu sein, und dass, da ich nichts bin, ich auch Niemandem etwas versprochen habe.«
Mit diesen Worten ging er, den Hut auf dem Kopfe, tänzelnd und beide Hände in die Taschen seines Beinkleides steckend, wie dies seine Gewohnheit war.
Kaum war er hinausgegangen, als der Graf von Moret das allgemeine Erstaunen, welches das Verschwinden der drei bedeutendsten Persönlichkeiten aus dem Salon in der Gesellschaft hervorgerufen hatte, benützend, gerade auf Isabella von Lautrec zuschritt und zu dem errötenden und befangenen Mädchen sagte:
»Mein Fräulein, haltet Euch fortan überzeugt, dass es in der Welt einen Menschen gibt, der in jener Nacht, wo er Euch begegnete, ohne Euch sehen zu können den Schwur tat, Euch im Leben und im Tode anzugehören und der heute Abend, nachdem er Euch gesehen hat, diesen Schwur erneuert und dass dieser Mensch der Graf von Moret ist.«
Ohne die Antwort des jungen, nun noch tiefer errötenden, noch mehr befangenen Mädchens abzuwarten, grüßte er und verließ den Salon.
Als er durch einen dunklen Corridor schritt, der nach dem Vorzimmer führte, das nach der Unsitte der damaligen Zeit ebenfalls schlecht erleuchtet war, fühlte er einen vollen, weichen Arm sich in den seinigen legen, dann streifte ein flammenheißer Atem seine Wangen und eine Stimme sagte im Tone des Vorwurfs:
»Also ist die arme Marina nun geopfert?«
Er erkannte die Stimme, aber noch besser diesen glühenden Atem, der ihn schon einmal in dem Gasthaus »zum gefärbten Barte« beinahe versengt hatte.
»Der Graf von Moret entschlüpft ihr,« sagte er, sich zu der Sprecherin neigend, »aber—«
»Aber was?« fragte die Dame, sich ihrerseits auf die Fußspitzen stellend, so dass trotz der Dunkelheit der junge Mann aus der Capuze zwei Augen hervorleuchten sehen konnte, die wie Diamanten glänzten, und eine weiße Zahnreihe ihm wie eine Perlenschnur entgegen blitzte.
»Aber,«