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Der Graf von Moret. Александр Дюма
Читать онлайн.Название Der Graf von Moret
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
Er deutete auf den kleineren Beutel und ohne zu wissen, was er enthielt, sagte er:
»Nehmt das für Eure Mühe, mein Freund.«
Corbinelli kehrte nach Haus zurück, öffnete den Beutel und fand darin die zehntausend Livres in Gold,
Sogleich kehrte er zu dem Herzog von Guise zurück. »Monseigneur,« sagte er, »Ihr müsst Euch geirrt haben, denn Ihr gäbet mir einen Beutel mit Gold.«
Doch der Herzog richtete sich in der ganzen Höhe seiner kleinen Gestalt empor.
»Behaltet, behaltet, mein Herr; die Prinzen meines Hauses haben nicht die Gewohnheit, das zurückzunehmen, was sie verschenkten.«
Und Corbinelli behielt die zehntausend Livres.
In dem Augenblick, als man den Herzog von Montmorency meldete, suchte er mit dem Grafen von Grammont Händel auf jene Weise, wie nur er sie zu suchen verstand.
»Mein Lieber,« redete er ihn an, »lasset mich Euch sagen, dass ich mich sehr über Euch zu beklagen habe.«
»Doch nicht wegen des Spieles, Herzog?« entgegnete Grammont. »Ihr gewinnt mir, ein Jahr in das andere gerechnet, jährlich hunderttausend Livres ab, so dass meine Gemahlin sich gegen Euch erboten hat, Euch eine jährliche Rente von zehntausend Livres zu verschreiben, wenn Ihr das Wort geben wollt, nicht mehr gegen mich zu spielen.«
»Ich weise diese Rente zurück; ich würde dabei zu viel verlieren. Nein, darum handelt es sich keineswegs.«
»Und um was denn?«
»Da ich weiß, dass Ihr der schwatzhafteste Mensch,von der Welt seid, vertraute ich Euch vor acht Tagen an, dass ich die letzten Gunstbezeigungen der Frau von Sablé gewonnen hätte. Ihr solltet das aller Welt mitteilen, und Ihr habt bis jetzt noch kein Wort davon gesagt.«
»Ich fürchtete,« entgegnete lachend der Graf von Grammont, »ich würde Euch dadurch mit dem Herzog von Montmorency entzweien.«
»So!« sagte Guise. »Ich dachte, es wäre zwischen ihnen zu Ende.«
»Ihr seht wohl, dass dies nicht der Fall ist, da sie sich miteinander streiten.«
In der Tat stritten sich die Marquise und der Herzog.
»Trachtet zu erfahren, mein lieber Graf, worüber sie sich streiten.«
Der Graf näherte sich ihnen.
»Mein Herr,« sagte die Marquise, »das ist unerträglich. Ich habe erfahren, dass Ihr auf dem letzten Balle des Louvre, meine Krankheit benutzend, nur mit den schönsten Damen getanzt habt.«
»Ei, teure Marquise,« fragte der Herzog, »was wolltet Ihr denn, dass ich tun sollte?«
»Dass Ihr nur mit den hässlichen tanztet.«
Der Graf Grammont, der eben zu rechter Zeit gekommen war, um dieses Gespräch zu hören, teilte es dem Herzog von Guise mit.
»Mein lieber Graf,« sagte der Herzog, jetzt ist, wie ich glaube, der Augenblick gekommen, dem Herzog von Montmorency zu sagen, was ich Euch anvertraute. Das heißt, ihm einen Dienst leisten!«
»Meiner Treu,« entgegnete der Gras; »das würde ich einem Ehemanne nicht sagen, viel weniger also einem Liebhaber.«
»Nun,« sagte der Herzog seufzend, »so muss ich es ihm denn wohl selbst anvertrauen.«
Er tat wirklich die ersten Schritte auf den Herzog zu, als beide Flügel der Eingangstür aufgerissen wurden und der Kammerdiener mit lauter Stimme meldete:
»Seine königliche Hoheit, Monseigneur, Gaston von Orleans.«
In allen Teilen des weiten Saales stockte das Gespräch, die Sitzenden erhoben sich, auch die Prinzeß Marie.
»Gut,« sagte Frau von Combalet, die Vertraute des Kardinals, für sich, indem sie sich ebenfalls erhob, und sich noch tiefer als die Anderen verneigte, »gut, die Komödie beginnt. Verlieren wir ja kein Wort von dem, was auf dem Theater gesprochen wird, beobachten wir, wenn es möglich ist, auch das, was hinter den Kulissen vorgeht!«
Zweiter Teil
I.
Die Komödie beginnt
Es war in der Tat das erste Mal, dass der Prinz von Orleans sich öffentlich und vor einer großen Gesellschaft, bei Marie von Gonzaga zeigte.
Man konnte leicht sehen, dass er diesmal auf seinen Anzug eine besondere Sorgfalt verwendet hatte. Er trug ein Wams von weißem Samt, mit Gold eingefasst und einen gleichen Mantel mit kirschroten Seidenfutter. Seine Beinkleider waren von kirschrotem Samt; in der Hand trug er, denn er hatte, gegen seine Gewohnheit, beim Antritte in den Saal sein Haupt entblößt, einen weißen Filzhut mit kirschroter Feder und diamantener Agraffe. Schleifen in den beiden von ihm angenommenen Farben waren an seinem Wamse, sowie an seinen Beinkleidern, befestigt.
Monseigneur Gaston wurde wenig geliebt, noch weniger geachtet. Wir erwähnten bereits, wie nachteilig ihm in jener mutigen, eleganten und ritterlichen Welt sein Benehmen bei dem Prozesse Chalais gewesen war. Ein allgemeines Schweigen empfing ihn.
Als er angemeldet worden war, hatte Marie von Gonzaga mit der Herzogin-Witwe von Longueville einen Blick des Einverständnisses gewechselt. Im Laufe des Tages war an die Herzogin von Longueville ein Brief des Prinzen gelangt, worin er für den Abend seinen Besuch ankündigte und sich die Gunst einer kurzen ungestörten Unterredung mit Marie erbat, da er ihr Dinge von der höchsten Wichtigkeit mitzuteilen habe.
Er ging auf die Prinzeß Marie zu, indem er die Melodie eines Jagdliedes vor sich hin pfiff, aber da man allgemein wusste, dass er selbst in Gegenwart der Königin sich des Pfeifens nicht erwehren konnte, fiel diese Unart Niemanden auf, und die Prinzeß reichte ihm lächelnd ihre Hand.
Der Prinz küsste dieselbe, indem er sie heftig und lange an seine Lippen gepresst hielt, dann begrüßte er höflich die Herzogin von Longueville. machte eine leichte Verneinung gegen Frau von Combalet, und sich dann an die Herren und Damen wendend, welche die Prinzeß im Kreise umstanden, sagte er:
»Meiner Treu meine Herren und Damen, ich habe in diesem Augenblicke nichts Angelegentlicheres zu tun, als Euch die neue Erfindung des Herrn von Souscarières zu empfehlen. Es gibt auf meine Ehre nichts Bequemeres. Kennt Ihr die neue Einrichtung, Prinzeß?«
»Nein, Monseigneur, ich hörte erst vor wenigen Minuten von einigen meiner Gäste davon reden, die sich dieses neuen Mittels bedienten, um hierher zu kommen.«
»Es ist in der Tat sehr bequem, und obwohl wir keine sehr guten Freunde sind, ich und der Herr Kardinal, so so kann ich ihm doch für diese Erfindung, auf die er Herrn von Bellegarde ein Privilegium erteilte, nur meinen Beifall zollen. Dessen Vater, der Oberstallmeister, hat in seinem ganzen Leben nicht Ähnliches erfunden, und ich möchte den Vorschlag machen, die Einkünfte aller seiner Ämter auf seinen Sohn zu übertragen, um denselben für den uns geleisteten Dienst zu belohnen. Ich empfehle Euch die Sänfte, Herzog —« sagte der Prinz, sich an Montmorency wendend, und ihn mit einer Beugung des Kopfes grüßend.
»Ich habe mich einer solchen heute bedient,« sagte der Herzog sich verneigend, »und bin mit Eurer Hoheit einverstanden.«,
Gaston wandte sich nun an den Herzog von Guise.
»Guten Abend, Vetter, was gibt es Neues über den Krieg?«
»Darüber muss man Euch fragen, Monseigneur.« lautete die Antwort; »je näher uns die Sonnenstrahlen sind, desto besser werden wir von ihnen beleuchtet.«
»Ja, wenn sie uns nicht blenden. Was mich betrifft, so bin ich in politischen Dingen sehr blödsichtig, und wenn es so fortgeht, werde ich die Prinzeß Marie ersuchen müssen, für mich ein Zimmer bei ihren Nachbarn, den Dreihundert, welche das schöne Spital bewohnen, zu erbitten.«
»Wenn Eure Hoheit nach Neuigkeiten begierig sind, so werden wir mit solchen dienen können. Fräulein Isabella von Lautrec hat uns wissen lassen, dass sie, da ihr Dienst