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Der Graf von Moret. Александр Дюма
Читать онлайн.Название Der Graf von Moret
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
Dem königlichen Hause angehörend, hatte Gombault Eintritt bei der Königin. An diesen Umstand knüpften sich allerhand Gerüchte von galanten Abenteuern zwischen dem Dichter und der Königin.
Übrigens hatte Gombault die Anmaßung, nur für Damen vom Hofe zu schwärmen, und als die Marquise von Rambouillet, welche diese seine Schwäche kannte, ihm eines Tages vorwarf, er habe Verse auf eine Bäuerin gemacht, und dieselbe sogar Phyllis genannt, erwiderte er:
»O, Frau Marquise, das war die Tochter eines Pächters mit zehntausend Taler Mitgift.«
Er hatte eine Tragödie geschrieben, welcher die Sage von den Danaiden zum Vorwurf diente, und die schrecklich ausgepfiffen wurde. Als Madame Corruel die Vorstellung verließ, sagte sie zu ihm:
»Gebet mir die Hälfte meines Eintrittsgeldes zurück.«
»Und warum, Madame?«
»Weil ich nur die Hälfte des Stückes hören konnte.«
Er war, wie wir bereits erwähnt, in seiner Kleidung äußerst nett und sorgfältig. Wenn es geregnet hatte und die Straßen schmutzig waren, suchte er, da seine beschränkten Verhältnisse ihn zwangen, zu Fuße zu gehen, stets die trockensten Pflastersteine aus, um die Spitze seines Stiefels daranzusetzen.
Da er ziemlich stark in der Fechtkunst war, geschah es, dass er eines Tages zu einem Edelmanne, mit dem er sich wegen einer Wohnung, auf welche beide Anspruch machten, gezankt hatte, sagte:
»Hier ist meine Adresse; kommt morgen um zwei Uhr Nachmittags vor meine Tür, ich werde mit dem Degen in der Hand aus dem Hause treten. Das wird kein Duell, sondern ein Rencontre sein; was die Zeugen anbelangt, so werden wir keinen Mangel daran haben, die Nachbarn werden uns als solche dienen.«
Der Edelmann nahm die Forderung an und kam zur bestimmten Stunde. Gombault trat mit seinem Degen vor die Tür und gebrauchte ihn so energisch, dass sein Gegner bald zurückweichen musste und die Nachbarn, welche in der Tat Zeugen des Kampfes waren und Gombault stets beobachtet hatten, wie er tausend Vorsichten gebrauchte, um seine Kleider nicht zu beschmutzen, fragten sich, wie es komme, dass derselbe Edelmann, der für sich so sorgfältig die trockenen Pflastersteine aussuche, gegen seinen Gegner so rücksichtslos sei, ihn in den Kot und in die Rinnsteine zu stoßen.
Racan stand damals in der Blüte seines Rufes, Malherbes war sein Vorbild in der Poesie, wurde aber eifersüchtig auf ihn wegen einer Stanze in der Ode, welche an Herrn von Bellegarde zum Troste über den Tod seines Bruders, des Herrn von Termes, gerichtet war, und welche einen ebenso großen Erfolg errang, wie jene des Malherbes an Leperrier über den Tod seiner Tochter.
»Niemals,« so sagt Lallemant des Reaux, »zeigte sich die Kraft des Genies an einem Schriftsteller so deutlich, wie an diesem; denn außer seinen Poesien hat das, was er spricht, kaum gesunden Menschenverstand; er hat das Ansehen eines Bauers, er stottert und ist nicht im Stande seinen Namen auszusprechen, da das R und das C ihm Schwierigkeiten verursachen, so dass das erstere wie ein L, das letztere wie ein T lautet und er deshalb oft gezwungen ist, seinen Namen niederzuschreiben, wenn er ihn verständlich machen will.
Nebenbei war er der zerstreuteste Mensch von der Welt (selbstverständlich nach Herrn von Brancas, von dem wir schon gesprochen haben). Eines Tages ritt er allein auf einem großen Pferde auf's Land, um einen seiner Freunde zu besuchen. Auf dem Drittheile des Weges war er genöthigt, abzusteigen, und da keine Erhöhung in der Nähe war, von der aus er den Fuß wieder hätte in den Steigbügel setzen können, so setzte er den Weg zu Fuße fort. Bei dem Hause seines Freundes angelangt, findet er endlich eine Erhöhung in Gestalt eines Treppenvorsprungs, steigt erfreut zu Pferde, lenkt um und sprengt mit verhängten Zügeln nach Hause zurück, ohne seinen Freund auch nur gesehen zu haben.
Er war sehr vertraulich im Hause des Herzogs von Bellegarde. Eines Tages, ganz durchnässt und kothig von der Jagd heimgekehrt, tritt er in das Zimmer der Hausfrau, im Glauben, er träte in sein eigenes, und gewahrt nicht, dass Frau von Bellegarde auf einer Seite des Kamins sitzt, während Frau von Borges auf der andern Seite Platz genommen hat. Diese verhalten sich mäuschenstill, um zu sehen, was Racan beginnen wird. Er setzt sich nieder und befiehlt dem Lakai, ihn seiner Stiefel zu entledigen; dieser gehorcht und geht hinaus. Hierauf zieht Racan seine feuchten Strümpfe aus und hängt sie, um sie zu trocknen, in der Nähe des Feuers und zwar den einen auf den Kopf der Frau vom Hause, den andern auf die Schulter ihres Gastes. Jetzt konnten die Damen nicht länger an sich halten und platzten endlich mit einem hellen Lachen heraus.
»Ich bitte tausendmal um Vergebung, meine Damen,« sagte Racan, ohne besonders in Verlegenheit zu kommen, »ich hielt Euch für zwei Feuerböcke!«
Am Tage, als er in die Akademie aufgenommen wurde, eilte das ganze literarische Paris herbei, um seine Antrittsrede zu hören. Aber die Enttäuschung des Publikums war groß, als man ihn ein zerknittertes und zerrissenes Papier aus der Tasche ziehen sah.
»Meine Herren,« sagte er, »ich wollte meine Rede vorlesen, wie es üblich ist, aber mein großes weißes Windspiel hat sie dergestalt zugerichtet. Hier ist sie, nehmt davon heraus, was Ihr könnt, denn ich weiß sie nicht auswendig und besitze keine Copie davon.« Das Publikum sowohl als auch die Akademiker selbst mussten sich mit dieser Entschuldigung begnügen.
Nichtsdestoweniger hatte Racan großen Respect vor der Akademie. Als er eines Tages gezwungen war, sich in einem Prozesse nach einem Advocaten umzusehen, wählte er den Schwager Chapelain's, ohne dessen Fähigkeiten zu kennen,
»Warum?« fragte ihn die Marquise von Rambouillet, »ist Eure Wahl auf diesen und nicht auf einen Anderen gefallen?«
»Weil es mir schien,« antwortete Racan, »dass,indem ich den Schwager Chapelain's wähle, meine Wahl auf einen Schwager der Akademie fällt.«,
Racan war Marquis, aus der Familie Beuil, und Vetter des Herzogs von Bellegarde.
Noch ist Monseigneur Anton Godeau, Bischof von Vence, zu nennen, ein Mann von so kleiner Statur, dass man ihn allgemein den Zwerg der schönen Julie nannte, und den das Töchterchen der Frau von Montausier einst fragte, warum man ihn nicht mit ihren Puppen zugleich zu Bette bringe. Er kämpfte, trotzdem er 30,000 Taler von seiner Familie hatte und vom Kardinal mit zwei Bistümern belehnt war, doch stets mit Geldverlegenheit, so dass er an Biographien, Übersetzungen, einer ecclesiastischen Geschichte, arbeitete, und in seinen freien Stunden Gebete für Leute aller Klassen verfertigte.
Eines derselben führte den Titel: Gebet für einen Procurator und nöthigenfalls für einen Advocaten.
Er war der Marquise durch Fräulein Paulet vorgestellt worden und daher im Hause sehr wohl gelitten.
VI.
Was im Hotel Rambouillet vorging, während Souscarières sich seines dritten Buckligen entledigte
An jenem Abend des 5. Dezember 1628, an welchem wir unsere Erzählung beginnen ließen, waren alle die Personen, die wir soeben nannten und noch viele andere, deren Namen aufzuzählen uns zu weit führen würde, im Hotel Rambouillet versammelt, und zwar nicht in ihrer Eigenschaft als häufige Besucher der Marquise, sondern als Eingeladene, denn jeder von ihnen hatte eine Karte erhalten, des Inhaltes, dass die Marquise heute eine außerordentliche Assemblée gebe.
Auf diese Einladung hin war man von allen Seiten herbei geströmt.
In jener glücklichen Zeit, wo die Frauen anfingen Einfluss auf die Gesellschaft zu erhalten, wurde eben Alles zum Ereignisse. Dieser Einfluss wurde im 17. Jahrhundert durch die Marquise von Rambouillet, die Frau Prinzeß Frau von Montausier, Fräulein Paulet, Fräulein von Scudéry geschaffen, sollte sich im 18. Jahrhunderte durch Ninon