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wie ein junger, brüllender Löwe, so er etwas jagt. Und er hatte Glück und Sieg.«

      Da sprang Pjotr auf und brüllte, brüllte wie ein junger Löwe. Er brüllte, daß die Pferde im Stall und die Leibeigenen in den Gesindezimmern unruhig wurden und die Köpfe zusammensteckten.

      Und einer, ein Greis von vielen Jahren, wisperte:

      »Wenn er nur nicht wahnsinnig wird wie Iwan Wie Iwan der Schreckliche, wie Iwan der Blödsinnige Wahnsinn liegt in der Familie, ja«, und er nickte mit dem weißen Kopf, »Wahnsinn und Zarentum: das ist vielleicht dasselbe.«

      Da schlug ihm Potapoff, der Kutscher, mit dem Holzlöffel auf den Mund:

      »Er hat schon als Kind Tag und Nacht geschrien und war nicht zur Ruhe zu kriegen. Da half kein Wiegen, Singen und Lullen. So hat Ilja, der Held von Kiew, gebrüllt. Er wird uns alle noch in Erstaunen versetzen. Denn Gabriel schrie so, als er das Schwert gegen Luzifer schwang.«

      Pjotr trat, neunzehnjährig, in den Staatsrat.

      Sofija präsidierte. Sie wollte auffahren.

      Er drückte sie in den Sessel zurück.

      Er trug an einem silbernen Wehrgehänge einen kleinen Dolch, zog ihn und nagelte mit einem Faustschlag das Dokument, das Sofija in Händen hielt, auf der eichenen Tischplatte fest.

      Auf dem Dokument hatte sich Sofija unterschrieben:

      »Selbstherrscherin aller Reußen.«

      »Das Dokument ist ungültig. Ich gebe meine Einwilligung nicht zu diesem Mummenschanz. Will Rußland sich ewig von Weibern regieren lassen – schweigen Sie, Fürst Galizyn – die Politik vom Fenster ihrer Herzkammer aus machen? Es muß aber ein Fenster in Rußlands Wand nach Europa zu geschlagen werden. Man hat mich künstlich dumm gehalten. Aber so dumm bin ich nicht, Ihre Intrigen nicht zu durchschauen, Sofija. Fürst Galizyn, der neue Achill – daß ich nicht lache. Besehen Sie sich doch im Spiegel, Fürst. Der beabsichtigte Feldzug gegen die Chans der Tartaren ist eine eitle Arabeske. Er wird mißlingen, denn unsere Adligen sind übermütig und roh, unsere Bürger feige und hinterhältig und unsere Bauern dumpf und dumm. Aber sie sind mir noch die Liebsten, denn ihre Dummheit hat etwas heilig Ahnungsloses. Sie sind dumm, wie Ziegen und Ochsen und Esel dumm sind. Die Ritter aber sind allesamt Donquichotes, die mit ihren von einer langen Ahnenreihe vererbten, verrosteten Lanzen gegen kriegsgewohnte, gut bewaffnete, wilde Völkerschaften anrennen wollen. Lassen Sie uns an dem Werk, das Rußland heißen soll, bescheiden und demütig arbeiten, Achtung vor der geringsten Tat, die vorwärtsbringt, aber Fluch und Gelächter der hohlen Phrase, dem hohlen Kopf. Wer einen hohlen Kopf hat, mag ihn wenigstens als Trommel herleihen.«

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