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Verteidigung: „Ich muss ja gleich los!“

      Die Szene ist symptomatisch für ein krankhaftes Leistungsprinzip, in dem ich so tun muss, als wäre ich komplett überarbeitet, als ginge es mir schlecht, selbst wenn eigentlich alles okay ist. Nur, um der Welt jeden Tag laut und klar zu verkünden, dass ich ihre Wertschätzung verdient habe.

      Das, so die Aussage der Bibel, ist der größte Gegner der Botschaft Jesu. So ist es kein Wunder, dass ich als Kind der westlichen Gesellschaft oft an einen Gott glaube, dem ich beweisen muss, dass ich seine Gnade auch verdient habe!

      Oder hat Jesus doch etwas anderes im Sinn gehabt, als er mir seine Liebe als Geschenk anbot?

       Frank Bonkowski

      Angenommen

      20 | Jesus rockt I – Du bist kein Zufall

      „Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: Alles ist durch ihn und für ihn geschaffen.“

       KOLOSSER 1,16 (SCHLACHTER)

      Ich will hier nicht den großen Gesellschaftskritiker raushängen lassen, aber ich glaube tatsächlich, dass das System, in dem wir leben, ganz schön krank ist. Die Symptome dieser Krankheit kann man überall erkennen. Eins davon sehe ich darin, dass im Grunde jeder nur für sich selbst lebt. Es kommt mir so vor, als gäbe es da eine unsichtbare Leiter. Nach oben will man kommen, nach unten wird getreten. Die Leute machen ihren Wert daran fest, wie hoch sie auf dieser Leiter stehen. Sind sie in irgendetwas besser als der andere, dann steigert das ihren Wert. Haben sie ein besseres Aussehen, einen besseren Schulabschluss, einen besser bezahlten Job, ein größeres Auto oder ein cooleres Handy, dann wertet sie das auf. Man fühlt sich etwas besser, denn man steht etwas weiter oben.

      Es gibt auch viele, die es aufgegeben haben, die Leiter nach oben zu klettern. Dann versuchen sie, zumindest jemandem nahe zu kommen, der ganz oben steht: einem Star, einem großen Musiker oder sogar einem Pastor. Ist man in seiner Nähe, bekommt man ein Lächeln von ihm, dann fühlt man sich etwas aufgewertet. Passiert das aber nicht, ist man ganz unten, depressiv und wertlos.

      Im Grunde baut sogar unsere Wirtschaft auf diesem System auf. Im Kapitalismus geht es doch darum, immer mehr Gewinn zu erzielen. Aber warum erstrebt jemand diesen Gewinn? Weil er sich mit dem Mehr an Geld ein Mehr an Selbstwertgefühl erhofft! Ich sehe diesen Mangel an Selbstwertgefühl überall. In meinem Fitnessstudio kämpfen die Männer an den Gewichten, um einen schöneren Body zu haben. Die Frauen hopsen im Bauch-Beine-Po-Kurs um die Wette, um etwas besser auszusehen. Kaum einer fühlt sich wirklich perfekt, so, wie er ist.

      Ich finde, dass Christen so was eigentlich nicht mehr nötig haben. Denn wenn es stimmt, dass alles „in ihm … durch ihn … für ihn geschaffen“ worden ist, dann muss dieses „alles“ auch dich beinhalten. Das bedeutet doch: Jesus hat dich geschaffen! Du bist ein genialer Gedanke Gottes! Er liebt dich ohne Ende, weil du sein Geschöpf bist. Und mehr noch, er hat sogar eine Aufgabe für dich, denn du bist ja auch „für ihn geschaffen“!

      Mich hat das immer extrem gekickt, zu merken, dass Jesus mich gebrauchen will. In meiner Jugend war ich eigentlich eher immer ein Loser, der gut für ein paar Witze war, weiter nichts. Aber als Jesus in mein Leben kam, hat er mich aus der Masse herausgerissen. Er hat mir eine Aufgabe gegeben, und das tut er auch heute noch. Ich weiß nicht, was deine Eltern dir erzählt haben, wie du entstanden bist. Vielleicht wurde dir gesagt, es war eigentlich ein Zufall oder vielleicht sogar ein Unfall. Aber für Jesus warst du genau im Plan, er hat dich gewollt, denn du bist durch ihn und für ihn geschaffen worden.

       Martin Dreyer

      21 | Jesus rockt II – Das größte Problem der Menschheit und eine Lösung

      In ihm (Jesus) haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden.

       KOLOSSER 1,14 (EINHEITSÜBERSETZUNG)

      Würdest du heute eine Umfrage machen, was das Hauptproblem der Menschheit ist, kämen vermutlich ganz unterschiedliche Antworten. „Atomkraft!“, „Der Hunger in der Welt!“ oder „Arbeitslosigkeit“ wären garantiert unter den Top 50. Gott hat allerdings eine andere Sicht der Dinge. Seine Antwort wäre, und da bin ich mir recht sicher: „Das Hauptproblem dieser Menschheit ist Sünde!“

      Was ist Sünde überhaupt? Um dieses Wort etwas zu erklären, will ich folgende Antwort geben: Sünde ist alles das, was ein Mensch ohne Gott tut. Es sind Taten, die wir begehen, die Gott nicht will, wo er nicht mitgehen kann. Und diese Dinge trennen uns von ihm. Sünde und Gott, das geht nicht zusammen, das ist wie Sonne und Eis, wie Feuer und Wasser, wie FC Bayern und der FC St. Pauli.

      Sünde steht sozusagen immer auf der Leitung, aus der das Leben hervorkommt, es schneidet uns von der Quelle ab. Ich glaube, dass Sünde tödlich ist, wie ein sich ausbreitender Krebs. Sie macht Menschen kaputt, einsam und krank, sie zerstört unser Zusammenleben, sie tötet alles, was gut ist. Wenn ich auf mein Leben sehe, muss ich feststellen, dass jeder Schmerz, jedes Problem letztendlich mit einer Sünde zusammenhängen. Sünde von mir oder von jemand anderem, oder einfach, weil wir in einer sündigen, gottlosen Welt leben. Paulus beschreibt Sünde in seinen Briefen manchmal wie eine unsichtbare, dunkle Macht, die uns, unsere Beziehungen untereinander und unsere Beziehung zu Gott zerstören will.

      Wie gehen Menschen mit Sünde heute um? Einige streiten einfach ab, dass es Sünde gibt. Dann sagen sie, dass jeder nach seiner eigenen Façon leben sollte und Gott nichts dagegen habe. Andere behaupten, dass jeder Mensch sündigt, und darum sei Sünde auch kein großes Ding, es sei eigentlich egal. Ich höre auch von Leuten, die glauben, Gottes Standards wären sowieso nicht erfüllbar, und deswegen müssten wir auch nicht nach ihnen leben.

      Ich glaube, es ist gefährlich, so mit Sünde umzugehen. Sünde ist ein echtes Problem, und sie hat die Kraft, alles kaputt zu machen. Und doch gibt es eine ultimative Lösung dafür, die Er-Lösung durch Jesus! Der Bibelvers sagt, dass wir durch Jesus die Vergebung für unsere Sünde bekommen. Das ist eine hammergute Nachricht!

      Selbst Menschen, die glauben, dass Sünde ein Problem ist, haben das nicht immer kapiert. Sie denken oft, dass jede Sünde, die sie tun, doch irgendwie auch von ihnen gesühnt, sprich abgearbeitet, werden muss. Dann betet man für eine Lüge 10 Ave Maria oder hat am nächsten Tag eine ganze Stunde Bibellese und Gebetszeit statt nur zehn Minuten. Anschließend fühlen wir uns wieder besser.

      Dabei ist es so einfach. Jesus hat es uns ermöglicht, jeden Tag wieder neu anzufangen. Er sagt dir, wenn du um Vergebung bittest: „Ja, du hast Mist gebaut! Aber ich hebe die Trennung wieder auf, die dieser Mist zwischen dir und Gott erzeugt hat! Die Leitung ist wieder frei. Dir ist vergeben!“

       Martin Dreyer

      22 | Zuhause

      In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?

       JOHANNES 14,2 (LUTHER 1984)

      Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe!

       JOHANNES 15,9

      Egal, ob ich mit Obdachlosen über den Glauben rede, ob mit Schülern oder mit Menschen, die richtig fest im Leben stehen. Eine Sache entdecke ich immer wieder, eine Botschaft höre ich jedes Mal: „Ich möchte angenommen und geliebt sein.“

      Max Lucardo schreibt in einem seiner Bücher: „Wenn Gott einen Kühlschrank hätte, wäre dein Bild dran; wenn Gott eine Brieftasche hätte, wäre dein Foto drin, er schickt dir Blumen jeden Frühling und jeden Morgen Sonnenschein, wann immer du mit ihm redest, wird er dich hören, und obgleich er irgendwo im Universum leben könnte, hat er sich entschieden, in deinem

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