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Das hat er ihnen wohl verschwiegen?“

      David war unangenehm davon berührt, das sie einen so privaten Punkt zur Sprache brachte, auch wenn er als Privatdetektiv von solchen Informationen lebte.

      „Ich sehe keinen Zusammenhang zu den Anschlägen auf das Leben ihres Mannes“, sagte er schärfer als beabsichtigt.

      „Ich schon“, lachte sie laut auf. „Er kann es nicht ertragen, dass ihm seine Desiree, das bin ich, auf einem Gebiet überlegen ist. Also gleicht er es dadurch aus, dass er sich interessant macht. Auf mich hat noch niemand ein Attentat verübt, also ist er mir in diesem Punkt voraus. So einfach ist das.“

      David dachte an den schweren Vorschlaghammer, der zwischen dem dritten Stock eines Rohbaus und dem Erdboden spurlos verschwunden war und er wusste, dass es eben nicht so einfach war, wie Desiree von Bartenstein vermutete.

      Doch er verschwieg seine Gedanken.

      „Meine Kinder sind übrigens der gleichen Meinung“, fügte sie träge hinzu

      „Wie viele Kinder haben Sie, wenn ich fragen darf?“ David zerdrückte seine Zigarette im Aschenbecher.

      „Zwei, Henri unser Sohn ist mittlerweile zweiundzwanzig und Louise unsere Tochter ist einundzwanzig. Genau genommen sind es drei, wenn man Clara, Aurelius Tochter aus erster Ehe, mitzählt. Aber was hat das mit ihrer Arbeit zu tun, Herr Buchmann?“

      „Gab es in ihrer Familie oder in ihrem Bekanntenkreis mysteriöse Todesfälle?“, wich David einer Antwort aus. „Ich meine, kam jemand ums Leben, ohne das die näheren Umstände bekannt wären?“

      „Eine sehr interessante, aber auch merkwürdige Frage.“

      Desiree von Bartenstein verzog ihren wunderschönen, sinnlichen Mund zu einem spöttischen Lächeln. „Nein, ich muss sie enttäuschen. Fast alle leben noch. Diejenigen, die nicht mehr unter uns weilen, fanden einen sehr langweiligen Tod.“

      „Sie sprachen von einer Tochter aus erster Ehe“, nahm er den Faden wieder auf. „Ist Herr von Bartenstein geschieden oder Witwer?“

      „Witwer!“ Desiree senkte ihre Stimme zu einem geheimnisvollen Flüstern. „Seine erste Frau starb, aber an ihrem Tod war auch nichts Mysteriöses. Es war ein simpler Autounfall.“

      David Buchmann stand ruckartig auf.

      „Ich muss mich verabschieden, denn ich habe noch einen wichtigen anderen Termin.“

      Er wollte nur schnell raus aus diesem Haus, denn die Gespräche über Tod, ob mysteriös oder nicht, brachten die Erinnerung an das viele Blutvergießen in der Schwabinger Wohnung zurück.

      Gedanken über den Unfalltod von Aurelius erster Frau machte er sich nicht. Dazu nahm er diesen Vorfall zu wenig ernst. Als er seinen dunkelroten Mercedes SLC hinaus auf die Straße rollen ließ, war er überzeugt, dass sein Besuch ein Misserfolg geworden war.

      Er irrte sich!

      Das war nicht der einzige Irrtum seinerseits in diesem Fall.

      7

      Ihr Mann Fabian war um neun Uhr aus dem Haus gegangen, da er vor Dienstantritt noch einige Besorgungen erledigen wollte.

      Jetzt saß Dagmar Böhm allein in ihrem kleinen Reihenhaus und starrte gedankenverloren auf den zweijährigen Sohn Marvin, der etwas unglücklich auf dem Teppich saß und sich nicht erklären konnte, wieso sich seine Mutter heute nicht um ihn kümmerte.

      Dagmar Böhm merkte nicht die lockenden und auffordernden Rufe ihres Sohnes, sie sah auch nicht die ihr entgegengestreckten Arme des Kindes. Sie brütete stumpf vor sich hin, ohne an ihre Vorsätze für diesen Tag zu denken. Dagmar wollte einkaufen und putzen, danach noch kochen.

      Das alles war für sie ausgelöscht aus ihrem Leben!

      Immer wieder kamen die Gedanken an diesen Autounfall. Dabei hatte sie selbst noch keinen erlebt, auch niemand aus ihrer Familie oder ihrem Bekanntenkreis war in einen ernsten Unfall verwickelt worden. Dennoch quälten sie ständig die Bilder eines zertrümmerten Wagens, eines blutverschmierten menschlichen Körpers, der bis zur Unkenntlichkeit entstellt war. Außerdem Bilder eines Mannes, den sie nie zuvor gesehen hatte.

      „Aurelius“, flüsterte sie heiser. „Aurelius!“

      „Hallo, Dagmar!“

      Die Stimme schreckte sie auf. Mit einem Schrei fuhr sie hoch.

      „Aber, aber“, sagte Susanne, ihre Nachbarin. „Habe ich dich so erschreckt?“

      Susanne war ebenso wie Dagmar dreiundzwanzig und verheiratet. Sie kam öfters auf einen Plausch herüber.

      „Entschuldige Susi, ich war in Gedanken“, murmelte Dagmar Böhm und begann fahrig einige Kleidungsstücke von einem Stuhl auf den anderen zu räumen, ohne das es einen Sinn gehabt hätte.

      „Dagi!“

      Susanne war jetzt ernstlich besorgt. „Deine Stimme klingt so fremd. Um Himmels willen, du bist krank. Warte, ich rufe den Doktor an. Leg dich so lange auf die Couch.“

      Sie trat auf ihre Nachbarin zu und wollte sie sanft auf die Couch drücken, doch Dagmar versetzte ihr einen so heftigen Stoß, dass sie gegen die Wand prallte. Der Kopf von Susanne dröhnte von dem Aufschlag.

      „Niemand kann mich mehr daran hindern, zu ihm zu gehen!“, rief Dagmar Böhm mit einer merkwürdig verzerrten Stimme. „Endlich ist der Tag gekommen!“

      Noch ehe sich Susanne von ihrem Schock und der unsanften Behandlung erholen konnte, hatte Dagmar ihre Handtasche an sich gerissen und war aus dem Haus gelaufen.

      „Dagi, warte! Um Himmels willen, warte doch!“, schrie Susanne, aber ihre Freundin hörte nichts mehr.

      Sie war in ein zufällig am Haus vorbei gekommenes Taxi gesprungen und hatte dem Fahrer mit eisiger Stimme eine Adresse in der Innenstadt genannt.

      Susanne schaute entgeistert hinter dem Taxi her.

      „Die ist verrückt geworden“, murmelte sie. „Mein Gott, der arme Fabian!“

      Noch ehe sie sich überlegen konnte, was sie jetzt unternehmen sollte, hörte sie drinnen im Haus den kleinen Marvin schreien. Sofort lief sie zurück und nahm das Kind auf den Arm.

      „Deine Mami kommt bald zurück, mein Schatz“, sagte sie beruhigend zu dem Kleinen.

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