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und natürlich die Tatsache, dass es hier niemanden gibt, der mir helfen würde.

      „Sie meinen … künstliche Befruchtung“, zwinge ich mich leise aber gefasst weiterzusprechen.

      „Nein … INBREED funktioniert anders. Wir suchen eine passende Frau für einen unserer Master Trooper aus und überlassen den Rest der Natur.“

      Meine Unterlippe zittert. Ehe ich losschreien kann, spricht Dr. Barner schon weiter. „Wir haben es mit künstlicher Befruchtung versucht … aber die Ergebnisse waren … nun … nicht optimal. Es liegt an den Genen unserer Master Trooper.“ Erneut sucht sie nach Worten. Kann es denn wirklich noch schlimmer werden?

      „Larona … die Genetik unserer Trooper ist zu acht Prozent nicht menschlich.“

      Ich knicke ein und bleibe zitternd auf dem Boden sitzen. Sofort wandert der Blick der Ärztin in eine Zimmerecke, und ich erkenne eine Kamera an der Wand. Wir werden also tatsächlich beobachtet. Ein leichtes Kopfschütteln von Dr. Barner signalisiert, dass sie alles im Griff hat. Sie hilft mir auf und führt mich zurück zur Liege, damit ich mich setze.

      „Nicht menschlich ...“, flüstere ich.

      Sie hält meine Hand. „Acht Prozent ihrer Genetik ist Raubtier-DNA. Es macht sie aggressiver für den Kampf, verbessert ihre Reaktionsgeschwindigkeit und den Muskelaufbau.“

      Das habe ich gesehen … ich habe noch nie solche Riesenmonster gesehen, wie diese Typen.

      „Ein weiterer Aspekt der nicht menschlichen DNA ist ihr Sexualtrieb.“ Sie räuspert sich. „Die Natur lässt sich in dieser Hinsicht nur schlecht überlisten. Die Anregung durch eine reale Partnerin führt zu besseren Ergebnissen bei der Verpaarung … deshalb machen wir es nun so. Außerdem würde ein unterdrückter Sexualtrieb unweigerlich zu Aggressionen führen … wir hätte Probleme, sie zu kontrollieren.“

      Mein Kopf rauscht. Ich wünsche mir, in Ohnmacht zu fallen, und auf dem Mars wieder aufzuwachen. Plötzlich erscheinen mir die Minen nicht mehr so schrecklich wie das alles hier.

      „Aber … ich bin ein Mensch … Sie können mich denen doch nicht einfach vorwerfen, wie ein Beutestück ...“

      „Es tut mir leid, Larona. Aber mit Ihrer Verurteilung haben Sie Ihre Bürgerrechte verloren. Sie sind Eigentum von UG und für das Life Tree Projekt ausgewählt worden.“ Flüsternd fügt sie hinzu: „Glauben Sie mir … INBREED ist das Beste, was Ihnen hier passieren kann.“

      Die Art, wie Dr. Barner mich ansieht, lässt mir einen Schauder über den Rücken laufen. Kurz darauf ist sie wieder ganz die geschäftige Ärztin. „Haben Sie keine Angst. Der Trooper, zu dem sie gebracht werden, ist ein netter Kerl.“

      Ein netter Kerl! Hat die sie noch alle? Acht Prozent Raubtier-DNA sprechen eindeutig gegen einen netten Kerl.

      Sie steht auf. „Ich werde Ihnen auf dem Weg alles Weitere erklären … auch die Dinge, die sie im Umgang mit einem Trooper beachten müssen.“

      Schon wieder starre ich sie an. Das ist ein Albtraum! Das alles kann nicht wahr sein!

      Wir haben die Forschungsstation verlassen. Die Ärzte und anderen Mitarbeiter der Station haben mir nur einen kurzen Blick zugeworfen und sich dann weiter mit ihrer Arbeit beschäftigt – Männer und Frauen in weißen Bodysuits. Ich bin unwichtig … ein Teil ihres Forschungsprojektes, das nicht gefragt wird, ob es freiwillig mitmachen will. Das Forschungsgebäude von Life Tree ist aus glänzend verspiegeltem Glas und von einem hohen Elektrozaun umgeben. Zwei Master Trooper in ihren Cargohosen stehen dort Wache und kontrollieren, wer kommt und wer geht. Sie nicken Dr. Barner kurz zu und lassen uns passieren.

      Wir steigen in ein Electrocar, das Dr. Barner selber lenkt. Scheinbar hat sie keine Angst vor den hünenhaften Soldaten. Ich wundere mich über die Hitze und die Vegetation des Planeten. Die Straße, die wir entlangfahren, ist von Dschungel umgeben. Früher gab es Gegenden auf der Erde, die ähnlich aussahen. Heute gibt es kaum noch Bäume … nur in einigen Natur- und Klimaparks. Ohne die künstlichen Sauerstoffanlagen könnte kein Mensch auf der Erde überleben.

      „Schön nicht …?“, fragt Dr. Barner lächelnd, weil sie meine Gedanken errät. „Wir haben Setzlinge unserer eigenen Erdvegetation angepflanzt. Mittlerweile brauchen wir keine Sauerstoffanlagen mehr.“

      „Sie meinen … der Planet lebt?“

      Sie nickt. „Terra Alpha ist ein sich selbst versorgendes Ökosystem. Wie es die Erde auch einmal war.“

      Zu unserer Linken sehe ich eine Ansammlung von Häusern. Es sind Bungalows, umgeben von Gärten. Das Ganze wirkt fast wie eine Ferienanlage.

      „Wir sind fast da.“ Dr. Barner seufzt. „Die Trooper sind vier Monate im Einsatz und haben dann zwei Monate Urlaub. Diejenigen, die für das INBREED-Programm ausgewählt werden, leben in dieser Zeit in diesen Bungalows und bekommen eine Partnerin zugeteilt. Die anderen verbringen ihren Urlaub in Sektion B.“

      „Sektion B?“

      Sie schüttelt den Kopf. „Unwichtig … wir haben nicht viel Zeit. Sie müssen mir gut zuhören, Larona.“

      Ich nicke, weil mir nichts anderes übrig bleibt. Alles, was sie mir sagt, kann überlebenswichtig sein. „Torn macht das nicht zum ersten Mal. Aber Sie dürfen ihn nicht reizen … in Stresssituationen können bei den Troopern nicht menschliche Reaktionen durchbrechen.“

      „Stresssituationen?“, frage ich ängstlich.

      „Sexuelle Erregung … Verweigerung … es sind immerhin Männer mit einem Teil sehr ursprünglicher DNA … sie verhalten sich einer Partnerin gegenüber dominant.“ Sie sieht mich eindringlich an. „Deshalb der Test im Shuttle … verstehen Sie? Wir wollen jeglichen Stress vermeiden.“

      Scheiße! Warum habe ich nicht geschrien und getreten, als ich es noch gekonnt hätte?

      Das Electrocar hält vor einem der Bungalows, und Dr. Barner bedeutet mir, auszusteigen.

      „Ich werde Sie jetzt im Haus herumführen und dann zu Torn bringen.“

      „Torn?“

      „So heißt der Trooper, dem Sie zugeteilt wurden.“

      Ich habe keine Zeit, mich über den seltsamen Namen zu wundern, und vor allem habe ich andere Sorgen.

      Der Bungalow ist von einer Mauer umgeben, aber sie ist nicht besonders hoch. Scheinbar rechnet hier niemand mit einem Fluchtversuch. Das wundert mich nicht … wohin sollte ich auch fliehen? Ich bin überrascht, als wir an einem Swimmingpool vorbeikommen.

      „Wir möchten größtmögliche Normalität …“, bemerkt Dr. Barner nebenbei.

      „Keinen Stress ...“, murmele ich vor mich hin.

      „So ist es … die Situation ist nicht einfach … das wissen wir.“

      Als wir das Haus betreten, umfängt mich eine angenehme Kühle. Scheinbar gibt es im Bungalow eine Klimaanlage. Ich bin froh, dass ich das Krankenhaushemd nicht mehr trage. Dr. Barner hat mir einen blassgelben Bodysuit gegeben. „Es gibt normale Kleidung für Sie im Haus. Aber wenn Sie das Haus verlassen, müssen Sie den Bodysuit tragen. Die Farben dienen als Erkennungsmerkmal. So wird jeder der anderen Trooper wissen, dass sie Torns Partnerin sind und das akzeptieren.“

      „Und das ist nötig?“, frage ich vorsichtig.

      Dr. Barner lächelt zuversichtlich. „Es ist besser … hier ist noch nie etwas passiert, aber Regeln erhalten die Zivilisation.“

      Zivilisation! Dass ich nicht lache. Sie werfen mich einem Monster zur Begattung vor und nennen das zivilisiert! Ich werde aus Dr. Barner nicht schlau. Sie spricht über diese Vergewaltigung, als wäre es etwas vollkommen Normales. Wie kann eine Frau nur so einen Job machen? Vorhin im Untersuchungsraum von Life Tree habe ich gedacht, dass sie auf meiner Seite wäre. Aber das ist sie nicht. Sie ist nett und doch irgendwie kalt … als ließe sie nicht zu, dass sie das alles berührt.

      „Das

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