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      Sara Jacob

      Gestrandet auf der Lustinsel

      Erotische Erzählung

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Gestrandet

       Vergöttert

       Geprüft

       Verführt

       Verdorben

       Entdeckt

       Pervertiert

       Befreit

       Impressum neobooks

      Vorwort

       Ich fand dieses alte Manuskript in einer Kiste, die ich vor ein paar Wochen in Berlin auf dem Flohmarkt erstand. Es kostete mich einige Mühen, es zu lesen, da die Schrift schon sehr stark verblasst war, auch die altertümliche Sprache stellte mich vor einige Herausforderungen. Doch als ich erkannte, welch faszinierende Geschichte dort von Celine de Bienbaiser berichtet wurde, machte ich mich gleich daran, es mit meinen eigenen Worten zu übersetzen.

      Gestrandet

      Wir schreiben das Jahr des Herrn 1799. Mein Name ist Celine de Bienbaiser. Ich bin vor einigen Wochen an einem fremden Gestade gestrandet, irgendwo in der gottverlassenen Weite des Pazifiks, und habe das Paradies gefunden.

      Ich schreibe diese Zeilen im Bewusstsein, dass sie niemals ein Mensch zu lesen bekommen wird, denn was ich hier berichte, würde meinen Ruf so nachhaltig beschädigen, dass ich zu Lebzeiten niemals mehr gesellschaftsfähig würde.

      Und dennoch muss ich davon berichten, denn diese Tage auf der Insel haben mein Leben so nachhaltig verändert, dass ich ein anderer Mensch, ja, sogar ein neuer geworden bin.

      Mein Schiff war auf dem Weg von unserer Forschungsstation auf Maliv'aa zur größeren, aber bislang kaum erforschten Insel Kavuba. Mein Mann ist der Forschungsreisende Charles de Bienbaiser, mit dem ich die letzten drei Jahre kreuz und quer durch Polynesien gesegelt bin, um die Inseln zu kartographieren und die Ureinwohner zu studieren.

      Während Napoleon versuchte, aus Ägypten eine französische Provinz zu machen und den Zugang zu den fruchtbaren Äckern am Nil sowie die Vormachtstellung levantinischen Handel mit Gewalt zu sichern, versuchten wir auf die elegante Art, der Welt die französische Lebensart näher zu bringen und Bande zu knüpfen.

      Mein Gatte Charles hatte Anfangs nicht verhehlen können, wie gerne er Teil der Commission des sciences et des arts gewesen wäre, die Napoleon Bonaparte ins Leben gerufen hatte. 167 Wissenschaftler, Künstler, Ingenieure, Schriftsteller und viele andere Experten auf ihren Fachgebieten waren mit der französischen Invasionsarmee nach Ägypten gereist, um das Land der Pharaonen zu beschreiben und zu kartographieren.

      Charles war nicht einberufen worden, stattdessen nahm man Ingenieure wie Jacques-Marie Le Père und Verwaltungsbeamte wie Gaspard de Chabrol mit, die das Land vermessen sollten. Vermessen, statt es zu verstehen, hatte Charles immer wieder geschimpft. Sie könnten die Höhe der Pyramiden bestimmen, aber es seien Ethnologen nötig, um zu verstehen, wieso man sie gebaut hatte.

      Der Groll hielt einige Monate an, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein reicher Gönner eine zweijährige Forschungsreise der Magnifique finanzierte. Die Magnifique war ein Stagsegelschoner mit drei Masten, der mit seiner Takelage hart am Wind segeln konnte und ideal für schnelles Kreuzen zwischen den polynesischen Inseln. Wir folgten der umgekehrten Route von Louis Antoine de Bougainville, dem ersten Franzosen, der einmal um die ganze Welt gesegelt war. Von Brest aus stachen wir in See, umschifften das Kap der guten Hoffnung, durchquerten den indischen Ozean, machten Station auf der Ile de France und erreichten einen Monat später Batavia.

      Von dort aus erkundeten wir die millionenfache Inselwelt von Polynesien, kartografierten, und, was noch viel wichtiger war, lernten wir die unberührten Einwohner kennen, deren Existenz durch die vielen Missionare, Matrosen und Maladien bedroht wurde. Wir dokumentierten ihre Kultur, bevor diese von Sklavenhändlern und Krankheiten ausgelöscht würde.

      Immer weiter westwärts führte uns unser Weg. Wochenlang kreuzten wir auf der Magnifique zwischen den Inseln, entdeckten neue, menschleere Gestade, trafen auf wilde, uns feindlich gesonnene Eingeboren und auf die freundlichsten Wesen unter der Sonne. Eine Woche nach unserer Abfahrt von Samoa gerieten wir in einen heftigen Sturm und kamen vom Kurs ab. Ich muss gestehen, dass ich nicht unschuldig daran bin, dass ich über Bord gegangen bin, denn unvorsichtigerweise verließ ich die Kajüte, in der mein Mann und ich untergebracht waren, weil ich mir Sorgen um Charles gemacht hatte.

      Charles ist schon etwas älter, und er ist seit unserer Hochzeit nicht nur mein Ehemann, sondern auch mein Beschützer gewesen. Eine meiner Freundinnen in Paris, meine geliebte Sophie, hatte schon früh vermutet, ich habe in Charles eher eine Vaterfigur gesehen und sei mit meinen einundzwanzig Jahren eher so alt wie seine Tochter, wenn er denn eine gehabt hätte.

      Und jetzt, drei Jahre nach unserer Hochzeit, muss ich eingestehen, dass sie Recht gehabt hat. Charles sah in mir auch nicht viel mehr als eine Begleiterin, eine Assistentin, die ihm mit Korrespondenz und Archiv zur Hand ging. Unser Eheleben, nun ja, ich erröte, wenn ich diese Zeilen schreibe, war etwas unterentwickelt.

      Um genau zu sein, haben wir nur ein einziges Mal das Bett geteilt, und das auch nur… ach, das gehört nicht hierher.

      Ich war auf der Suche nach Charles, der sich an Deck begeben hatte, um dem Kapitän einen neuen Kurs zu überbringen. Tapfer kämpfte sich unser kleiner Schoner durch die aufgewühlte See. Blitze zuckten über den Himmel, es donnerte krachend. Die Magnifique krängte und die Wogen gingen hoch, um uns nur schwarze Nacht voller Regen und tosenden Wellen, die sich bestimmt mehrere Fuß hoch türmten.

      Einer dieser Brecher, so muss ich also gestehen, donnerte auf das Deck, riss Fässer aus der Verankerung, und das war meine Rettung, denn gerade als ich dachte, dieser riesigen Woge entkommen zu sein, stürzte ein weiterer Brecher auf mich ein und riss mich von den Beinen.

      Plitschnass war ich mit einem Male, durchnässt biss auf die Haut unter meinem dünnen Kleid. Ich taumelte, die See ging hoch, ich schlitterte über das Deck, schluckte salziges Wasser und prallte gegen die Reling. Ich schrie, aber der Sturm riss mir die Worte von Lippen. Die nächste Woge, die über das Deck rauchte, wurde mir zum Verhängnis. Ich wurde wie ein Stück Treibholz von Bord gespült. Oben war unten, die letzten Lichter an Bord verschwammen hinter Wasserschleiern, und dann stürzte ich in die tobende See.

      Tief tauchte ich ein, dachte, mein letztes Stündlein habe geschlagen. Das Wasser schlug über meinem Kopf zusammen, ich strampelte mit den Beinen, verlor meine Schuhe. Das nasse Kleid wurde zum Ballast, der mich in das tiefe, dunkle Meer zu ziehen drohte, doch auf mirakulöse Weise brach ich mit letzter Kraft durch die Wasseroberfläche.

      Mein

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