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      Anton Weiß

      Mein Weg aus der Ausweglosigkeit

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorbemerkung

       Autobiographische Einblicke

       Teil I: Die Erlebnisse

       Erlebnisse auf Runde und die Folgen

       Der große Block des Zweifels

       Teil II: Interpretation des Erlebten

       Der Mensch im Ich

       Der Halt als Illusion

       Depression

       Die Spaltung im Menschen

       Das Unbewusste

       Nicht Herr im eigenen Haus

       Teil III: Der Weg

       Der Sprung

       Teil IV: Der Geist im Leben jedes Menschen

       Am Beispiel „Tennis“:

       Schlussgedanken

       Literatur:

       Impressum neobooks

      Vorbemerkung

      Über das zu schreiben, was ich erlebt habe, ist gar nicht so einfach, denn es sind – und dabei berufe ich mich auf C. G. Jung, was ich wiederholt tun werde – geheimnisvolle Vorgänge, so dass es überhaupt fraglich bleibt, ob menschlicher Verstand das geeignete Instrument ist, sie zu fassen und auszudrücken. Auch J. Jacobi ist überzeugt, dass sich diese Erfahrungen dem beschreibenden Worte entziehen.

      Ich versuche es trotzdem, wobei ich immer wieder zu Bildern greifen werde.

      Man möge es mir nicht übel nehmen, wenn es also nur ansatzweise gelingt, das Geschehen um die seelischen Vorgänge darzustellen. Letztlich wird es wohl nur der verstehen, der eigenes Erleben damit verbinden kann, und an solche Menschen wende ich mich ja in erster Linie. Das Problem ist, dass bei einem „normalen“ Menschen das, worüber ich schreibe, wohl nur Achselzucken hervorrufen wird und er nichts damit anfangen kann oder eben als Einzelfall abtun wird. Ist man aber dem Geschehen ausgeliefert, d. h. gerät man selber in die von mir geschilderte Situation, dann kommt meine Schrift fast zu spät und der Betroffene kann vielleicht gar nicht glauben, dass es einen Ausweg auch für ihn geben kann, wovon ich überzeugt bin. Vorher beschäftigt man sich nicht damit, weil es zu weit weg ist, weil man zu sehr von seinen geistigen Fähigkeiten – Denken und Wollen – überzeugt ist; ist man hineingeraten, dann befindet man sich in einer solchen Panik, dass man vernünftigen Überlegungen gar nicht mehr zugänglich ist.

      Ich bin bestürzt, wenn Frau Jacobi solche Erlebnisse, wie ich sie durchgemacht habe, den Erschütterungen gleichstellt, wie sie den Mystikern und Eingeweihten aller Zeiten geschenkt wurden. Ich würde das nicht so hoch hängen; ich glaube, dass viel mehr Menschen davon betroffen sind, aber nicht um die Hintergründe wissen. Ich selbst fühle mich als kleiner Mensch, der darum ringt, nicht zu ertrinken und darum kämpft, sich über Wasser zu halten und festen Boden unter die Füße zu bekommen. Und das zeichnet sich allmählich ab und darum schreibe ich darüber, um Menschen, denen es ähnlich geht – und das sind im Grunde alle, die depressive oder schizophrene Zustände kennen, aber auch in Abhängigkeiten irgendwelcher Art geraten sind und nicht wissen, wie sie da wieder herauskommen können, und sie werden immer mehr – Mut zu machen und einen Ausweg aufzuzeigen.

      Was ich schreibe, ist erlebt und erlitten. Wenn es manchmal dürre Worte zu sein scheinen, dann liegt das an der Unmöglichkeit der Sprache, die tiefgreifenden Aspekte solchen Erlebens mit Worten sichtbar zu machen. Jeder, der schon versucht hat, einem anderen die emotionale Bedeutungstiefe eines Albtraumes sprachlich zu vermitteln, stößt auf die gleiche Schwierigkeit. Es sind immer nur dürre Worte, die kaum einmal fähig sind, den gesamten emotional aufgeladenen Hintergrund dem anderen zu vermitteln. Nur wer aus eigenem Erleben einen Bezug dazu findet, kann die Worte eines anderen mit seinem selbsterlebten Inhalt füllen.

      Ich möchte einfach beschreiben, was ich erlebt habe. Weil ich aber auch versucht habe, das Erlebte zu verstehen, fügte es sich zwangsläufig, dass ich Begriffe benützen musste, die oft theoretisch anmuten. Ich möchte betonen, dass alles, was ich darlege, eigene Erfahrung ist und die theoretische Interpretation nur ein Versuch, das Erlebte einzuordnen und verstehbar zu machen. Wenn ich dabei Gott und Glauben ins Spiel bringe, dann spiegelt das meine ureigensten Überzeugungen wieder. Mir ist klar, dass heute viele Menschen mit dem Begriff „Gott“ nichts mehr anzufangen wissen. Ich betrachte mich als religiösen Menschen und war immer überzeugt, dass das Leben einen Sinn hat, der über dieses Leben hinaus reicht. Ich sehe das heute nicht als Leistung oder Verdienst an, ich habe mich einfach so vorgefunden, aber ohne meinen Glauben an Gott hätte das Ende sehr wahrscheinlich anders ausgesehen.

      Ich weiß nicht, wie jemand, der nicht an einen Gott glaubt, mit dem umgehen wird, wie ich meine Erfahrungen interpretiere; vielleicht gibt es auch andere Möglichkeiten der Interpretation. Die Erfahrung aber ist unbestreitbar und unabhängig von einem Glauben. Sie ist ein Faktum, über das nicht zu diskutieren ist, nur Erfahrungsaustausch ist die angemessene Weise des Umgangs damit.

      Ich werde in einem ersten Teil die Erlebnisse darstellen, noch möglichst ohne Interpretation - was aber nicht ganz gelingen wird -, und in einem zweiten Teil die Interpretation dieser Erlebnisse, die hauptsächlich aus den durch das Studium der Schriften von C. G. Jung gewonnenen Einsichten erfolgt. Mir ist dabei bewusst, dass es zu Wiederholungen kommen wird, aber das nehme ich in Kauf – und hoffentlich auch der Leser -, da so klarer das Erleben auf der einen Seite und die Interpretation auf der anderen Seite in Erscheinung treten. Teil III und Teil IV sind weitergehende Ausführungen.

      Ich hätte das, was ich erlebt habe, vielleicht nicht überstanden – d. h. ich wäre wohl in der Psychiatrie oder im Gefängnis gelandet – wenn ich nicht Halt gefunden hätte an meinem Glauben an Gott und an den Schriften von C. G. Jung, der für mich in frappierender Weise über all das schreibt und ein theoretisches Fundament zum Verständnis dessen legt, was ich erfahren habe.

      Es wäre mir so wichtig, dass diese Darlegung veröffentlicht wird, weil ich überzeugt

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