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der Lade sind Drogen. Der Hund irrt sich nie. Wenn Sie nicht öffnen, werden wir sie aufbrechen.“

      Udo gab sich geschlagen. Er zog seinen Schlüsselbund aus der Tasche und schloss auf. Er entnahm der Lade eine Stahlkassette, die separat abgeschlossen war. Unaufgefordert öffnete er auch diese. Einige typische Plastiktütchen mit weißem Pulver kamen zum Vorschein.

      „Kokain?“, fragte der Kommissar.

      Udo nickte.

      „Woher haben Sie das Zeug? Importieren Sie direkt aus Südamerika?“

      Udo sah ihn entgeistert an. „Das kann man in Frankfurt überall kaufen. Warum sollte ich das selbst importieren? Das wäre viel zu riskant.“

      „Da haben Sie Recht“, antwortete der Kommissar lächelnd. „Sie sind wegen Drogenbesitz und Handel festgenommen.“

      Inzwischen hatten sich weitere Beamte in den Räumen verteilt. Hinrichs übergab Udo an einen von Ihnen. „Bringen Sie ihn ins Präsidium!“

      In Verlauf der Durchsuchung fand Fido auch im Büro von Helmut Dornbach, Udos Bruder, einen Vorrat an Kokain.

      „Der Hund ist Gold wert, geben Sie ihm eine dicke Wurst von mir“, sagte der Kommissar zu Rudolf.

      Dieser lachte. „Ich bringe Ihnen die Rechnung, Herr Kommissar.“

      Hinrichs begab sich zurück zu Willhelm Dornbach, und erklärte ihm, was sie gefunden hatten. Dessen Wut hatte sich inzwischen in pure Verzweiflung verwandelt.

      „Ich habe von nichts gewusst, glauben Sie mir. Dass meine Söhne Drogen nehmen, davon habe ich nie etwas gemerkt. Und dass sie das Zeug auch noch selbst importieren sollen? Das kann ich mir auf keinen Fall vorstellen. Woher sollten sie schon nur das Geld dazu haben?“

      „Wir fahren Sie jetzt ins Präsidium“, antwortete der Kommissar. „Da können wir alles Weitere besprechen.“

      Die Spezialisten der Drogenfahndung durchsuchten sämtliche Büros der Firma. Die Angestellten wurden nach Hause geschickt. Die Maßnahme würde den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Kommissar Hinrichs rief seinen Assistenten. „Wir fahren inzwischen noch kurz zu Dornbachs Villa. Ich möchte mit zuerst seiner Frau sprechen. Wenn möglich, noch bevor sie bereits jemand gewarnt hat.“

      Bei dem stattlichen Anwesen angekommen, wurden sie von zwei Schäferhunden durch das große Eisentor angeknurrt.

      Der Gärtner musste sie zuerst einsperren. Fremde waren hier offenbar nicht willkommen.

      Eine Hausdame nahm sie in Empfang. „Frau Dornbach erwartet die Herren bereits“, sagte sie. „Gleich wird sie zu ihnen kommen.“

      „Hat also schon jemand angerufen“, bemerkte der Kommissar zu seinem Assistenten.

      Gisela Dornbach war eine schlanke Blondine, mit tiefblauen Augen. Sie stammte aus einer verarmten Adelsfamilie. Dornbach hatte sie vor einigen Jahren praktisch an Zahlung genommen. Natürlich nicht so direkt. Sie war ihm schon früher aufgefallen.

      Die Familie konnte ihr Schloss nicht mehr finanzieren. Dornbach gewährte ein unbefristetes Darlehen, und sie entsprach seinem Wunsch, seine dritte Frau zu werden.

      Für Dornbach verkörperte sie eine ideale deutsche Frau. Er wünschte sich noch einen Sohn. Mit seiner zweiten Frau hatte er keine Kinder bekommen. Und bis jetzt auch nicht mit seiner Dritten. Dornbach hielt seine Söhne für Versager. Ihre Erziehung hatte er einfach seiner ersten Frau überlassen. Ein Fehler, der ihm später unverzeihlich erschien. Er wollte einen Nachfolger, der so hart und unerschrocken war, wie er selbst.

      Falls ihm Gisela noch einen gebären sollte, würde er ihn selbst erziehen. Einen Titanen wollte er erschaffen. Zu seinem Leidwesen blieb sein Traum unerfüllt.

      Dass Gisela seine Meinung womöglich nicht teilte, hatte er nie bemerkt. Er konnte sich sowas auch gar nicht vorstellen.

      Die deutsche Frau diente nur einem Zweck: Kinder zu bekommen. Das entsprach Dornbachs tiefster Überzeugung. Nach Empfindungen oder sogar einer eigenen Meinung einer Frau in dieser Beziehung zu fragen, wäre ihm niemals eingefallen.

      Sie hatte sich jedoch bereits kurz nach der Hochzeit bei einem kleinen Eingriff heimlich sterilisieren lassen.

      Verlassen konnte sie ihn aus Rücksicht auf ihre Familie nicht. Er hätte sofort sein Geld zurückverlangt.

      Sie kannte seine Methoden. Seine Lust sich zu rächen und die Schlägertrupps. Das konnte sie nicht zulassen. So blieb sie praktisch Dornbachs Gefangene. Die nicht alleine darauf wartete, dass ihm endlich etwas zustoßen möge.

      Trotzdem würde sie vorsichtig bleiben. Wenn er nur für eine gewisse Zeit im Gefängnis landete, dann musste sie bleiben. Die Vorzimmerdame ihres Mannes hatte sie angerufen, dass er verhaftet worden sei. Den Grund kannte sie noch nicht.

      Gisela betrat kerzengerade aufgerichtet den Salon, in dem Kommissar Hinrichs mit seinem Assistenten wartete. „Guten Morgen, meine Herren. Ich habe gehört, mein Mann wurde verhaftet. Können sie mir sagen, aus welchem Grund?“

      Hinrichs stellten sich und seinen Assistenten vor. Dann begann er: „Wir haben in einer Lieferung aus Südamerika ein Kilogramm reines Kokain gefunden.

      Im Weiteren auch kleinere Mengen in den Büros Ihrer Söhne, die wir übrigens auch im Gewahrsam haben. Möchten Sie dazu etwas sagen?“

      Frau Dornbach war ehrlich erstaunt. „Die Jungs horten Kokain in ihren Büros? Davon weiß ich absolut nichts!“

      „Es macht ganz den Anschein, dass sie auch damit handeln“, fuhr der Kommissar fort. „Die Lieferung beweist das. Wieweit Ihr Mann involviert ist, wissen wir noch nicht. Jedoch kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sie ohne sein Wissen gehandelt haben könnten.“

      „Ach wissen Sie Herr Kommissar. Ich sehe nicht viel von den Geschäften, die meine Männer machen. Aber der Handel mit Südamerika dient nur dazu, unseren dortigen Verwandten ein anständiges Auskommen zu ermöglichen. Es wirft für uns nicht viel oder sogar überhaupt keinen Ertrag ab. Gerade vor drei Wochen hat mein Mann hunderttausend Mark geschickt, damit sich ein frischverheiratetes Paar ein Haus bauen kann. Es geht ihm da wirklich nicht um den Gewinn.“

      Der Kommissar runzelte die Stirn. „Das wäre in etwa der Betrag, den ein Kilo Kokain kostet. Sind Sie sicher, dass dieses Geld für ein Haus gedacht war?“

      „Ganz sicher. Der Dankesbrief ist vor wenigen Tagen eingetroffen. Das Paar hat bereits mit dem Bau angefangen.“

      „Wir werden das sicher klären können“, antwortete der Kommissar schulterzuckend. „Jedoch solange bleibt Ihr Mann in Untersuchungshaft. Und dazu sind natürlich auch noch die Ergebnisse der Durchsuchungen abzuwarten.“

      „Wollen Sie unser Haus auch durchsuchen?“, fragte sie.

      „Das kann ich Ihnen leider nicht ersparen. Bei dieser Menge Drogen, müssen wir sämtliche Möglichkeiten in Betracht ziehen.“

      „Tun Sie, was Sie tun müssen“, antwortete sie resigniert.

      „Bis das Team eintrifft, werden zwei Beamte bei Ihnen bleiben. Sie müssen sich von den beiden nicht stören lassen. Aber ich bitte Sie, solange das Haus nicht zu verlassen!“

      „Ganz wie Sie wünschen. Ich wollte ohnehin nirgends hin“, antwortete Gisela Dornbach.

      Kommissar Hinrichs verabschiedete sich und wies seine Beamten, die vor der Türe gewartet hatten, an, im Haus zu bleiben.

      Auf dem Rückweg fragte er seinen Assistenten: „Was halten Sie von der Dame?“

      „Ich glaube nicht, dass sie viel weiß. Auffällig scheint mir nur, dass sie uns sofort von der Zahlung erzählt hat. Vielleicht wollte sie uns auf eine falsche Fährte locken, weil sie sich denken kann, dass wir so oder so darauf gestoßen wären. Denken Sie, dass die Durchsuchung etwas ergibt?“

      Der Kommissar zuckte mit den Schultern. „Den Jungs traue ich zu, etwas zu Hause zu lagern. Dem Vater

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