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      Ein erfolgreiches Stressmanagement besteht darin, die eigenen Stressoren zu erkennen, um diese gezielt zu meiden, auszuschalten, zu reduzieren – kurz gesagt: sie zu umgehen, aber auch die persönlichen Ressourcen zu entdecken, zu nutzen und zu aktivieren. Genauso wichtig ist das Praktizieren von Achtsamkeit, welche Ihnen ein selbstbestimmtes Handeln ermöglicht. Bewegung baut Stress ab, ebenso lässt eine gesunde Ernährung Ihren Stresspegel und die damit verbundenen Folgen effektiv senken. Wichtig ist auch regelmäßige Entspannung. Sie ist Balsam für Körper, Geist und Seele und gibt uns wieder Kraft und Energie. Nicht zu vergessen: die Zeit. Sie spielt eine zentrale Rolle bei dem Thema Stressbewältigung. Ein alltagstaugliches Zeitmanagement ist das A und O für mehr Freiraum im Alltag.

       Stress beginnt in der Steinzeit

      Stress gibt es bereits seit Jahrtausenden, nur die Qualität hat sich geändert. Stress ist eine Strategie unserer Psyche. Diese soll uns vor lebensbedrohlichen Situationen schützen. Es ist ein automatisch ablaufendes Programm, welches heute noch genauso besteht wie damals, auch wenn sich die Bedrohungen im Laufe der Zeit veränderten. Wir müssen uns heute mit anderen existenzgefährdenden Situationen auseinandersetzen. Doch auch die zeitliche Dimension hat sich verändert. Die kritischen Stresssituationen haben sich heute in eine lang anhaltende permanente Dauerüberlastung gewandelt. Die früheren Bedrohungen von Körper und Leben gingen in andauernde seelische und psychische Belastungen über. Das Programm der Psyche blieb jedoch über Jahrtausende hinweg gleich.

      Wenn Sie sich die Entwicklungsgeschichte und das Programm der Psyche genauer anschauen, ist es geradezu paradox, dass Stress krank macht. Er soll uns vor Bedrohungen schützen und das Überleben sichern. Hält jedoch Stress dauerhaft an, dann kippt der Schutz-mechanismus ins Gegenteil. Nun schädigt er uns und wirkt teilweise lebensbedrohlich.

      

       Wie reagiert unser Körper auf Stress? Was passiert in unserem Körper bei Stress?

      Stress ist – evolutionär gesehen – ein sehr alter Mechanismus, der auch heute noch wirkt und bei kurzfristiger Belastung aktivierend oder gar überlebenswichtig sein kann. Biologisch gesehen, ist Stress ein sinnvolles Programm unseres Körpers und rettete unseren Vorfahren oft das Leben. Unter Stress wird der gesamte Organismus aktiviert, die Folgen einer Stressaktion sind so umfassend, dass sie kaum einen Bereich des Körpers auslassen.

      Sobald eine stressige Situation eintritt, vollziehen Körper und Geist einen Turbostart – in Sekundenschnelle aus der Ruhe in den Kampf oder die Flucht. Somit wird der gesamte Organismus in eine erhöhte Alarm– und Handlungs-bereitschaft versetzt, was sich unter anderem auf die Muskulatur, Atmung und den Kreislauf auswirkt. Aber auch die Verarbeitung von Informationen im Gehirn verändert sich. Die Durchblutung der Verdauungsorgane wird auf ein Minimum reduziert. Der Körper schüttet einen wahren Hormoncocktail aus, der Organismus beginnt verstärkt Energie in Form von Zucker und Fetten zu produzieren, um kurzfristig leistungsfähiger zu sein. Das erklärt unter anderem den Heißhunger nach Süßem und Fettem. Die Bauchspeicheldrüse schüttet verstärkt Insulin aus, um den Zucker in die Zellen zu transportieren. Das kann bei Dauerstress zu Diabetes führen. Des Weiteren steigen Blutdruck und Herzfrequenz an, die Atmung wird schneller, das Blut wird mit mehr Sauerstoff angereichert und zu den Muskeln umgeleitet. Somit wird kurzfristig mehr Energie erzeugt. Sie merken das daran, dass sich Ihre Muskeln anspannen. Bei Dauerstress führt das dann zu Herz- Kreislauf-Erkrankungen und Muskelverspannungen.

      Stress hat jedoch auch auf unser Gehirn Einfluss. Zunächst einmal nimmt das Denk- und Erinnerungsvermögen zu, das Schmerzempfinden sinkt. Der Bereich des Lern- und Erinnerungsvermögens wird aktiviert. Tritt jedoch keine Entspannungsphase ein, führt dies zur Minderung der Leistungsfähigkeit und des Denkvermögens bis hin zu Depressionen.

      In der Summe entsteht ein Zustand von hoher körperlicher Leistungsfähigkeit, die unseren Vorfahren im Kampf oder in Notsituationen das Überleben möglich machte. War der Angriff bzw. Kampf vorbei, ließ die Anspannung nach, das Erregungspotential ging zurück und der Organismus regenerierte sich und schaltete wieder auf „Normalzustand". Diesem sehr wirkungsvollen Mechanismus können vor allem Berufstätige heute in der Regel nicht mehr vertrauen. Sie sind in Betrieben beschäftigt, gefangen in einem Geflecht aus Stressoren betrieblicher Art, persönlichen Risikofaktoren, aber auch vom eigenen Verhalten. Das natürliche Gleichgewicht von Anspannung und Entspannung ist gestört, da wir auf einem steten und viel zu hohen Erregungspotential quasi sitzen bleiben. Die angestaute Energie macht sich bemerkbar, indem wir uns beispielsweise als Opfer fühlen, den Ausweg aus der Situation nicht finden, an Probleme denken, statt Lösungen zu suchen, oder unsere Gedanken sich im Kreis drehen.

      Bereits bei dieser recht kurzen Aufzählung möglicher gesundheitlicher Schäden wird deutlich, dass nichts mehr in unserem Körper so funktioniert, wie es sollte.

      Wird Stress also zum Dauerstress, dann führt dies zum „Normalzustand" mit Langzeitfolgen.

      Wie oben erwähnt, verengen sich bei Stress die Atemwege, das richtige Atmen fällt uns schwerer. Kurzfristig ist das für den Körper in Ordnung. Sind wir aber in ständiger Anspannung, sind auch die Atemwege permanent verengt. Daraus können langfristig Atemprobleme oder Asthma entstehen. Genauso verhält es sich mit den anderen Körperfunktionen. Es ist also nicht verwunderlich, dass Herz- Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, geschwächtes Immunsystem, aber auch Rückenschmerzen sowie Muskel-und Gelenkbeschwerden die häufigsten Gesundheitsbeschwerden der Deutschen sind. Alles eine Folge von Dauerstress. Auch wenn Sie immer häufiger unter Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Verdauungsstörungen, Muskelzuckungen, Gewichtszunahme– oder abnahme leiden, kann das die Folge von Stress sein.

      Doch neben den körperlichen Gefahren übt Stress auch einen nicht unerheblichen Einfluss auf den mentalen und emotionalen Zustand aus. Die Art, wie wir denken und fühlen, ändert sich in Abhängigkeit vom Stresslevel.

      Jene, die über einen längeren Zeitraum Stress erfahren, werden meist folgende Symptome bei sich feststellen:

      Depression

      Zweifellos wirken sich Gefühle der Hilflosigkeit und Frustration auf unsere Art zu denken aus. Sehr viele Menschen verlieren so mit der Zeit ihr Selbstvertrauen. Oft ist das ein schleichender Prozess. Es manifestiert sich umso mehr, wenn Erfolge ausbleiben oder wir das Gefühl haben, wieder eine Aufgabe nicht zur vollsten Zufriedenheit geschafft zu haben.

      Wut

      Stressige Momente lösen Frustration aus, die in vielen Fällen in Wut umschlägt. Lang anhaltender Stress führt häufig dazu, dass wir uns unfair behandelt fühlen oder beginnen, andere Menschen für die eigene Situation verantwortlich zu machen. Wir verlieren den Blick für das Wesentliche und begeben uns in ein Gedankenkarussell, das sich immer unabhängiger und schneller dreht. Wir können nicht mehr klar denken.

      Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen

      Stressige Situationen, aber auch der bloße Gedanke an solche können ohne Vorwarnung extreme Stimmungsschwankungen und –wechsel auslösen. Wir sind gereizt und fühlen uns ungerecht behandelt. Das löst bei einigen Wut, Ärger oder langfristig Depressionen aus.

      Anhaltender Stress beeinflusst aber auch die Lebensfreude. Darüber hinaus kann Dauerstress fast jede Alltagssituation beeinflussen, mit der wir konfrontiert werden. Er kann zu einem grundlegenden Gefühl von Traurigkeit führen. Wir fühlen uns hilflos und gefangen in uns selbst, fühlen uns als Opfer und haben den Blick für das Wesentliche verloren. Wir denken in Problemen und nicht in Lösungen. Weitere Hinweise von zu viel Stress sind der Interessenverlust an Hobby, Familie, Beruf sowie Panikattacken, allgemeine Angst und Besorgnis. Er beeinflusst jeden Bereich Ihrer Gesundheit körperlich, mental und emotional. Ebenso hat er Auswirkungen auf Ihre Mitmenschen und Ihre Umgebung. Stress macht krank und raubt Ihnen die Lebensfreude.

      Seien Sie also ehrlich zu sich selbst, hinterfragen Sie Ihr momentanes Leben und analysieren Sie Ihre persönlichen Stressauslöser.

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