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Théologie politique de Mazzini et l'Association internationale des Travailleurs (Neuchâtel, 1871, 111 S.) Ein Neudruck soll in Oeuvres VII erscheinen., die man unter diesen Umständen als Ersatz und letzte Redaktion eines Teils des von Bakunin seit Oktober 1870 geplanten Buchs, das so viele Modifikationen erfuhr, ansehen kann.

      Durch diese Verteidigung des Sozialismus und der Revolution gegen Mazzini wurde Bakunin endlich Italien in weitem Umfang eröffnet; die italienische Propaganda und Organisation, die oft elementare Auseinandersetzung der Ideen der Internationale absorbierten ihn nun, ebenso die intensive Verteidigung der freiheitlichen Föderationen gegen die Londoner Konferenz (September 1871), die mit der Verbreitung des Jurazirkulärs des Kongresses von Sonvillier begann. In wenigen Monaten stellten sich auch die engsten Beziehungen zu einem Teil der slawischen Jugend in Zürich her, es folgte der berühmte Sommer in Zürich. Ebenso traten die Möglichkeiten wichtiger Aktion in Italien und Spanien näher; Cafieros Enthusiasmus und Mittel standen der neuen Bewegung zur Verfügung. Mazzini starb und in ihm einer der letzten Vertreter des Typus der ehrlichen Idealisten. Der Kampf mit Marx wurde endlich akut (Mai 1872). All dies erklärt hinreichend, daß Bakunin seine Manuskripte von 1870/1871 ruhen ließ.

      Er nahm aber noch mehrere Anläufe zu größeren Schriften, so in dem Manuskript Aux compagnons de la Fédération des sections internationales du Jura Unediert, 153 f.; Auszüge und Resumé S. 599-610 meiner Biographie (1900)., in der erwähnten Schrift von Ende 1872, die sich als zweite Lieferung des Empire Knoutogermanique gibt, und in dem großen russischen Buch Gosudarstvennost' i Anarchija (Staatlichkeit und Anarchie) O. O., 1873, 308, 24 S., 8°; nicht übersetzt; kurz resümiert in meiner Biographie, S. 769-772., dessen 1874 erschienener Band nur der I. Teil der »Einleitung« ist. Bestimmte Ereignisse überholten die erstgenannte Schrift und machten auch die Herausgabe einer Fortsetzung der dritten untunlich. Sobald er nur im Herbst 1874 in Lugano endlich Ruhe gefunden, schrieb er an Ogarev (11. November 1874), er bereite sich vor, wenn ihm Kräfte bleiben, sein letztes vollständiges Werk über seine tiefsten Überzeugungen zu schreiben Briefwechsel, russisch (1896), S. 348.und korrespondierte hierauf mit Elisée Reclus über eine sprachliche Revision seiner beabsichtigten » Mémoires « und » L'Etat de mes Idées «. In seinen letzten Äußerungen auf dem Totenbett zu Adolph Reichel, seinem ältesten und besten Freund, sagte er noch am 21. Juni 1876: » Si encore je retrouve un peu de santé, je voudrais écrire une éthique sur les principes du collectivisme sans phrases philosophiques ou religieuses« Beides nach im Supplement meiner Biographie angeführten Dokumenten..

      Das Vorhergehende zeigt, daß das Fragment Dieu et l'Etat einen wesentlichen Teil von Bakunins Hauptwerk bildet, das seine stete Bereitheit, seine literarischen Pläne den Bedürfnissen der Propaganda oder Aktionsmöglichkeiten zu opfern, und widrige Umstände, zuletzt der Tod ihn in definitiver Form zu vollenden hinderten. Und Elisée Reclus tat nach allgemeiner Ansicht einen Meistergriff, als er gerade dieses sich über die leidenschaftlich diskutierten Fragen des Augenblicks, die freilich leider noch immer aktuell sind, erhebende Fragment aus der Fülle der Handschriften auswählte, wobei ihm vielleicht die von einem Teil des Fragments vorhandenen Korrekturbogen zunächst die Hand führten.

      Mazzini schrieb am 20. Juli 1869 an Daniel Stern (die Gräfin d'Agoult) S. 153-154 der Ausgabe dieses Briefwechsels (1873).: Je donnerrais la moitié de ce qui me reste à vivre pour pouvoir écrire deux livres, l'un sur votre Révolution, celle de 1789, l'autres sur la question religieuse, contre les Comtistes, contre les matérialistes à la Moleschott, les apôtres du divin contre Dieu, les amateurs tels que Renan, les artistes du brutal comme Taine, les Proudhoniens, et ainsi de suite.« Gegen ein derartiges Werk richtet sich Bakunins Schrift, der die Reaktion in ihren scheinbar radikalsten Verhüllungen schonungslos verfolgte. Wie recht er betreffs Mazzini hatte, zeigt die Verfügung des italienischen Unterrichtsministers von Anfang 1903, welche die Lektüre von Mazzinis » Doveri dell'uomo « in den Schulen empfahl, worauf eine billige Ausgabe von Bakunins Dio e lo stato (Firenze, Nerbini, 1903) als Gegengift massenhaft verbreitet wurde.

      Diese Schrift hat auch dadurch wesentliche Bedeutung gewonnen, daß sie die am meisten verbreitete und übersetzte Schrift Bakunins ist; und zwar erschienen die Übersetzungen meist in den ersten Jahren der beginnenden anarchistischen Literaturen in verschiedenen Sprachen, so daß gleich die ersten Propagandisten diese Ideen aufnahmen Nähere Angaben s. in meiner Bibliographie de I'Anarchie (1897), S. 46-47, 236, und meiner Biographie, Anm. 2423. Es erschienen seit 1883 amerikanische und englische Ausgaben (in Boston, New York, San Francisco, Columbus Junction, Iowa; Tunbridge Wells, London); deutsche (Philadelphia, New York); holländische (Amsterdam); im jüdischen Jargon (Leeds); spanische (Madrid, Barcelona); italienische (Mailand, Florenz); tschechische (New York); polnische (Genf); russische (Moskau, 1906); rumänische etc., eine bezüglich der Sprachen unvollständige Liste; daneben Auszüge, Übersetzungen in Zeitschriften etc.. Sie ist, obgleich sie sich äußerlich »nur« auf die Religion bezieht, mehr als eine andere für den Glauben an Autorität irgendwelcher Art vernichtend. Wer ihre oft nicht leichte und durch manche Längen erschwerte Lektüre auf sich wirken läßt, wird keiner speziellen Belehrung bedürfen, um einen autoritären Sozialismus, ein autoritäres politisches System unerträglich zu finden. Dies war stets die Wirkung dieser Schrift und erklärt ihre dauernde rege Verbreitung. Sie wird dadurch zu einem repräsentativen Dokument der anarchistischen Literatur und erscheint hier als solches.

      Durch eine Reihe von Jahren war Dieu et l'Etat mit einem gewissen Geheimnis umgeben, da die ersten Herausgeber, Cafiero und Reclus, in ihrer Vorrede sagten, es sei ihnen unmöglich gewesen, den Schluß zu finden, und sie hielten das Ganze für » un fragment de lettre ou de rapport«, ohne den Versuch einer Datierung zu unternehmen. Ich wurde mir 1893 in Genf bei der Durcharbeitung der Manuskripte über die Stellung dieses Manuskripts klar und veröffentlichte das Resultat zuerst im Anhang zu einer englischen Neuausgabe (London, 1894), dann im Vorwort zu Oeuvres I (1895), wo ein Teil der Fortsetzung des Manuskripts zuerst erschien. Ausführlich ist dann die ganze Frage in meiner Biographie, Kap. 52, behandelt, ferner im handschriftlichen Supplementband (1903), der die Eintragungen in Bakunins Tagebuch (1871, 1872) zum erstenmal verwertet. Mit Benutzung dieses handschriftlichen Bandes schrieb dann James Guillaume die sorgfältigen Einleitungen zu seiner Ausgabe der einzelnen Teile des Werkes (Oeuvres II (1907), III (1908), IV (1910)); ebenso die diesbezügliche Darstellung in seiner L'Internationale (Paris, 1905-1910). Nur die englische Ausgabe von 1910 (London, Freedom Library) enthält bis jetzt, wie vorliegende Übersetzung, den nach der Ausgabe des Manuskripts in Oeuvres III (1908) berichtigten Originaltext.

      Von Max Nettlau

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