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mit matten Hymnen feiernd.

      O dreimal selig, die, des Bluts Beherrscher,

      So jungfräuliche Pilgerschaft bestehn!

      Doch die gepflückte Ros' ist irdischer beglückt,

      Als die, am unberührten Dorne welkend,

      Wächst, lebt und stirbt in heil'ger Einsamkeit.

      HERMIA.

      So will ich leben, gnäd'ger Herr, so sterben,

      Eh' ich den Freiheitsbrief des Mädchentums

      Der Herrschaft dessen überliefern will,

      Des unwillkommnem Joche mein Gemüt

      Die Huldigung versagt.

      THESEUS.

      Nehmt Euch Bedenkzeit; auf den nächsten Neumond,

      Den Tag, der zwischen mir und meiner Lieben

      Den ew'gen Bund der Treu' besiegeln wird,

      Auf diesen Tag bereitet Euch, zu sterben

      Für Euren Ungehorsam, oder nehmt

      Demetrius zum Gatten, oder schwört

      Auf ewig an Dianens Weihaltar

      Eh'losen Stand und Abgeschiedenheit.

      DEMETRIUS.

      Gebt, Holde, nach; gib gegen meine Rechte,

      Lysander, deinen kahlen Anspruch auf!

      LYSANDER.

      Demetrius, Ihr habt des Vaters Liebe:

      Nehmt ihn zum Weibe; laßt mir Hermia!

      EGEUS.

      Ganz recht, du Spötter! Meine Liebe hat er;

      Was mein ist, wird ihm meine Liebe geben;

      Und sie ist mein; und alle meine Rechte

      An sie verschreib' ich dem Demetrius.

      LYSANDER.

      Ich bin, mein Fürst, so edlen Stamms wie er;

      So reich an Gut; ich bin an Liebe reicher;

      Mein Glücksstand hält die Waag' auf alle Weise

      Dem seinigen, wo er nicht überwiegt;

      Und (dies gilt mehr als jeder andre Ruhm)

      Ich bin es, den die schöne Hermia liebt.

      Wie sollt' ich nicht bestehn auf meinem Recht?

      Demetrius (ich will's auf seinen Kopf

      Beteuern) buhlte sonst um Helena,

      Die Tochter Nedars, und gewann ihr Herz;

      Und sie, das holde Kind, schwärmt nun für ihn,

      Schwärmt andachtsvoll, ja mit Abgötterei,

      Für diesen schuld'gen, flatterhaften Mann.

      THESEUS.

      Ich muß gestehn, daß ich dies auch gehört,

      Und mit Demetrius davon zu sprechen

      Mir vorgesetzt; nur, da ich überhäuft

      Mit eignen Sorgen bin, entfiel es mir.

      Doch ihr, Demetrius und Egeus, kommt!

      Ihr müßt jetzt mit mir gehn, weil ich mit euch

      Verschiednes insgeheim verhandeln will.

      Ihr, schöne Hermia, rüstet Euch, dem Sinn

      Des Vaters Eure Grillen anzupassen:

      Denn sonst bescheidet Euch Athens Gesetz,

      Das wir auf keine Weise schmälern können,

      Tod, oder ein Gelübd' des led'gen Standes.

      Wie geht's, Hippolyta? Kommt, meine Traute!

      Ihr, Egeus und Demetrius, geht mit!

      Ich hab' euch noch Geschäfte aufzutragen

      Für unser Fest; auch muß ich noch mit euch

      Von etwas reden, das euch nah betrifft.

      EGEUS.

      Dienstwillig und mit Freuden folgen wir.

      Theseus, Hippolyta, Egeus, Demetrius und Gefolge ab.

      LYSANDER.

      Nun, liebes Herz? Warum so blaß die Wange?

      Wie sind die Rosen dort so schnell verwelkt?

      HERMIA.

      Vielleicht, weil Regen fehlt, womit gar wohl

      Sie mein umwölktes Auge netzen könnte.

      LYSANDER.

      Weh mir! Nach allem, was ich jemals las

      Und jemals hört' in Sagen und Geschichten,

      Rann nie der Strom der treuen Liebe sanft;

      Denn bald war sie verschieden an Geburt –

      HERMIA.

      O Qual! zu hoch, vor Niedrigem zu knien!

      LYSANDER.

      Bald war sie in den Jahren mißgepaart –

      HERMIA.

      O Schmach! zu alt, mit jung vereint zu sein!

      LYSANDER.

      Bald hing sie ab von der Verwandten Wahl –

      HERMIA.

      O Tod! mit fremdem Aug' den Liebsten wählen!

      LYSANDER.

      Und war auch Sympathie in ihrer Wahl,

      So stürmte Krieg, Tod, Krankheit auf sie ein

      Und macht' ihr Glück gleich einem Schalle flüchtig,

      Wie Schatten wandelbar, wie Träume kurz,

      Schnell wie der Blitz, der in geschwärzter Nacht

      In einem Winke Himmel und Erd' entfaltet;

      Doch eh' ein Mensch vermag zu sagen: »Schaut!«,

      Schlingt gierig ihn die Finsternis hinab:

      So schnell verdunkelt sich des Glückes Schein.

      HERMIA.

      Wenn Leid denn immer treue Liebe traf,

      So steht es fest im Rate des Geschicks.

      Drum laß Geduld uns durch die Prüfung lernen,

      Weil Leid der Liebe so geeignet ist

      Wie Träume, Seufzer, stille Wünsche, Tränen,

      Der armen kranken Leidenschaft Gefolge.

      LYSANDER.

      Ein guter Glaube! Hör' denn, Hermia!

      Es liegt nur sieben Meilen von Athen

      Das Haus 'ner alten Witwe, meiner Muhme;

      Sie lebt von großen Renten, hat kein Kind,

      Und achtet mich wie ihren einz'gen Sohn.

      Dort, Holde, darf ich mich mit dir vermählen,

      Dorthin verfolgt das grausame Gesetz

      Athens uns nicht: liebst du mich denn, so schleiche

      Aus deines Vaters Hause morgen nacht,

      Und in dem Wald, 'ne Meile von der Stadt,

      Wo

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