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      Ich wähle wie so oft die bequemen Turnschuhe, denn auf den hohen Absätzen der vielen anderen, sehr geschmackvollen und noch nie getragenen Modelle kann ich nicht laufen und vor allem nicht Autofahren (warum um Himmels Willen habe ich nur so viele hochhackige Schuhe? Vielleicht hoffe ich einfach darauf, dass eines Tages eine Fee kommt und das Laufen auf diesen Schuhen kein Problem mehr für mich ist!).

      Während ich mir mit Mühe und kompliziert die Turnschuhe zubinde (der Knopf der engen Jeans drückt mir dabei schmerzhaft in den Bauchnabel), nehme ich mir auch hier ganz fest vor: Im neuen Jahr wird der Schuhschrank rigoros aussortiert!

      Ich nehme meinen Einkaufskorb, in dem außer Kleingeld noch die Kassenbons der letzten Einkäufe, benutzte Papiertaschentücher und Notizzettel liegen. Wollte ich den nicht schon lange mal sauber machen? Egal, ich lege einfach ein Tuch darüber, dann sieht das keiner! Mein cooler Kleinwagen, den ich mir vor vier Jahren aus dem Prospekt bestellt habe, steht mal wieder vor der Garage, denn ich bin immer zu faul, das Garagentor zu öffnen und dann in die Garage zu fahren (das ist jetzt auch noch nicht so wichtig, denn es ist Mitte November und die Scheiben frieren noch nicht zu). Ich bin wahnsinnig stolz auf meinen hellblauen Flitzer, mit dem ich überall problemlos einen Parkplatz bekomme und der sehr sparsam im Verbrauch ist (alle anderen Details, die mir beim Kauf damals vom Autoverkäufer schmackhaft vorgetragen wurden, habe ich wieder vergessen. Ich kenne bis heute nicht alle Funktionen der Knöpfe und Hebel, denn Bedienungsanleitungen lese ich grundsätzlich nicht).

      Natürlich lade ich die beiden Schnittgutsäcke in den Kofferraum, die ich auf dem Weg zum Supermarkt auf dem Grünguthof entsorgen möchte. Ein einziges Mal habe ich Schnittgutsäcke im Garten stehen lassen, so etwa für zwei Wochen. Das mache ich nie wieder!! Erstens waren die Säcke vollkommen nass und das Wasser lief mir in die Jackenärmel, und zweitens hat das fürchterlich gestunken, das kann man sich echt nicht vorstellen. Zuerst dachte ich ja, dass sich zwischen das Schnittgut ein totes Tier verirrt hat, aber beim Ausleeren war klar, dass der Gestank vom modrigen Gras kommt.

      Ich biege in den Grünguthof ein und dort steht bereits eine lange Autoschlange. Nach einigen Minuten des Wartens steige ich aus und erfahre von dem netten Mann vor mir, dass der Grünguthof heute für dieses Jahr den letzten Tag auf hat und erst ab März wieder öffnet. Da habe ich ja nochmal Glück gehabt (ich möchte mir nicht vorstellen, wie das Schnittgut bis dahin stinkt). Ich stehe neben meinem Wagen und langweile mich. Dabei sehe ich mir meinen Wagen genauer an. Na ja, eine Wäsche und eine Politur würde meinem Flitzer auch guttun. Beim Reifenwechseln vor drei Wochen hat mich der Mann in der Werkstatt bereits schon darauf aufmerksam gemacht und ich habe mich fast für meinen dreckigen Wagen geschämt. Aber mal ehrlich: Wer wäscht denn im Spätherbst seinen Wagen, wenn die schmuddelige Zeit mit verschmutzten Straßen vor einem liegt? Ich nicht!

      Wenn ich mir mein Auto so ansehe, nehme ich mir ganz fest vor: Im Neuen Jahr werde ich auch hier ordentlicher und werde regelmäßig, mindestens alle vierzehn Tage, durch die Waschanlage fahren und innen alles sauber aussaugen. Ganz fest versprochen!

      Es geht nur langsam voran und endlich bin ich mit meinen lächerlichen zwei Säcken dran, die anderen haben ganze Anhänger voller Schnittgut!

      Im Supermarkt betrachte ich mich zufällig in einem Spiegel, der dort völlig überflüssigerweise angebracht wurde (was hat dieser Spiegel in einem Supermarkt verloren?). Um Gottes Willen, wie sehe ich denn aus? Mein Gesicht ist krebsrot und die Haare hängen platt an meinem Kopf! Bin ich von dem Rasenmähen immer noch so fertig? Ich habe doch geduscht und dann noch eine halbe Ewigkeit auf dem Grünguthof verbracht. Eigentlich müsste ich mich doch längst erholt haben!

      Nachdem ich mich umblicke und sehe, dass mich niemand beobachtet, gehe ich näher an den Spiegel und was ich sehe, gefällt mir noch weniger! Falten über Falten. Und die Augen haben auch schon strahlender ausgehen! Ist das Licht im Supermarkt so unvorteilhaft? Oder liegt es vielleicht daran, dass in der Deckenlampe meines Badezimmers nur noch eine Glühbirne funktioniert? (die vom Spiegelschrank ist schon vor einem halben Jahr durchgebrannt. Und die Lampe im Schlafzimmer schmeißt nur sehr wenig Licht). Nein, so, wie ich jetzt aussehe, sehe ich tatsächlich in Echt aus!

      Jetzt reicht’s! Im neuen Jahr werde ich nicht nur endlich mit Sport beginnen, um endlich fitter zu werden, sondern auch regelmäßig zur Kosmetikerin gehen. Und diesmal werde ich auch durchhalten, ganz bestimmt!

       Meine Ziele für das neue Jahr sind also gesteckt und ganz klar formuliert. Die werde ich auf jeden Fall umsetzen!

      Meine Einkäufe entsprechen anfangs nicht meinen Gewohnheiten, denn beim Gemüse schlage ich ganz schön zu. Auch von dem verlockenden Obst kaufe ich viel zu viel, aber ich bin immer noch geschockt von meinem Spiegelbild. Langsam beruhige ich mich wieder, denn durch die Angebote werde ich abgelenkt. Außerdem treffe ich eine Nachbarin und wir tauschen den neuesten Tratsch aus (sie wusste noch nichts von dem scheidenden Pfarrer!).

      Ich erledige meine Einkäufe und finde, dass ich eine Belohnung für das Rasenmähen verdient habe und gönne mir einige Süßigkeiten, von denen Roland ja schließlich auch isst. Beim Bäcker nach der Kasse sind Streuselkuchen im Angebot. Davon nehme ich auch noch zwei Stücke mit, schließlich habe ich bei der Gartenarbeit bestimmt mehrere Kilos verloren).

      Mein Einkaufswagen ist randvoll und ich habe Mühe, alles in meinen Kleinwagen reinzukriegen. In den nächsten Wochen bin ich auf jeden Fall mit Nahrung eingedeckt!

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