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      Nun ‚ausführlicher‘:

      1. Anamnese

      Rekapitulieren wir:

      Wenn die (allermeisten) CFS/CFIDS/ME-Kranken – nach einer oftmals langjährigen, entnervenden und auch nicht selten entwürdigenden „Ärzte-Heilpraktiker- usw. Odyssee“ – endlich – was ja leider noch immer in den wenigsten Fällen in einem frühen Stadium der CFS-Krankheit der Fall und die Regel ist! – in ‚kompetente Behandlung‘ kommen (zu einem „CFS-erfahrenen und kompetenten Therapeuten“), dann liegen die Auslöser und (Mit-)Ursachen des CFS oftmals schon etliche bis viele Jahre zurück.

      Umso wichtiger ist es dann, eine wirklich umfassende Kranken(vor-) geschichte (Anamnese) zu erheben bzw. entsprechende Unterlagen dem Behandler zur Hand zu geben, auf denen er aufbauen und auf die er sich verlassen kann.

      Bewährt hat sich zur Erleichterung der Anamnese einerseits und andererseits dann auch zur Vereinfachung der Diagnostik(verfahren) die in von mir erstellte

      Anamnese-Symptomenliste „CFS/CFIDS“

      nach Dr. med. Hanspeter Hemgesberg

      [diesen Fragebogen finden Sie hinten im Buch, Teil 4 „Glossar“].

      Diese CFS-Anamnese-Symptomenliste basiert auf der Symptomenliste des „Förderverein für CFS/CFIDS/ME-Erkrankte“ [vgl. Teil 4: Glossar; Anschrift] nach Fukuda, modifiziert nach Bieger und ergänzt und aktualisiert nach Hemgesberg. Diesen Fragebogen können die Patienten in aller Ruhe zuhause ausfüllen und dann zum nächsten Besuch bei Ihrem Arzt mitbringen [vgl. Teil 4: Glossar; TIPP: den Fragebogen kopieren und auf DIN-A4-Format vergrößern].

      Der Fragebogen gliedert sich in sieben Teile:

      Allgemeine Krankengeschichte + Familienanamnese + Berufs- + Sozial-Anamnese + Spezielle CFS-verdächtige Symptome/Beschwerden + Persönliche Belastungen + zurzeit vorliegende Krankheiten und mit Angabe(n) der evtl. hierzu erforderlichen Dauermedikation. Zuletzt dann noch Angaben über Untersuchungen und ggfls. auch (Vor-)Behandlungen (wenn möglich auch Behandler!) wegen der vorliegenden „CFS“-Symptome.

      Durch das spezielle Ausfüllsystem ist die Anamnese sehr einfach zu erstellen. Für den Behandler ist sie eine sehr gute Ausgangsplattform für weitergehende anamnestische Befragungen und dann die darauf aufbauenden Untersuchungen.

      Zum Fragebogen (m)eine herzlich Bitte:

      Nehmen und lassen Sie sich ausreichend Zeit für diesen Fragebogen:

      Es zahlt sich für Sie und Ihre Gesundheit aus!

      Große Bedeutung – insbesondere bezüglich der Einteilung nach Schwere-Graden beim CFS – kommt der „Punkte-Skala CFS/CFIDS-Schwere-Grade“ nach Dr. med. Hans-Michael Sobetzko (Umweltmediziner und CFS-Experte, Hamburg) zu. Diese Skala finden Sie ebenfalls im Glossar (nach Anamnese-Fragebogen usw.). Es handelt sich dabei um eine modifizierte Abfassung der original „CFIDS Disability Scale“ nach David S. Bell [Quelle: „The Doctor’s Guide to the Chronic Fatigue Syndrome“]. Diese vom Kranken selbst vorzunehmende Einstufung ist ein gutes Indiz und ein guter „Messwert“ zur Krankheits-Verlaufsbeschreibung.

      Im Vorgriff auf die Therapie an dieser Stelle noch eine Empfehlung des Fatigatio e.V. [Förderverein für CFS/CFIDS/ME-Erkrankte] und ebenfalls von Dr. H.-M. Sobetzko, die ich gerne und mit Überzeugung übernommen habe und auch weitergeben möchte:

      Das konsequente und zwar tägliche Führen einer ...

      CFS-Verlaufskurve nach Dr. Hans-Michael Sobetzko

      [Sport-, Arbeits- und Umweltmediziner, Hamburg]

      Zum Vorgehen:

      1. In die Verlaufskurve werden vom CFS-Kranken die für den Tag

      passenden Punktwerte aus der o. gen. Punkte-Skala eingetragen; dann werden die Tages-Markierungen miteinander verbunden und so entsteht die individuelle „Monats-CFS-Punkte-Skala“.

      2. Die Tages-Einzelpunkte werden für den gesamten Monat addiert und

      dann durch die Anzahl der Tage des betreffenden Monats dividiert; somit wird der sogen. „Monatspunktwert“ ermittelt, der ebenfalls in die Verlaufskurve eingetragen wird.

      3. Auf dieser Verlaufskurve sollten außerdem zusätzlich noch sonstige

      Auffälligkeiten und Veränderungen notiert werden.

      4. Mit diesen Monats-Verlaufskurven hat einmal der Kranke selbst eine

      gute Übersicht über den Verlauf – Besserungen und auch Rückschläge seiner Krankheit – und für den Therapeuten stellen diese Kurven ebenfalls eine gute Orientierung hinsichtlich des Ansprechens der Therapie dar!

      Empfehlung:

      Fordern Sie die CFS-Monats-Verlaufskurve an bei Fatigatio e.V.

      (Anschrift s. Glossar)

      Unerläßlich ist die Beurteilung des „CFS/CFIDS/ME-Schweregrades“ bzw. des „Grades der Behinderung infolge CFS“.

      Skala der CFS-Behinderung nach David Sheffield Bell

      (US-amerikan. Arzt und ein anerkannter CFS-Forscher)

      100 Punkte

      Keine Symptome in Ruhe und bei körperlicher Belastung; insgesamt ein normales Aktivitäts-Niveau; keine Schwierigkeiten, ‚Vollzeit‘ zu arbeiten.

      90 Punkte

      Keine Symptome in Ruhe, leichte Symptome bei körperlicher und/oder geistiger Belastung; insgesamt ein normales Aktivitäts-Niveau; keine Schwierigkeiten, ‚Vollzeit‘ zu arbeiten.

      80 Punkte

      Leichte Symptome in Ruhe; die Symptome verstärken sich durch Belastung; nur bei Tätigkeiten, die anstrengend sind, ist eine geringfügige Leistungs-Einschränkung spürbar; mit Schwierigkeiten in der Lage, an Arbeitsplätzen, die Kraftanstrengungen erfordern, Vollzeit zu arbeiten.

      70 Punkte

      Leichte Symptome in Ruhe; deutliche Begrenzungen in den täglichen Aktivitäten spürbar; der funkZustand beträgt insgesamt etwa 90% der Norm, mit Ausnahme von Tätigkeiten, die einer Kraftanstrengung bedürfen; mit Schwierigkeiten in der Lage, Vollzeit zu arbeiten.

      60 Punkte

      Leichte Symptome in Ruhe; deutliche Begrenzungen in den täglichen Aktivitäten spürbar; Der funktionelle Zustand beträgt insgesamt etwa 70%-90% der Norm; Unfähig, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen, wenn dort körperliche Arbeit gefordert wird; aber in der Lage, Vollzeit zu arbeiten, wenn es um leichte Arbeiten geht und die Arbeitszeit flexibel gehandhabt werden kann.

      50 Punkte

      Mittelschwere Symptome in Ruhe; mittelschwere bis schwere Symptome bei körperlicher Belastung oder Aktivität; der funktionelle Zustand ist auf70% der Norm reduziert;unfähig, anstrengende Arbeiten durchzuführen, aber in der Lage, leichte Arbeiten oder Schreib-tischarbeit für 4-5 Stunden täglich durchzuführen, wobei Ruhepausen benötigt werden.

      40 Punkte

      Mittelschwere Symptome in Ruhe; mittelschwere bis schwere Symptome bei Belastung oder Aktivität; der funktionelle Zustand ist auf 50%-70% der Norm reduziert; unfähig, anstrengende Arbeiten durchzuführen, aber in der Lage, leichte Arbeiten oder Schreibtischarbeit für 3-4 Stundentäglich durchzuführen, wobei Ruhepausen benötigt werden.

      30 Punkte

      Mittelschwere bis schwere Symptome in Ruhe; schwere Symptome bei jeglicher Belastung oder Aktivität; der funktionelle Zustand ist auf 50% der Norm reduziert; in der Regel ans Haus gefes unfähig, anstrengende Arbeiten

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