Скачать книгу

Giftpflanzen dazwischen stand, mischte noch sein saftgrünes Laub, dem jungen Auge nicht erkennbar, mit Blumen- und Blütenpracht.

       Aber der Moment näherte sich auch, wo mit der vorgerückten Jahreszeit all’ die nötigen und mannigfaltigen Vorbereitungen zu einer so langen Reise, zu einer gänzlichen Umgestaltung all’ ihrer Verhältnisse getroffen werden m u ß t e n, auch schien die Zeit eine passende für den Sohn, der, von der Schule gerade abgegangen, eben sein Abiturientenexamen glücklich bestanden hatte. Der Vater wünschte allerdings, daß er hier erst studieren und ihnen dann später, wenn er etwas Tüchtiges gelernt, folgten sollte, dachte ihm aber doch die freie Wahl zu lassen und seinem Herzen keinen Zwang aufzuerlegen.

       Am nächsten Morgen nach der durchschwärmten Nacht waren die beiden jungen Damen spät aufgestanden, und nur der Sohn zur gewöhnlichen Zeit ausgegangen, um seine ,englische Stunde’ zu halten. Als aber Marie – die zweite Tochter – bald nach Anna zum Kaffee herüberkam, saß der Vater ungewohnter-weise nicht in seiner Studierstube an der Arbeit, sondern im Sofa, aus der langen Pfeife den Dampf in weißen Kräuselwolken von sich blasend, und die Mutter am Nähtisch, Kleider für das Jüngste ausbessernd, das in seinem herübergeschafften Bettchen wieder mit klaren Augen seine Puppe schaukelte.

       «Schon ausgeschlafen, Väterchen?» sagte Marie, als sie, etwas beschämt, als letzte am Kaffeetisch Platz genommen. «Ich habe wohl heut recht lange geschlafen? Aber – was ist Dir denn? – Und der Mutter auch!» rief sie, vom Stuhl wieder aufspringend, als sie das ungewohnte ernste Wesen der Eltern gewahrte. «Bist Du böse auf mich, Mütterchen?»

       «Nein, mein Kind», sagte diese und zwang ein Lächeln auf die Lippen, «aber der Vater hat Euch etwas recht Ernstes heute zu sagen, von dem wir noch nicht wissen, ob es Euch betrüben wird oder nicht.»

       «Der Vater!» rief Marie erschreckt, und auch Anna, die älteste Tochter, sah ängstlich zu ihm auf.

       Professor Lohenstein aber, so in die Enge und zum Äußersten getrieben, hustete, paffte den Dampf ein paarmal scharf vor sich hin, um die Pfeife ordentlich in Glut zu bringen, und sagte:

       «Ja, Kinder, Ihr wißt – wir – wir haben doch in den letzten Tagen viel über Nordamerika gesprochen, und auch manches gelesen…. »

       «Ja, die herrlichen Romane von Cooper!» rief Marie rasch.29

       «Und die schrecklichen Berichte im Tageblatt», lächelte Anna.

       «Der Doktor Hayde ist ein Esel», sagte der Professor, den rauch wieder ein paarmal rasch ausstoßend. «Wenn der hätte in Amerika ordentlich arbeiten wollen, brauchte er sich jetzt nicht von einer Winkeladvokatur und vom Schimpfen auf freisinnige Leute zu ernähren. Über dessen Berichte wollen wir uns keine Sorgen machen, aber… » Er schwieg wieder einen Augenblick und sah, wie furchtsam, nach der Frau hinüber. Die jedoch arbeitete umso emsiger weiter, und selber mit dem Bedürfnis, dem, was ihn schon so lange gedrückt, endlich einmal Worte zu geben, fuhr er rasch fort: «Ich habe eine Frage an Euch zu tun, Kinder: Hättet Ihr – hättet Ihr wohl selber Lust, hinüber nach – nach Amerika zu gehen?»

       «Nach Amerika!» rief Anna rasch und auch wohl erschreckt. Marie aber sprang auf, schlug in die Hände und rief jubelnd:

       «Nach Amerika! Oh, das wäre ja prächtig – das wäre herrlich! – Nicht war, da sind a u c h Bälle, Väterchen?»

       Die Mutter seufzte tief auf, und der Vater zog wieder etwas verlegen an der Bernsteinspitze.

       «Hm – ich weiß nicht», sagte er, langsam mit dem Kopf schüttelnd, «wo wir im Anfang hinwollen, werden wohl keine sein. Hängst Du so an Bällen, Marie?»

       «Ich tanze gern», lächelte das junge fröhliche Mädchen etwas verlegen und schüchtern.

       «Nun, tanzen wirst Du dort hoffentlich auch können, mein Kind», sagte der Vater freundlich, «wenn auch nicht gerade gleich auf solchen Bällen, wie wir sie hier gewohnt sind – das Leben ist dort einfacher.»

       «Oh, und bis zum nächsten Fasching sind wir gewiß auch wieder zurück!» rief Marie.

       Der Vater schwieg erst eine kleine Weile und sagte dann leise, aber entschlossen:

       «Wir wollen g a n z hinüberziehen, mein Kind.»

       «Auswandern?» rief die ältere Schwester fast erschreckt – das Wort, dessen Bedeutung sie noch gar nicht vollkommen verstand, traf sie mit einem unbekannten ahnenden Gefühl von Schmerz und Leid. «Und die Mutter?»

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBBAC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDxq6i+ 0KXB+4K634NuP+E2tEzyWU/+RErkRujjKHPz103wpdbT4hWZY4UFev8A10SgD6m1gmGJZAOpxWXb y4Bz1rbvUW+tFK8jOa5tJQJGXIyOKAJZZcNmtzTJQ1og9hXPTkFeK2tFH+jJn0/woA10Ug5FeNfF +whn8QaHJJLs2mbt14jr2dsqgxXmnxF8L3Gs3NlciNmjt95YgE4zs9vagCnqGoQ6X4Ymuo2WTYfX 2JrwTUL+e71qfUhCQJicEc9WJr0vxRqukReFp9NhnJuWPChlyeD75715vpj3EiLbSAFEXIznPYUw K4lliy7x4Dc9a7Tw3p8eqeF76680o8e3CAZzy3+FYCQJOsguyQq/dx/9eul8BZfw9fQ2x3SErt/7 6b0oAg0bRWewW4mJRe5Irh9dl8vVJo1+YR3DYf1AJHSvX9Qv7DTfBwsLtwuoKw3AEZ6H1Of0rybV Fhu5C1qSXLnd09/SkB9E/CrxjP4v0yaGa0EC2kUaKQ+7d1HoMdK0tX0r/TdzOT+HsK8q+D/i2y8N m8g1CXyTOFCDIBOCxPUivc71P7SDSWpyR3H/ANb6UAcotsnmbBIeO2OlIp8uTcvJQ1cuIPITMYP2 jOGB/wA5qvLZXSqkkC/M3Lg5oA09Xuf7Z8M3EEh8s4UAjk/eHb8K+YNYtzo+pNpwG5F5DHjPAP8A WvpC3LT3KwqW2H7/AOVcJ8Qvhjf6lqMt1pUDycjZ8jHjA9FPpQB5JDywYcsV5HpSyoDz3qe5tJNG mktJ023sRMcq4xgjr156iqLSOzEmgB6oB0p+4rUQbFKXBoAkMpIpN+aYzcUzJoAlLUzNIOlKKAFA wrAsRuGOlS6Fq8nhzWYbhIRJsJPLY6gj+tRFhJhVYkjg5qK6RslmHYdKAPq7wZq6+KPDlrqUgWO4 nDExhs4wzL147Crtxp0SzSOZcknHSvA/hh4/Giara2V7IkdjHHIA24A5OTzkgdTXudlruk+IdrWE 3mMRuIBU/wAifUUAS28AgV8HqSaawZ3MmOBV25txAEAz8wFVJCypsXqaAFSMD5s058uNp6etERXo 3WpgccYGPegCOOxQ/MXxUrQhOj5pwAI7UwkA9DntQAsCZJLjHpT0hM5eOT5QcgGoppiAuevtVg3s dvZPdXTbEhTdnOOB9aAIb2RPDeg3GoEhlg+Y7uOpA/rXgPxG+I0niQXOki0jWHKESLLnPCnpj2ru viD8RNF1fwnqek2tyGmmRVADoSSHBOMN7V87+XLHdnK/Ut9KAJI7cRuTk8njirBjDAMx+YdB60ig zqAnJTk+lOLBgXbh09OlAAHKj/a9KrpNKbhk2E57+vFSearOD/y17CvSPAPw31TVbiK+voGFi+Sj BW7ZHdcdRQAz4Y+Av+EhM9xfXD2gik3geXnIG0+o9a9chmfw1GNKtUF1E/zecTtxn259Kuz6T/YV tDDaL8rqFkJH8J69PpWfLlGwvMJ+8fQ0AWvtfmLvIIY9qpzQmXkipVdWA2EZ9BSo5Y4JFACW1vjF W/s3INNjIUjFXlI2ZoAhK7EqnIcmrM0mTgGqrUCIiMU1Vy1Oc0+EZoEToMIBUinFLGmakaPipEKj 1PFjOapHKmpPN2jrTGLcoDVFoeatFyxppXimMptEAajMZJ4qzIpFTQQhscUAWLYESKfcVsM4LfhV FItozjvUwYk0DFb71C4OaGGaRQeaAHNGGQ1z1/a5uM+39TXRKTtNZF9kT/h/WgDJaPBArQsouW+o qqRlsmrlrMEBz6igDX8n5aaIsGhLkMOOakDbqAI2jzSCLFSkYqPfzQBVuU61lsR5pFa84JrKkjId j70AQ+ThifWrll8i7aZLgKmPxp8YxMB2oA1IxkD6VJtzUaA4qRQ1AB5WaQwVKAadjigCv5ODTHhq 1tJPSo3BFAECQ80/ycGpE4FKzUAMWPBJ9aag2Z96nP3FxUU/DDFADWGIyKx7jInb61rvncRWbdAe e31oApOhfiohYb25q6oBNSjgcUxDLPTlgk3hq17XBd+f4TWaJmDdBirVpLiQk4HFAE+3CyVjSr8j Vslsh/esmYYQigCksIKdant4QHHzUL5fl/NT42hDDmkM1I4xtHzUpiGetLbtEUp7eXnjrQBGsfNO MRyKcpwfSpgRkUA

Скачать книгу