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Madame, müssen Sie Ihren Herrn Gemahl schon selbst fragen", antwortete der Baron, ohne die Stimme zu erheben. „Ich halte die Bank und nicht die Konten der Spieler."

      „Wie viel ist es heute?", fragte sie kalt ihren Mann.

      „So an die elftausend Euro" antwortete er stockend.

      „Und unten im Casino?"

      „Ebenso viel, eher etwas weniger!"

      „Und das hat dir nicht gereicht? Da musst du dich noch herauf schleppen lassen in diese Räuberhöhle?"

      Savoyen gab mir ein Zeichen. Francesca und ich verabschiedeten die anderen Gäste, gewiegte Spieler, die uns seit langem kannten und wussten, dass Savoyen nicht mehr gewann, als beim Roulette aus der Natur des Spieles auf die Bank fällt, spielen die Einsätze der Spieler doch gegeneinander, sodass die Bank nur bei besonderen Konstellationen verlieren kann.

      „Ich verlange das Geld nicht von Ihnen zurück, Monsieur", sagte die energische Dame, deren geschminkter Mund die Worte produzierte wie Textblasen in einem Comicstrip, „denn die elftausend Euro hätte er morgen ja doch verspielt, wenn auch vielleicht nicht hier. Ich verlange, dass Sie ihn bestrafen, hier an Ort und Stelle, damit er sich's merkt, damit er es gar nicht mehr wagt, einen Spielsalon zu betreten."

      „Und wie stellen Sie sich das vor, Madame?", erkundigte sich Savoyen mit ungeheucheltem Interesse.

      „Ihre beiden jungen Damen werden ihn in die Mache nehmen, mit Riemen, Stöcken, Krawatten, mit allem, was Sie eben hier haben, und Sie, Monsieur, werden sich in der gleichen Zeit mir widmen, unter seinen Augen. Das wird sich mein Herr Gemahl merken, dafür garantiere ich!"

      Der Franzose begann bei diesen Worten am ganzen Leib zu zittern.

      „Alles", flüsterte er über den Tisch, „alles, nur das nicht. Gib dich ihm nicht. Du gehörst doch mir. Ich könnte es nicht ertragen. Ich schwöre dir, dass ich nie wieder spielen werde, nicht einmal Chemin-de-Fer!"

      Das Weibchen lächelte befriedigt, erhob sich und begann, sich mitten im Spielsalon auszuziehen. Ihr Mann zitterte so, dass er gar nicht fähig war, aufzuspringen und sie am Entblättern zu hindern, aber auf einen Wink Savoyens nahmen wir uns dennoch seiner an.

      Es war besser, wenn er nicht zusah, wenn er selbst Beschäftigung erhielt, mochte sie auch nicht zu angenehm sein.

      Drei Minuten später ergab sich das seltsame Bild, dass unsere Gäste, das begüterte französische Ehepaar, splitternackt waren, wir anderen hingegen noch alle bekleidet.

      „Zieht euch auch aus, sonst geniere ich mich vor euch, nicht etwa vor diesem rosigen Elefanten", sagte Savoyen seufzend und streifte die Dame, die ihm bevorstand, mit einem mehr amüsierten als beleidigten Blick.

      Sie dampfte noch immer höchst sehenswert vor Zorn, obwohl sie außer ihrem großen schwarzen Hut und einem Perlenkollier nichts mehr auf dem Leib hatte. Aber sie vollführte zu unser aller Erstaunen einen richtigen Knicks, als der Baron ihr die Hand reichte und sie zu dem großen Sofa führte.

      Wir banden den Fabrikanten mangels besonderer Vorrichtungen an die Angeln der zweiflügeligen Balkontür, schlangen auch eine Schnur um seine Knöchel, mehr aus Angst, dass er sich von der Terrasse stürzen, als dass er uns mit den Füßen malträtieren könnte, und gingen dann in Francescas Zimmer, um uns auszuziehen.

      Als wir zurückkehrten, lag Savoyen schon auf dem appetitlichen Fleischberg und tat sein Bestes, während sie über die Schulter des Barons auf den nackt angepflockten Gatten starrte.

      „Los jetzt!", befahl sie. „Ah, Sie Teufel, so lassen Sie mich doch wenigstens in Ruhe, solange ich rede. Jetzt schlagt ihn, bis das Blut spritzt, und dann masturbiert ihn, so lange noch ein Tropfen kommt!"

      Francesca warf mir einen fragenden Blick zu. Nur der Baron konnte uns und unser Opfer retten, nur er war imstande, dieser Megäre ihren Wahnsinn auszutreiben.

      Zeitgewinn bedeutete also in diesem Fall alles. Wir schlugen, aber nur so viel, dass es ihn erhitzte, einen wirklichen Schmerz konnte er trotz seiner Magerkeit wohl nicht empfinden, und als Rücken und Hintern schön rot leuchteten, war Madame auf dem Sofa eben so weit, die ersten spitzen Schreie auszustoßen.

      Dabei ruderte sie mit ihren rosigen Waden in der Luft herum und trommelte auf Savoyens schmalen Rücken, das wir für seine Rippen fürchteten.

      Wir drehten unser Opfer, das sich bisher überhaupt nicht gewehrt hatte, nun, da alles geschehen war, wieder dem Zimmer zu. Als er sein junges Weibchen aufgelöst und nackt auf dem Diwan sah, sank sein Kopf nach vorn, aber sein Pimmel richtete sich umso kräftiger auf.

      Francesca griff zu, und ich hob Madames Kopf ein wenig an, damit ihr nichts von dem Schauspiel entgehe.

      Nach wenigen kräftigen Zügen begann die Jammergestalt in den Stricken zu zappeln. Ich applizierte ihm noch ein paar kräftige Schläge quer über den Hintern, und er kam laut röchelnd.

      Savoyen erschien in einem schwarzen Bademantel, und bot der sichtlich besänftigten Dame den Arm:

      „Wenn ich Ihnen jetzt das Bad zeigen darf, Madame?", sagte er, „inzwischen werden meine Assistentinnen den Herrn Gemahl ankleiden und ein Taxi rufen!"

      Als die beiden gegangen waren, rötete sich der Horizont, das Meer lag unter einer dichten Schicht morgendlichen Dunstes.

      „Hier, das habt ihr euch verdient", sagte Savoyen und reichte jeder von uns einen Gin-Tonic.

      „Und du?", fragte Francesca. „Du hast dich doch viel mehr angestrengt als wir!"

      „Möglich, aber nicht wahrscheinlich", sagte der Baron und stopfte sich seine Pfeife. „Der Sex strengt nur an, wenn man nichts von ihr versteht. Das Schwierigste war in diesem Fall, ernst zu bleiben, der Gute hatte nämlich nicht elftausend, sondern zwanzigtausend Euro verspielt!“

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