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in Teilzeit9 – ältere Daten, aber für die grobe Rechnung reicht das. Ziehen wir also 600 000 von den zehn Millionen ab: es bleiben 9,4 Millionen. Alles Geringverdiener? Wäre schön … – dann blieben aber mindestens 1,4 Millionen übrig – denn Geringverdiener haben wir nur 8 Millionen.

       Damit haben wir 17,7 Millionen Arbeitslose in Deutschland – so wie Stieglitz sie zählen würde. Oder 19,5 wenn wir weniger blauäugig rechnen. Das macht eine reale Arbeitslosigkeit – im günstigsten Falle – von 41,4%. Beachtlich, oder?

      Holen wir uns andere, aktuelle Daten zur Hilfe10: „An die Stelle klassischer Beschäftigungsmodelle treten zunehmend befristete Arbeitsverhältnisse, Zeitarbeit und Teilzeitjobs”, sagt Eric Thode, der Co-Autor der Studie. Waren diese Beschäftigungsverhältnisse jahrzehntelang Sonderformen, machen sie derzeit immerhin schon 40 Prozent der Anstellungen aus. Tendenz steigend. In Branchen wie dem Dienst-leistungssektor ist mittlerweile nur noch jeder zweite Arbeitnehmer unbefristet als Vollzeitkraft be-schäftigt.

       Nun ist die Branche „Dienstleistungsektor” keine Branche wie jede andere. Dienstleistungs-gesellschaft ist unsere Zukunft – nach dem Wegfall der Arbeitsplätze in der Agrargesellschaft oder der Industriegesellschaft. Das wurde uns lange Jahre gepredigt, die Gesellschaft, die sich gegenseitig die Hamburger serviert, ist unser Utopia – wenn wir genug Geld hätten, die Hamburger zu bezahlen.

       Bleiben wir bei der Bertelsmann-Studie. Die Teil-zeitjobs machen ca. 20 % der Jobs aus – aber was ist mit den befristeten Arbeitsverträgen und der Zeitarbeit?

       Stieglitz würde sie wohl auch nicht als ordentliche Arbeitsverhältnisse durchgehen lassen – immerhin schwebt man immer direkt über dem Jobcenter und bleibt in einer prekären Situation.

       Manche der befristeten Arbeitsverhältnisse sowie der Zeitarbeit finden wir wohl auch bei den Geringverdienern. Aber selbst wenn es alle wären und es nur noch billigste Lohnsklaverei im Dienst-leistungssektor gibt … – bleiben noch ein paar Millionen übrig. 8,8 Millionen, um genau zu sein.

       Drehen wir den Spieß aber einfach mal um und sagen: 40% haben aktuell keinen tollen, echten Job, wie man ihn braucht, um im Kapitalismus angstfrei überleben zu können. Das sind 16,8 Millionen. Dazu kommen noch 5,2 Millionen Arbeitslose, die de-finitiv keinen Job haben (die Aufstocker lassen wir mal draußen). Da kommen wir auf 22 Millionen Menschen – von 42 Millionen.

       Nur noch 20 Millionen haben einen echten Job, da-von sind 1,7 Millionen Beamte (Arbeitslose mit Sonderfunktionen im Staatsdienst) und 4,6 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst (Arbeitslose mit Sonderfunktion in der Arbeits-losenverwaltung): macht 6,3 Millionen Menschen, die zusätzlich von staatlichen Subventionen ab-hängig sind.

       Die wollen wir mal von den 42 Millionen abziehen, weil sie kaum wirtschaftlich produktiv aber un-gemein teuer sind. Bleiben als Grundlage: 35,7 Millionen echte Arbeitnehmer, von denen 22 Millionen arbeitslos sind.

       Der aufstockende Teilzeitbeamte ist hier nicht berücksichtigt, dafür berechnen wir nur 3,1 Millionen Arme ohne Hartz IV – sonst sähe es noch schlimmer aus. Damit haben wir eine reale Arbeitslosigkeit von 61 %.

       Nur noch 39 % der Deutschen haben einen echten Job in der privaten Wirtschaft, der eine Familie ernähren kann. Tendenz: weiter sinkend. Darum baut die deutsche Wirtschaft auf Export – und darum jongliert die Politik mit Zahlen genauso, wie ich es jetzt gemacht habe.

       Selbst wenn ich mich um ein paar Millionen verrechnet haben sollte und wir in Wirklichkeit nur 40 oder 50 Prozent Arbeitslosigkeit haben… – diese Zahlen erklären hinreichend die Staatsverschuldung von 2 Billionen Euro.

      Neuwagen werden übrigens zum überwiegenden Teil11 – 60% - von Firmen angemeldet und vom Steuerzahler bezahlt. So steht hinter den Rekord-gewinnen der Automobilindustrie auch der Steuer-zahler, was in Hinblick auf die zukünftige Ent-wicklung von Arbeitslosigkeit keine Hoffnung macht.

       Die 39% mit den echten Jobs müssen übrigens für all´ die anderen aufkommen – auch für 165 Milliarden Subventionen an deutsche Firmen 12 : Das sind allein 12.000 Euro im Jahr für jeden von Ihnen. Aber: Dafür haben sie ja wenigstens überhaupt Arbeit.

       Noch eine Zahl, die die Realität der Arbeitslosigkeit jenseits der Regierungspropaganda unterstreicht? Ok, eine noch 13 : von 47 Millionen deutschen Haus-halten zahlen 23,5 Millionen Haushalte KEINE Steuern. Mit einem Jahreseinkommen von unter 8.004 Euro brauchen sie das nicht. Das sind 50 Prozent, die man ebenfalls als „echte“ Arbeitslose bezeichnen könnte.

      Wie diese Deutschen die 2 Billionen Euro Staats-schulden PLUS 1,57 Billionen Privatschulden – Tendenz: steigend14 zurückzahlen wollen?

      Nun – Kanzlerin Angela Pippi Merkel-Langstrumpf15 weiß wie:

       2 x 3 macht 4 – Widdewiddewitt und Drei macht Neune!! Ich mach’ mir die Welt – Widdewidde wie sie mir gefällt …

       Und so werden auch die Arbeitslosenzahlen berechnet, um die Märkte nicht zu beunruhigen.

      Asozial, sozial, Schmarotzer ... – eine kleine Begriffskunde

      Philosophen sind ja Pingel. Jedenfalls manchmal, und oft, wenn es um den korrekten Gebrauch von Begriffen geht. Da verstehen wir keinen Spaß – noch nicht mal die harmlose Variante des Feld- Wald- und Wiesenphilosophen, der ansonsten gerne mal Fünfe gerade sein lässt.

      Kant zum Beispiel hat sich die Finger wundgeschrieben um „Vernunft“ zu erklären. Schopen-hauer kriegte einen Schreibkrampf wegen „Mitleid“; und gilt trotzdem als Miesepeter. Dabei hatte er mehr Humor als ein ganzer Philosophen-Jahrgang zusammen.

      Genutzt hat´s nichts... – und das ist ja auch in Ordnung. Sprache ist lebendig und gehört dem Volk ... nicht den Germanisten und ihren Rechtschreibphantasien.

      Aber manche Begriffe stoßen selbst mir auf. „Sozial“ zum Beispiel. Ein schöner Begriff. Sogar ... bei Wikipedia16

       Das Wort sozial (von lat. socius‚ gemeinsam, ver-bunden, verbündet‘) bezeichnet wechselseitige Bezüge als eine Grundbedingtheit des Zusammen-lebens, insbesondere des Menschseins (der Mensch als soziales Wesen).

       In der Umgangssprache bedeutet „sozial“ den Bezug einer Person auf eine oder mehrere andere Personen; dies beinhaltet die Fähigkeit (zumeist) einer Person, sich für andere zu interessieren, sich einfühlen zu können, das Wohl Anderer im Auge zu behalten (Altruismus) oder fürsorglich auch an die Allgemeinheit zu denken.

      So, das wäre ... – sozial. Einfach auch mal an andere denken, daran, was sie fühlen, wie es ihnen geht.

      Das Gegenteil davon wäre asozial. Leute, die nur an sich denken, an sich und ihre eigene Brieftasche. Das macht zwar nicht glücklich, aber erlaubt die Anschaffung hochgradig teuren Konsummülls.

      Ein Beispiel? Gut.

      Also ... Arbeitslose zum Beispiel. Wie wir gelernt haben, kosten die gerade mal 5,4% vom Sozial-budget.

      Wenn also ein Arbeitnehmer 100% Einkommen hat, davon 50% Abzüge, dann wären es maximal 2,7 Prozent seines Einkommens, von dem das Überleben von 7 Millionen Arbeitslosen gesichert wird.

      Real ist es natürlich noch weniger, denn: Neben dem Sozialbudget kommt ja auch noch der Bundes-haushalt, der finanziert werden will ... Aber wir wollen nicht kleinlich sein.

      Sozial wäre es jetzt,

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