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sich nicht machen, doch dessen göttlicher Funke wohnt allem Lebendigen inne. Er ist das LEBEN.

      So lasst uns also, ob es die Corona-Krise ist, eine Krankheit oder das handgreifliche Altern mit seinen Beschwerden, dies zum Anlass nehmen, hinzuhorchen, was ES, dieses oft so unscheinbare, ja unsichtbare und doch so große LEBEN uns leise zuflüstert, - immerzu ohne Unterlass! Ich hoffe, Du wirst durch die folgenden Seiten dazu inspiriert, hinzuhören, was Deine Seele Dir aus Deinem Inneren zuflüstert! Deshalb, - sei still und lausche! Damit du deinen Zauberring unter all deinen unermesslichen Schätzen findest und verwenden kannst!

      Alle Autorinnen und Autoren in meinem Buch sind Menschen, die sich lebenslänglich in Praxis und Theorie mit der Erforschung der gesamten Lebensspanne bis ins hohe Alter sowohl bei sich selbst als auch in ihrer therapeutischen Arbeit mit Menschen auseinandergesetzt haben und sich intensiv mit der Frage beschäftigten: „Was heilt (mich/den Menschen) ?“ und „Was ist angesichts des Todes wesentlich für (m)ein erfülltes Leben?“ Überraschenderweise sind ihre Ansichten und Schlüsse, zu denen sie gekommen sind, eng mit der Sehnsucht nach einem „Altern als einem profitablen Abenteuer mit Pfiff und Esprit“ und der realistischen Hoffnung auf Erfüllung des LEBENS - Traums verknüpft.

      Nach einer kurzen und leicht verständlichen Darlegung einer „Psychologie der 2. Lebenshälfte“ nach C. G. Jung lasse ich in der „Geheimnisvollen Symbolprache der weisen Alten“, ein Ausdruck des Unbewussten, neben meinen eigenen Erklärungen Clarissa Pinkola Estés, die Autorin des Weltbestsellers „die Wolfsfrau“, zu Wort kommen. „Die Macht des Charakters“ wird besonders von James Hillman verdeutlicht, während die Bedingungen, unter welchen ein „schöpferisches Altern“ möglich ist, von Leopold Rosenmayr hervorgehoben werden. Das Ziel, „aus seinem Leben ein Kunstwerk zu machen“, zeigt Danielle Quinodoz auf, während „das hohe Alter“ sehr gut von Helen M. Luke charakterisiert wird. Im Kapitel „Ein Hauch von Leichtigkeit“ kommen u.a. Ingrid Riedel und Marie-Louise von Franz mit ihren Querverbindungen zu Mystik und Quantenphysik zu Wort. Ergänzt werden all diese Ausführungen u. a. durch meine eigenen Erläuterungen, insbesondere bei „Der LEBENS-Traum – „nur“ ein Traum?“, „Der schöpferi- sche Mensch“, „Weg-Bewusstheit und Ver-Wand-lung“, „Dankbar- keit“ und einem Nachwort.

      Ich habe mich bemüht, das für unser Thema Zentrale in eine allgemein verständliche Form zu bringen und ich hoffe, durch meine subjektive Auswahl und Interpretation deine Neugier und Lust auf ein „profitables“ Altern als einem Abenteuer mit Pfiff und Esprit zu wecken, sodass dein LEBENS - Traum erfüllt werden möge!

      Lass dich also davon inspirieren und bereichern bei deiner eigenen Forschungs- und Abenteuerreise durch das ewig neue Land des Alterns und Alters! Ich wünsche dir dabei viel Vergnügen!

      Eine Psychologie der 2. Lebenshälfte

      Warum ist Carl Gustav Jung (1875 – 1961) für unser Thema „Altern – Ein „profitables“ Abenteuer mit Pfiff und Esprit: Die Hoffnung auf Erfüllung des LEBENS-Traums“ wichtig und unverzichtbar?

      Jung ist der Ansicht, dass alles, was existiert, von einem schöpferischen Werden durchdrungen ist, und dass der Mensch teil hat an diesem Schöpferischen und heil ist bzw. seine Selbstheilungskräfte aktiviert werden, wenn er selbst in irgendeiner Form, und sei es noch so gering, selbst schöpferisch ist.{3} Alles, was einen Menschen innerlich tief berührt, ist für ihn bedeutsam, und gerade das Bedeutsame ist für ihn die Quelle, aus der er schöpfen kann und was ihn dann auch letzten Endes erfüllt. Denn das, was wir als „Gepäck“ bzw. Rucksack von unseren Eltern und Vorfahren, von unserer Kultur, in die wir hineingeboren wurden, mitbekommen haben, ist in uns eingeprägt, mit tiefen Gefühlen verbunden und wurde für unser Leben bedeutsam. Es ist Schicksal, Geschenk, Last, Gewicht, Bedeutung, Potential, Ressource, Schatz und Aufgabe gleichzeitig. Nur wenn wir wirklich leibhaftig und gefühlsmäßig erkennen, was wir da in unserem Gepäck haben, wenn wir uns quasi selbst erkennen, und wenn wir es voll als das Unsrige annehmen können, sind wir imstande, unser Leben in all seiner Fülle und Bedeutung zu leben, entspringt uns gerade daraus unsere Schöpferkraft, die wiederum für uns und auch andere Menschen Bedeutsames – auch wenn es noch so gering erscheinen möge - hervorbringen kann.

      Für C. G. Jung, anfangs Sigmund Freuds „Ziehsohn“, stand vor allem die lebenslange Entwicklung der Persönlichkeit im Mittelpunkt seines Interesses.

      „Werde ganz zu dem Menschen, zu dem du das Potential hast!“

      könnte man das Lebensprogramm nennen. Doch was heißt das?

      C.G. Jung beobachtete während der vielen Jahrzehnte seines Lebens bei sich selbst, bei seiner Umgebung und bei seinen Patienten eine in jedem Menschen vorhandene zentrierende, Charaktereinseitigkeiten ausgleichende und zu Ganzheit strebende seelische Kraft, die er das Selbst nannte.

      Den Prozess des „Werde ganz zu dem Menschen, zu dem du das Potential hast“ nannte er Individuation, da er beobachten und erfahren konnte, wie dieses im Unbe- wussten agierende innere Zentrum den Menschen einerseits immer mehr dazu drängt, dieses ganz besondere und einzigartige Individuum zu werden, und andererseits ein das Gesamte seines persönlichen Lebens, der Menschheit, der Welt und Evolution mit einbeziehender und in ihr eingebetteter menschlicher Mensch zu werden. {4}

      Hierzu bedürfe es eines Ausgleichs der konflikthaften Gegensätze zwischen Geist und Natur, Bewusstem und Unbewusstem und eine Treue zu der im eigenen Selbst innewohnenden Gesetzmäßigkeit. Diesen Prozess nannte er Individuationsprozess. Neben der Tätigkeit als Psychiater beschäftigte er sich stark mit alten alchemistischen Texten und der Symbolik in Märchen, Mythen und Religionen. Er betrieb intensive ethnolo- gische Studien und machte hierfür ausgedehnte Reisen. Auf Grund all dieser Erfahrungen postulierte er neben dem persönlichen Unbewussten auch ein kollektives Unbewusstes und allen Menschen gemeinsame Urbilder, sogenannte Archetypen, welche das menschliche Ver- halten und Bewusstsein beeinflussen. Sein Gedankengut auf Grund all seiner Erfahrungen und Forschungen findet sich in 20 Bänden der Gesammelten Werke wieder, wovon etwa „Die Archetypen und das Unbewusste“, „Psychologie und Alchemie“, „Psychologie westlicher und östlicher Religionen“, „Mysterium Coniunctionis“ - für viele sein Hauptwerk -, oder seine letzten „Der Mensch und seine Symbole“ und „Erinnerungen, Träume, Gedanken“ zu nennen sind. Sein „Rotes Buch“, ein kunstvoller, prachtvoll illustrierter Erfahrungsbericht im Umgang mit seinem eigenen Unbewussten, wurde auf seinen Wunsch hin erst 50 Jahre nach seinem Tod veröffentlicht.

      Die Entwicklung der Persönlichkeit oder der Individuationsprozess über die ganze Lebenspanne: 1.+ 2. Lebenshälfte mit einander entgegengesetzten Aufgaben.

      Es geht dabei um

      Die Ausgleichung der Gegensätze +

      Die Erfüllung der Individualität innerhalb ihrer Einordnung in ein den Menschen übersteigendes und ihn umfassendes Ganzes

       4 Bewusstseinsfunktionen – Denken, Fühlen, Sinnesemempfindung, Intuition

       Introversion – Extraversion

       Persona - Schatten

       Animus – Anima

       Das Selbst – ein dem Menschen innewohnendes offensichtlich zielgerichtetes, zu Vollständigkeit hin drängendes Zentrum – höchste Subjektivität verbunden mit der Objektivität bzw. den Naturgesetzen der Weltseele/Kosmos; ein „spiritus rector“

      Selbsterkenntnis = Gotteserkenntnis = coniunctio oppositorum

       Subjektstufe – Objektstufe

       Kausal – final

      Die erste Aufgabe dieses lebenslangen Prozesses ist es, ein starkes „Ich“ zu entwickeln und sich in der äußeren Welt privat und beruflich zu „beheimaten“ und zu bewähren. Erst nachdem dieses „Ich“ sich genügend von der elterlichen Matrix gelöst hat und genügend autonom geworden ist, und somit einen bestimmten Grad

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