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räumt ihrer Mitarbeiterin nicht selten eine ganze Seite für ihre Berichterstattung ein.

      Das von Böge vermittelte Chinabild scheint sich also mit dem zu decken, was die FAZ gerne in der Öffentlichkeit über die Verhältnisse in China verbreitet wissen möchte. Dies gilt für alle Bereiche des Lebens in China: für die Corona-Epidemie, die Vorgänge in Hongkong wie auch die Menschenrechtsdebatte über die Lage der Uiguren, um Chinas Außenpolitik und die Seidenstraße.

      Dass dieser Leserbrief bisher nicht veröffentlicht, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Ausgewogenheit der FAZ in Bezug auf ihre China-Berichte. Obwohl man die Möglichkeiten hätte, scheint die FAZ also der Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt nicht denselben Stellenwert beizumessen, den man selbst von China immer wieder erwartet und einfordert.

      Man kann von dieser Zeitung nicht unbedingt erwarten, dass sie ein China-freundliches Bild zeichnet, wenn sie dem Land gegenüber negativ eingestellt ist. Aber das sollte gerade jenen eine Warnung sein, die sich an der Verbreitung dieses negativen China-Bildes beteiligen und sich gemeinhin als aufgeschlossene und kritische Geister verstehen.

      Oftmals liegt deren „Kritik“ nichts anderes zugrunde als eine zwanghaft antiautoritäre Haltung, die sich grundsätzlich gegen „Oben“ wendet, egal ob die Entscheidungen, die von „Oben“ kommen, sinnvoll sind oder nicht. Sie, die sich für kritisch und aufgeklärt halten, betreiben das Geschäft derer, die die Konfrontation mit China durch Manipulation der Öffentlichkeit fördern.

      Denn eines sollten auch die kritischen Geister nicht vergessen. Wir alle beziehen unsere Informationen aus zweiter Hand. Unser Weltbild wird vermittelt durch die Informationen, die wir aus Medien beziehen, egal ob es sich dabei um Mainstream-Medien handelt oder um alternative mit ihrem alternativem Mainstream. Und besonders im Falle Chinas vermitteln diese Medien uns ein Bild, das sie selbst für richtig halten. Die Frage, ob sich dieses vermittelte Bild mit der Wirklichkeit deckt, spielt bei den meisten Medien keine Rolle mehr. Erkenntnis steht nicht im Vordergrund sondern Interesse. Das sollte der Leser nie vergessen.

      Es folgt der Text des Leserbriefs

      Böges China

      Frederike Böge berichtet als Korrespondentin für die FAZ aus China. Zuletzt brachte sie in der Ausgabe vom 25.4.2020 einen ganzseitigen Bericht über Wuhan unter dem Titel Wuhans Wunden. Im Gegensatz zu eventuellen Kritikern ihrer Berichte hat sie für die Authentizität ihrer Artikel das Totschlagargument auf ihrer Seite, dass sie in China lebt.

      Auffällig aber ist, dass Böge in ihren Beiträgen fast nur Kritiker Chinas zu Wort kommen lässt. Einblick in das Leben und die Ansichten von Menschen, die mit dem Leben in China zufrieden sind, vermittelt sie so gut wie gar nicht. Dabei ist es doch bisher keinem Land der Welt gelungen, innerhalb so kurzer Zeit Hunderte Millionen von Menschen aus der Armut zu führen.

      Armut mag für eine Intellektuelle wie Böge, die in Deutschland nach dem Krieg geboren ist, keine besondere Bedeutung haben. Vermutlich sieht das aber der überwiegende Teil der chinesischen Bevölkerung anders. Der aber kommt bei Böge nie zu Wort. Sie erweckt vielmehr den Eindruck anhand von Einzelbeispielen, deren Repräsentativität fraglich ist, dass der Großteil der chinesischen Bevölkerung der Führung des Landes ablehnend bis feindlich gegenüber steht. Das ist wenig wahrscheinlich.

      Vielmehr scheint sie sich von einer Voreinstellung zu ihrem Gastland leiten zu lassen, die nur das vermittelt, was in ihr Bild von China passt. Übertragen wir dieses Vorgehen mal auf unser Land: Wer hierzulande würde gerne ein Bild von Deutschland in der Welt gezeigt bekommen, das gezeichnet wird von Linksradikalen, AfD-Anhängern, Wutbürgern oder Verschwörungstheoretikern. Vermutlich sind das angesichts von 1,4 Mrd Chinesen im Verhältnis zur Bevölkerungszahl sogar noch mehr.

      Es ist natürlich das verlegerische Recht der FAZ, ein Bild von China durch Böge zu vermitteln, das ihren Vorstellungen entspricht. Aber der Leser, der drei Euro am Tag für die Zeitung ausgibt, hat ein Recht auf sachliche Information statt Manipulation. Dazu muss man nicht einmal ein Befürworter des chinesischen Systems sein, sondern einfach nur ein interessierter Bürger, der die Welt verstehen will.

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