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Herodes der Große verdankt seinen festen Platz in der europäischen Erinnerungskultur einer Verleumdung: Er ist nicht der ›Kindermörder von Bethlehem‹ – das Neue Testament hat ihm diese Rolle des ersten Schurken in der Heilsgeschichte angedichtet. Er ließ auch nicht Johannes den Täufer töten, weil die schöne Salome zum Lohn für ihren Tanz beim Gastmahl den Kopf des Propheten gefordert hatte – dafür war vielmehr sein Sohn Herodes Antipas verantwortlich. Wer aber war Herodes der Große? Er entstammte einer einflussreichen idumäischen Familie, begann seine ›Karriere‹ am Hof des hasmonäischen Königs und wurde schließlich vom römischen Senat zum König von Judäa ernannt. Es ist eindrucksvoll, wie es Herodes gelang, sich in jenen turbulenten Jahren des römischen Bürgerkrieges in Jerusalem an der Macht zu halten. Als ›Realpolitiker‹ war er ein flexibler Machthaber in der Tradition hellenistischer Monarchen, der seinem Land wirtschaftliche Blüte und eine erfolgreiche Außenpolitik brachte.

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Die Einführung konzeptualisiert, historisiert und reflektiert den Gegenstand interkultureller Literaturwissenschaft und macht deutlich, dass die interkulturelle Literatur im deutschsprachigen Raum über eine lange Geschichte verfügt. Aktuell steht sie ganz unter den Vorzeichen von Migration und Internationalisierung. Zweisprachigkeit sowie mehrkulturelle Erfahrungen und Kenntnisse sind für die Autorinnen und Autoren jüngster Neuerscheinungen von zentraler Bedeutung. Vor dem Hintergrund eines diskurs- und literaturgeschichtlichen Überblicks widmet sich der Band schwerpunktmäßig der interkulturellen Literatur der Gegenwart. Intensive Analysen stellen Texte von Emine Sevgi Özdamar, Rafik Schami, Herta Müller, Vladimir Kaminer, Yoko Tawada und Ilija Trojanow vor.

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Schon Eva biss in den verbotenen Apfel und machte einen verhängnisvollen Fehler. Die Trojaner freuten sich über ein hölzernes Pferd. Kleopatra verwechselte Liebe mit Politik und Napoleon unterschätzte den russischen Winter. Irren ist menschlich und leider lernt der Mensch nicht viel dazu: Er hält die Titanic für unsinkbar, empfiehlt Kokain als Heilmittel und missachtet die Sicherheitsvorschriften beim Flug ins All. Konsequent und frech deckt der spanische Journalist Pere Romanillos die großen Irrtümer der Menschheit auf. Geschichte, Medizin, Wissenschaft und Technik werden ebenso unter die Lupe genommen wie Umwelt und Alltag. Information und Lesespaß gehen dabei Hand in Hand. Eine Prise Humor darf angesichts so viel menschlicher Dummheit nicht fehlen. Mit zahlreichen Fotos, Info-Grafiken und Themenkästen.

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Nichtdeutsche Täter in deutschen Diensten: ein bisher wenig beachtetes Kapitel des HolocaustDie Rekrutierung und Mitbeteiligung nichtdeutscher Kollaborateure an den Gräueltaten des NS-Regimes nahm lange Zeit keinen großen Platz im allgemeinen Geschichtsbewusstsein ein. Erst der Strafprozess gegen den ehemaligen ukrainischen KZ-Wachmann John Demjanjuk 2009 brachte das Thema einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein. Der Historiker Thomas Sandkühler hat, basierend auf zwei Gerichtsgutachten in ähnlichen Fällen, eine ausführliche Analyse der Bedeutung »fremdvölkischer« Hilfskräfte für die Durchführung nationalsozialistischer Vernichtungsaktionen in Osteuropa erstellt.»Trawniki-Männer« und ukrainische Hilfspolizisten: Zwangsarbeiter oder Mittäter der SS-Soldaten? Die Vernichtungslager Belzec, Sobibór und Treblinka: Mittelpunkt der »Aktion Reinhardt«Deutsche Besatzungspolitik: Konkurrenz der Instanzen zwischen Beamtenapparat und SS- und PolizeiapparatSowjetische Strafverfolgung als Impulsgeber zur Erforschung dieses ThemasWer war das Fußvolk? Die Mittäter der osteuropäischen JudenvernichtungDen hier untersuchten Mittätern wurden vor allem deshalb Waffen in die Hand gegeben, weil die neokoloniale Herrschaftsordnung des deutschen Naziregimes ohne Kollaborateure nicht funktioniert hätte. Die Rangordnung, von Deutschen hinunter zu Nichtdeutschen, stand jedoch nie in Frage: Sowohl »Trawniki-Männer« und ukrainische Hilfspolizisten waren stets nur die ausführenden OrganeThomas Sandkühler hat mit dieser Untersuchung erstmals die europäische Dimension der osteuropäischen Judenvernichtung in dieser Ausführlichkeit beleuchtet. Kenntnisreich und detailliert beschreibt er die Zusammenhänge zwischen Tatort, Tat und Tätern, vom Hitler-Stalin-Pakt bis zu den späten Strafprozessen im 21. Jahrhundert.

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Papsttum und Kaisertum – bedingten beide Gewalten einander oder bildeten sie einen realen Gegensatz? Überblickt man die gesamte Spanne des Mittelalters, so waren Kaisertum und Papsttum über lange Zeit geradezu untrennbar miteinander verflochten. Dem frühen und hohen Mittelalter galt das friedliche Miteinander der Universalgewalten als selbstverständliche Umsetzung der gottgewollten Ordnung. Die Emanzipation der beiden Universalgewalten voneinander und die Ausformung ihrer jeweils eigenen Positionen musste also notwendigerweise zu Konflikten führen, die das relativ harmonische Miteinander früherer Jahrhunderte fast völlig in Vergessenheit geraten ließen. Trotz der Auseinanderentwicklung der Universalgewalten konnten sich die theoretischen Grundüberlegungen zur kaiserlichen Herrschaft aber niemals ganz vom Papsttum lösen. ›regnum‹ und ›sacerdotium‹ blieben, wenn auch nicht immer harmonisch, bis zum Ende des Mittelalters miteinander verbunden.

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Im Mittelalter prägten rituelle Kommunikationsformen den öffentlichen Umgang der Mächtigen miteinander. Lange hat man solche Art von Kommunikation als ›starres Zeremoniell‹ oder ›leeres Ritual‹ beiseite geschoben. Gerd Althoff schreibt anhand konkreter Fälle (z.B. Rituale beim Sturz des Bayernherzogs Tassilo oder die Selbstdemütigung Heinrichs IV.) die Geschichte dieser Kommunikation und setzt sie in Beziehung zur Geschichte mittelalterlicher Herrschaft. Mit seiner Sicht von der bewussten Konstruktion der Rituale und ihrer beabsichtigten Wirkung bietet er eine überzeugende Erklärung für ihre Funktion. Durch öffentliche Rituale erhielt eine rangbewusste Gesellschaft alle Informationen, die für eine geregelte Herrschaftsausübung nötig waren. Rituale informierten über Rechte und Pflichten, signalisierten den Zustand von Beziehungen und spiegelten die bestehende Ordnung wider. Ein innovativer Zugriff, der für das moderne Mittelalterverständnis unverzichtbar ist.

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Die große Monographie des bekannten Althistorikers Karl Christ über Krise und Untergang der römischen Republik ist seit Jahrzehnten DER Klassiker. Christ bietet mit großer erzählerischer Kraft eine Gesamtdarstellung der historischen Prozesse zwischen 200 und 30 v. Chr. vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und geistigen Entwicklung. Im Mittelpunkt stehen die Vorgänge in der Stadt Rom und in Italien: Triumph und Niedergang der römischen Nobilität, die Reformversuche der Gracchen, das Zeitalter der Bürgerkriege unter Marius und Sulla, Pompeius und Caesar, Antonius und Octavian bis zur Begründung des Prinzipats. Der gleichzeitige Aufstieg der römischen Republik zur Weltmacht des antiken Mittelmeerraumes hatte zur Folge, dass auch wichtige außeritalische Phänomene zu berücksichtigen sind: Der Zerfall der hellenistischen Staatenwelt und die Machtbildung Mithradates' VI. von Pontos werden ebenso behandelt wie der Kimbernzug oder die spätjüdische Geschichte.

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Diese Einführung stellt die wichtigsten Informationen zur Buchwissenschaft zusammen. Sie macht mit der Geschichte des Faches und seinen zentralen Problemen und Fragestellungen vertraut und erläutert Theorien und Methoden, jeweils mit hilfreichen Literaturangaben und weiterführenden Hinweisen. Das Themenspektrum reicht von Rechtsfragen bis zur Medienkonvergenz. Der Band wendet sich an Studierende und alle, die ›rund ums Buch‹ arbeiten wie Bibliothekare, Buchhändler und Verlagsangestellte. In einer Zeit, in der sich das Buch als Medium stark verändert und neue Formen des Lesens kontrovers diskutiert werden, bietet er das nötige Hintergrundwissen, um aktuelle Entwicklungen beurteilen zu können. Mit praktischen Tipps für das Studium und nützlichen Adressen.

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In dieser faszinierenden Zusammenschau der griechischen Mythologie stellt Apollodor den griechischen Mythos von der Schöpfung der Welt bis hin zu den Taten der Heroen in einen erzählerischen Zusammenhang und reichert ihn durch Varianten an, die aus zahllosen und für uns heute verlorenen Werken der Poesie und Prosa stammen. Die Übersetzung beruht auf der 2010 publizierten kritischen Neuausgabe des Textes.

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Völkerwanderung, Varusschlacht. Mythologie: Dies sind nur einige Stichworte zu einem umfassenden Thema, mit welchem sich Frank Ausbüttel in seinem neuen Buch über die Germanen verständlich und klar gegliedert auseinandersetzt. Von der Herkunft der Germanen über ihre Auseinandersetzungen mit den Römern bis hin zum alltäglichen und gesellschaftlichen Leben wird ein kompakter Überblick geboten. Waren die Vandalen wirklich nur ein Volk plündernder Barbaren, oder gestaltet sich sowohl ihr Bild als auch das der anderen Stämme doch weitaus differenzierter? Denn gerade in ihrer Auseinandersetzung mit dem Römischen Reich und mit dessen allmählichem Untergang spielten die Germanen eine immer wichtiger werdende Rolle. Das Buch beschreibt, wie sich die großen Stämme der Germanen und damit die germanischen Reiche bildeten – und stellt so ein übersichtliches Einführungswerk zu diesem vielfältigen Themengebiet dar.