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Als Ende des Konservatismus gelten die sozialen und politischen Umbrüche in der Mitte des 19. Jahrhunderts, besonders der Revolution 1848. Stefan Breuer vollzieht nun eine Neubestimmung des Konservatismus. Dabei zeigt er auf, wie der Konservatismus nach 1848 Bündnisse und Mischformen mit liberalen Strömungen eingeht, etwa durch Annäherung an den Liberalismus (Friedrich Julius Stahl), durch eine soziale Wendung des Konservatismus (Hermann Wagener, Rudolf Meyer), durch die Umdeutung in einen nationalreligiösen Fundamentalismus (Lagarde) oder durch Anschluss an den völkischen Nationalismus (Langbehn). Das Ende des Konservatismus erkennt Breuer erst im fatalen Bündnis des Nationalkonservatismus mit dem Nationalsozialismus.

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Italien – ein Sehnsuchtsland der Deutschen: Die «Italienische Reise» von J. W. von Goethe steht beispielhaft für dieses Verlangen. Auch sein Vater Johann Caspar wie sein Sohn August haben Italien bereist und Reiseberichte verfasst: Johann Caspar betrachtet die Welt aufklärerisch-rational, Johann Wolfgang ist auf dem Weg zu einer neuen Persönlichkeit und August auf der Flucht vor dem Schatten des übermächtigen Vaters. Jeder ging seine Wege, an vielen Stellen kreuzten sich ihre Pfade – im Buch werden über 70 Ziele beschrieben. Sie sind ergriffen und fasziniert, aber manchmal auch irritiert von diesem Land. Ihre Reiseberichte sind lebendig, anrührend, manchmal auch flach und gelegentlich humorvoll. Da steht Tiefsinniges neben Trivialem, rauschhaftes Erleben neben Nüchternheit. Es entstehen drei individuelle Porträts, dazu ein buntes Bild vom Italien des 18./19. Jahrhunderts und schließlich ein lebendiger Eindruck vom 'Abenteuer Reisen' in dieser Zeit. Koffer packen und nachreisen!

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Der geniale Forschungsreisende Alexander v. Humboldt (1769–1859) erlangte mit den Ergebnissen seiner Expeditionen Weltruhm. Neben naturwissenschaftlichen – geographischen, geologischen und biologischen – Untersuchungen erforschte Humboldt auch Herkunft, Sprache und Kultur der Völker, deren Gebiete er bereiste. Die kommentierte Darmstädter Ausgabe umfasst die wesentlichen Schriften aus Humboldts umfangreichem Werk und wird hier in einer preisgünstigen Jubiläumsausgabe erneut aufgelegt. Die ausführlichen Einführungen und Kommentare des renommierten Humboldt-Kenners Hanno Beck reflektieren den Stand der Forschung.

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Am 10. Mai 1940 griffen deutsche Truppen Belgien an, erst im September 1944 mussten sie das Land räumen. In der Zwischenzeit wurden Tausende von Juden gefangengenommen und nach Auschwitz deportiert. Dieses Drama, von der deutschen Geschichtswissenschaft bisher noch nicht untersucht, stellt Insa Meinen hier mit großer Sachkenntnis dar. Wie konnten die Deutschen weitgehend unbehelligt die jüdische Bevölkerung in ihre Gewalt bringen, wo doch die belgischen Behörden und die Polizei weit weniger an diesen Aktionen beteiligt war als etwa in Frankreich und den Niederlanden? Wie reagierten die Juden selbst? Welche deutschen Dienststellen waren an der ›Endlösung‹ beteiligt? Das Buch stützt sich auf bisher unveröffentlichte Quellen aus deutschen, belgischen und französischen Archiven.

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Fragen der Gerechtigkeit haben die Geschichte Europas von Anfang an geprägt und stehen im Zentrum politischer und sozialer Auseinandersetzungen. Doch ist ›Gerechtigkeit‹ ein spezifisch europäischer Wert? Wie steht es um das Verständnis von Gerechtigkeit in außereuropäischen Kulturen? Welchen Wandel hat der Gerechtigkeitsbegriff erfahren? Und: Wie viel Ungerechtigkeit ist einer Gesellschaft zumutbar? Der Band versammelt interdisziplinäre Beiträge der Gerechtigkeitsforschung renommierter Expertinnen und Experten. Sie diskutieren aus unterschiedlichen Perspektiven den Begriff der Gerechtigkeit und setzen sich sowohl mit Grundsatzfragen als auch aktuellen Themen wie dem Verhältnis von Gerechtigkeit, Staat und Recht und anwendungsbezogene Fragen der sozialen Gerechtigkeit auseinander. Schließlich wird auch die globale Perspektive von Gerechtigkeit in den Blick genommen und es werden Fragen der Entwicklungspolitik und außereuropäischer Interpretationen von Gerechtigkeit thematisiert.

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Diese umfassende Darstellung des Philosophen Xenophon reicht von der Staats- und Sozialphilosophie über naturphilosophische Fragen und ethische Probleme bis hin zur Theologie. Die ganze Breite des Denkens Xenophons wird abgedeckt. Komplettiert wird der Band durch eine philosophiegeschichtliche Einordnung und eine Darstellung der Rezeptionsgeschichte. Xenophon wird so zum ersten Mal auch als sokratischer Philosoph und als Athener greifbar. Da die politische Philosophie in der Darstellung eine zentrale Rolle spielt, wird auch das politische Denken Athens in seiner historischen Situation verständlicher. Es wird gezeigt, wie sensibel Xenophon sich mit den politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen auseinandersetzte, seine Skepsis gegenüber dem Fortschrittsdenken macht ihn zum »Aufklärer über die Aufklärung«. Auf dieser Grundlage konnte er Einsichten formulieren, die sich im späteren Hellenismus als wirkmächtig erwiesen und auch heute noch lehrreich sind.

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Das Mittelalter sucht seinen Platz in der Globalgeschichte. Während für die Neuzeit schon große Ansätze zur Erforschung und Darstellung der Globalgeschichte geleistet wurden, ist die Situation für die Mediävistik, die auf einer ganz anderen Quellengrundlage aufbauen muss, ungleich schwieriger. Auf dem Historikertag 2010 befassten sich zwei interdisziplinäre Sektionen mit diesem Thema. Den Herausgebern gelang es in ihren Sektionen, Wissenschaftler unterschiedlicher Fächer und Interessenschwerpunkt zu versammeln.
In diesem Band sollen die Ergebnisse zusammengetragen und die Frage nach der interkulturellen Verflechtung zwischen 500 und 1500 durch eine fächerüberschreitende Zusammenarbeit erstmalig für die mittelalterliche Geschichte behandelt werden. Besonders weil die Herausgeber Fallbeispiele aus Afrika, Asien und Europa aus verschiedenen Perspektiven in ihren Extremen nebeneinanderstellt, wird ein fruchtbarer Ansatz für die weitere Forschung geliefert.

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Religion und Geschichte stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion bietet in der römischen Antike die Möglichkeit, die eigene Identität auszudrücken. Geschichte stellt diese Identitäten in einen größeren Zusammenhang. Die moderne Gedächtnisforschung hat das Bewusstsein dafür geschärft, dass historische Erinnerung weit über bloße Geschichtserzählungen hinausgeht. Sie greift im antiken Rom zurück auf religiös motivierte priesterliche Aufzeichnungen, auf Festkalender und Beamtenlisten. Daraus entwickeln sich schließlich Formen ›weltlicher‹ Geschichtsschreibung wie etwa Annalen oder ›Commentarii‹. Religiöse Institutionen von Erinnerung stehen somit am Beginn jeder Historiographie, und zugleich wird Religion auf diese Weise selbst Geschichte. Jörg Rüpke untersucht in seinem Buch dieses spannungsreiche Wechselspiel zwischen religiösen Erinnerungskulturen und Geschichtsschreibung.

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Bevor Günther Anders einer der präzisesten Kritiker moderner Technokratie wurde, beschäftigte er sich in seinen kürzlich veröffentlichten Frühschriften mit anthropologischen Fragestellungen. Wozu sind wir hier? Gibt es überhaupt eine Bestimmung des Menschen? In welchem Verhältnis steht der Mensch zur Welt? Dass der Mensch Fragen nach dem Menschsein stellt, ist für Anders schon ein erstes Indiz für ein spezifisches Weltverhältnis – ein Verhältnis in Distanz. Günther Anders fordert in einem phänomenologisch-dialektischen Zugriff heraus, sich erneut die Frage nach dem Menschsein zu stellen. In der systematischen Aufarbeitung der anthropologischen Schriften, verbindet Jan-Philipp Schäfer auch die Bildungsthematik mit Anders´ Konzept der negativen Anthropologie. Bleibt Bildung nicht stets provisorisch? Ist sie letztlich nicht die Einsicht in Anderes und Fremdes, statt in Erstes oder Letztes? Bildung ist eine Erfahrung der Unfertigkeit von Erkenntnis und damit auch des Menschseins.

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Wie werden zentrale Personalentscheidungen in der katholischen Kirche getroffen? Die Antwort auf diese Frage bleibt meist hinter den Mauern des Vatikans verborgen. Mithilfe von umfangreichem Quellenmaterial aus den vatikanischen Archiven bietet diese kirchenhistorische Studie erstmals einen detaillierten Blick auf die 31 Besetzungsverfahren für die deutschen Bischofsstühle in der Zeit der Weimarer Republik und des «Dritten Reiches». Als maßgeblicher Akteur steht dabei Eugenio Pacelli (1876-1958) im Fokus, der zunächst Nuntius in Deutschland und dann Kardinalstaatssekretär war, bevor er 1939 zum Papst gewählt wurde und den Namen Pius XII. annahm. Die Untersuchung leistet einen Beitrag zu seiner Biografie und bietet Anknüpfungspunkte für rechts-, institutionen- und diözesangeschichtliche Studien.