Аннотация

Die ausgewählten Texte setzen sich primär mit dem Ruhrgebiet auseinander und sind vorab in verschiedenen Blogs erschienen. Bemängelt werden vor allem die geringe Kooperationsbreitschaft der Kommunen und eine fehlende zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik. Der Titel „Wie wärs mit einer Revolution?“ entstammt einem der Beiträge, die sich auf die schier ausweglose Situation im Ruhrgebiet einlassen. Außer der regionalen Situation werden jedoch auch die Künste allgemeiner thematisiert, ihre gesellschaftlich geringer gewordene Relevanz.
Matern ist kein Journalist. Die eigenwilligen Texte, die essayistische, rhetorische und satirische Elemente zusammenführen, bezeichnet er als „Saturnalien“. Sie dienen nicht nur der Aufklärung, sondern sollen auch aufrütteln, tätig zu werden, bevor das Land NRW den Kommunen nicht mehr helfen kann und die Bürger das Vertrauen gänzlich verlieren.

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Die Erörterung über Zivilisationen und die Goldenen Regeln ist zentral ein sprachliches Projekt, das dazu dienen soll, eine angemessen Bedeutung und mittels dieser einen möglichen Bezug zu finden. Reinhard Matern sucht und entwickelt ein Kriterium, um zivilisierte von unzivilisierten Gesellschaften zu differenzieren und nutzt dabei die weltweit entstanden Goldenen Regeln, die er im Plural anführt, weil sich die überlieferten Formulierungen konkret unterscheiden. Es sind jedoch nicht die Unterschiede, sondern es ist das Gemeinsame, das ihn auf dem Weg zu einem allgemeinen Kriterium interessiert.
Primär im ersten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung werden Spruchweisheiten notiert, über deren Ursprünge nichts bekannt ist. Die Goldenen Regel erlauben gegenüber dem formalisierten Vergeltungsrecht eine grundsätzlich andere Herangehenweise an menschliches Verhalten, ist auf Gleichbehandlung ausgerichtet. Diese vergleichsweise moderne Haltung ermöglicht es, ein allgemeines Kriterium zu bilden. Empirisch ist Gleichbehandlung in heutigen Gesellschaften jedoch immer noch nicht vollzogen, eine Zivilisation deshalb noch nicht erlangt.
Zum Abschluss findet sich ein Ausblick, der eine Erweiterung der Perspektive aufgrund zukünftiger Entwicklungen anstrebt: die Integration von humanoiden Robotern.

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Worte Kultur sind gesellschaftlich nahezu beliebig geworden. Auch in den Kulturwissenschaften fehlt es an sprachlicher Sorgfalt. Dem ‚linguistic turn‘ in der Philosophie wird ein ‚cultural turn‘ entgegengesetzt, vielleicht um die Relevanz von Sprache für ein Verstehen auszuhebeln. In den essayistischen, oftmals pointierten Notizen, geht Matern der Frage nach, was als Kultur galt und gilt, und er gelangt zu dem kritischen Résumé, dass letztlich Projektion als zentrale Kulturtechnik fungiert.
In den historischen Erörterungen von Worten ‚Kultur‘ wird darauf verzichtet, die Worte theoretisch zu interpretieren, weil dies der kontextualen Verwendung nicht entspricht. Deutlich wird vielmehr, dass die Verwendungen politisch motiviert waren, bis in die Gegenwart hinein politisch motiviert sind. Eine Kulturwissenschaft lässt sich auf diesem Verhalten nicht aufzubauen, aber eine Kritik.
Die Notizen sind 2012 / 2013 entstanden. Die meisten Texte wurden vorab auf dem lokalen Duisburger Blog ‚xtranews.de‘ publiziert. Neu hinzugekommen sind vor allem Erörterungen, in denen die politische Verwendung stärker ins Zentrum rückt. Die ursprüngliche Form der einfachen Reihung ist für das eBook beibehalten worden, jedoch sind einige Eingriffe in die spontan entstandenen Texte vorgenommen worden.