Аннотация

Sie verhielten sich ganz friedlich, die Arwenacks, als sie mit der ihrer in Varna stibitzten Dubas auf die Fischerboote zusegelten, um Erkundigungen einzuziehen. Doch die Fischer reagierten merkwürdig, als sie die Dubas sichteten. Einige setzten Segel und flüchteten, andere holten schleunigst ihre Netze ein. In einem Boot bückte sich ein Kerl, förderte einen Schießprügel zutage, eine Donnerbüchse, die er auf eine Gabel auflegte. «Der wird doch wohl nicht», sagte der Profos Carberry erzürnt. Und da krachte auch schon der Schuß. Die Kugel zischte über den Schädel von Carberry und hätte ihm einen feinen Scheitel gezogen, wenn er nicht etwas in die Knie gegangen wäre. «Du Affenarsch» röhrte der Profos zornerfüllt…

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Der Schrei war grell, gellend und entsetzlich. Es klang, als habe jemand Old Donegal angestochen, um ihn zu schlachten. Trotz der Schmerzen im Kopf spürte der Profos wie ihm die Haare zu Berge standen. Auch ihm wurde die Kehle zu eng, etwas Eisiges strich ihm über seinen Rücken. Das Bild war grausig. Er und der alte Zausel befanden sich in einem endlos langen Gang, den aber die Öllampe nicht auszuleuchten zu vermochte. Links und rechts an den weißen Wänden standen Knochenmänner, teils als Skelette, teils als Mumien, graugrünfahl, mit vor dem Bauch zusammengebundenen Händen, als beteten sie. Old Donegal drehte schier durch. «Wir sind im Reich der Toten!», brüllte er mit verzerrtem Gesicht und ergriff die Flucht…

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Zwei Gestalten kletterten achtern von Bord der riesigen Viermastkaracke, die am rechten Flügel der Armada segelte – gegen England. Die Spanier dachten, sie hätten zwei schiffbrüchige Iren an Bord genommen. Und sie ahnten nicht, daß es Seewölfe im Schafspelz gewesen waren. Das begriffen sie wohl erst, als ihre Karacke in die Luft flog, aber da war es bereits zu spät. Die beiden «Iren» waren Philip Hasard Killigrew und sein Waffenmeister Al Conroy. Mit ihrem Husarenstückchen zu See hatten sie die Schlacht eröffnet – mit einem Paukenschlag…

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Al Conroy peilte zur vorderen Gegner-Schaluppe, visierte, kippte den Lauf der Drehbasse an und führte die Lunte ans Zündloch der Pulverkammer. Bumm! Man konnte mit bloßem Auge die gekrümmte Flugbahn der Kugel verfolgen. Sie stieg leicht an bis zu ihrem Scheitelpunkt und senkte sich wieder, einen feinen Rauchschweif hinter sich herziehend. Die Mijnheers stierten. Dem Rudergänger auf der vorderen Schaluppe was das heransausende Ding nicht geheuer. Er fiel aber nicht nach Steuerbord ab, um die schmale Silhouette zu bieten, sondern luvte nach Backbord an und präsentierte damit die Steuerbordseite. Der Kapitän, ein Kerl wie ein Hackklotz, brüllte ihm etwas zu, was man durchaus mit «Idiot!» übersetzen konnte…

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Die «Isabella» lief aus dem Ruder und vierkant auf die herantreibende Schilfinsel zu. Und niemand bemerkte es, denn sie stierten sich die Augen aus – alle Mann. So riesige Bauwerke wie die Pyramiden hatte noch keiner der Seewölfe gesehen. So passierte, was passieren mußte. Die «Isabella» nahm die Schilfinsel auf die Hörner. Ein Ruck durchlief die Galeone. Dieser Ruck beförderte den auf der Galion balancierenden Moses Bill kopfüber in die Tiefe. Er klatschte mit ausgebreiteten Armen und abgespreitzten Beinen zwischen das Schilf. Das Ding, das zehn Yards von ihm entfernt wie ein Baumstamm aussah, war keiner. Es war ein Krokodil…

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Unter dem Heck der «Isabella» knirschte es vernehmlich. Es war ein häßlicher Laut, der den Seewölfen durch Mark und Bein ging. Mehrere Dinge passierten gleichzeitig. Pete Ballie, der am Ruder stand, brüllte: «Ruder klemmt, verdammt noch mal!» Ein Ruck lief durch die «Isabella». Old O´Flynn verlor die Balance und stürzte fast in den Laderaum unter der Kuhl. Smoky erwischte ihn gerade noch am Hosenbund. Carberry taumelt ebenfalls und umarmte Ferris Tucker. Die «Isabella» luvte unkontrolliert an, die Rahen ächzten gequält, die Segel knatterten wie Pistolenschüsse…

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Die Seewölfe auf der Sambuke zogen die Köpfe ein, als sie das häßliche Geräusch der heranwirbelnden Kettenkugeln hörten. Es war genau das eingetreten, was Ben Brighton hatte vermeiden wollen, nämlich in den Schußbereich der Karavelle zu geraten. Zwei Kettenkugeln rasten in das Rigg der Sambuke, und da gab´s Kleinholz. Die lange Rahrute des vorderen Lateinersegels zersplitterte wie morsches Holz, löste sich vom Pfahlmast und klatschte samt dem zum Teil zerfetzten Segel an Steuerbord ins Wasser. Pete Ballie, der am Ruder stand, konnte überhaupt nichts tun. Die Sambuke stellte sich quer, das große Segel an Steuerbord im Wasser wirkte wie ein mächtiger Hebelarm. Das sah übel aus für die Seewölfe unter Ben Brighton. Die Karavelle schäumte heran wie ein wütender Schwan – auf Rammkurs…

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Old O´Flynn mit dem Holzbein hatte seinen eigenen Kopf und zeigte mal wieder seine Turnkünste. Der Schnapphahn Duvalliers stand auf der «San Donato» und konnte den Alten nicht sehen, weil er dem den Rücken zudrehte. Der Alte war lautlos am Großfall der «Isabella» hochgeklettert – nur mit Armzug! Die Beine konnte er wegen der Prothese ja nicht zum Kletterschluß mit einsetzen. Hasard und Philip junior zogen den Alten weit nach Backbord hinüber, peilten den Kerl drüben auf der «San Donato» an, richteten das Fall auf ihn aus, liefen an, schwangen den Alten vor und ließen los. Old O´Flynn segelte weiter, ein schwebender Kobold mit zerfurchtem, granithartem Gesicht, das rechte Holzbein angehoben und wie eine Lanze vorgereckt…

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Batuti war es gar nicht wohl. Er, der die Unendlichkeit der See um sich herum gewohnt war, fühlte sich in dem Stollen beengt, und ständig hatte er die Vorstellung, diese Mine könnte in sich zusammenbrechen wie ein Kartenhaus. Schon wenn einer dieser Stollen verschüttet wurde, würde das eine Katastrophe sein. Lebendig begraben – ein Alptraum! Vier von den holländischen Schnapphähnen hatten hier die Aufsicht. Sie waren bis an die Zähne bewaffnet, und natürlich bedienten sie sich der Peitschen, jenem jahrhundertealten Symbol der Unterdrücker, Tyrannen und Despoten. Wo diese Peitschen geschwungen wurden, da waren Menschenleben billig…

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Es wurde beinahe taghell, aber es war nicht das Licht des Tages. Der rote Hahn schuf das neue Licht – es geisterte durch die Gassen des Hafens und zwischen den Häusern und verstärkte sich. Was dann erfolgte, überbot alles. Ein Schuppen am Hafen platzte auseinander wie eine Art riesiger Seifenblase. Es schillerte in allen Farben, und es war wieder das Polarlicht. In dem Schuppen hatten Rumfässer gestanden. Ganze Schuppenwände segelten durch die Luft wie riesige Scheunentore. Ziegeltrümmer wirbelten davon, Balkenwerk krachte in sich zusammen, brennende Rumfässer rollten über die Pier, klatschten ins Wasser und erloschen zischend…