Аннотация

Für den Arzt Florian Michaelis ist nach dem Tod seiner geliebten Frau die Welt zusammengebrochen. Den kleinen Sohn Hannes haben die Schwiegereltern zu sich genommen, um ihn zu entlasten. Doch nach einer Weile merkt Florian, dass sie ihm Hannes offensichtlich völlig entziehen wollen. Der verzweifelte Vater begeht eine Kurzschlusshandlung mit weitreichenden Folgen …
Ein «harter Brocken» kommt nach Sophienlust: Die neun Jahre alte Anna Winkhausen ist durch die gefühlskalte Erziehung ihrer Mutter zu einer rücksichtslosen, hochnäsigen kleinen Egoistin geworden. Noah, ihr verzweifelter Vater, hofft auf den guten Einfluss von Sophienlust und seiner Kinder. Doch Anna lässt auch hier niemanden an sich heran. Bis sie eines Tages eine Entdeckung macht, die ihr Herz doch noch zum Schmelzen bringt…

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Im Supermarkt beobachtet Nick von Wellentin-Schoenecker, wie ein Mädchen vergeblich versucht, Hundefutter zu stehlen. Der kleinen Diebin gelingt die Flucht, aber Nick geht die Kleine nicht aus dem Kopf. Sein Instinkt sagt ihm, dass sie dringend Hilfe benötigt. Wenig später berichtet ihm sein Halbbruder Henrik aufgeregt, im alten Schuppen von Schoeneich spuke es. Und Denise hört spät am Abend ein schwaches Bellen …
Die junge Marisa Winkler hat ihren Alltag gründlich satt: In ihrer Wohnung hat sich ihre jüngere verwöhnte Schwester eingenistet, die sie nur ausnutzt; ihr Beruf ­gefällt ihr nicht mehr – und als sie auch noch ihren Verlobten Bernd in flagranti mit einer Blondine erwischt, steht für sie fest: Es muss sich etwas ändern! Fürs Erste entschließt sich Marisa, in Wildmoos, im geerbten Häuschen ihrer Großtante, Urlaub zu machen. Hier gibt es inzwischen einen vierbeinigen Untermieter …

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Im Supermarkt beobachtet Nick von Wellentin-Schoenecker, wie ein Mädchen vergeblich versucht, Hundefutter zu stehlen. Der kleinen Diebin gelingt die Flucht, aber Nick geht die Kleine nicht aus dem Kopf. Sein Instinkt sagt ihm, dass sie dringend Hilfe benötigt. Wenig später berichtet ihm sein Halbbruder Henrik aufgeregt, im alten Schuppen von Schoeneich spuke es. Und Denise hört spät am Abend ein schwaches Bellen …
Emma Clemens saß vor ihrem Computer und tippte konzentriert die letzten Sätze des neuen Liebesromans in ihr Manuskript, als es an der Haustür klingelte. Sie war so vertieft in ihren Text gewesen, dass sie erschrocken zusammenzuckte und beinahe gegen das Wasserglas gestoßen wäre, das neben der Tastatur stand. Ihr Blick ging zu der antiken Tischuhr, links vom Bildschirm. Gleich elf Uhr. Es konnte eigentlich nur die Post sein. Sie schob ihren Stuhl zurück, durchquerte das ehemalige Esszimmer in ihrem Elternhaus, das ihr seit Jahren als Büro diente und das direkt an das Wohnzimmer anschloss, und ging durch den Flur zur Haustür. Tatsächlich stand der Postbote draußen und lächelte ihr zu. In der Hand hielt er einen Packen Briefe und ein großes dickes Kuvert. «Guten Morgen, Frau Clemens», grüßte er sie. «Hoffentlich habe ich Sie nicht beim Schreiben einer spannenden Szene gestört? Aber heute habe ich so viel für Sie dabei, das passt nicht alles in den Kasten.» Emma lächelte und nahm dem Mann die Post ab, die er ihr zureichte. «Vielen Dank», sagte sie freundlich, ohne seine Frage zu beantworten. In der Tat hatte er sie gestört, doch er ging ja nur seiner Arbeit nach. «Gibt es denn bald wieder ein neues Buch von Ihnen?», erkundigte sich der Postbote, der offenbar Zeit für ein Schwätzchen hatte. «Im kommenden Frühjahr erscheint wieder ein Roman», ließ Emma ihn wissen.

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Für den Arzt Florian Michaelis ist nach dem Tod seiner geliebten Frau die Welt zusammengebrochen. Den kleinen Sohn Hannes haben die Schwiegereltern zu sich genommen, um ihn zu entlasten. Doch nach einer Weile merkt Florian, dass sie ihm Hannes offensichtlich völlig entziehen wollen. Der verzweifelte Vater begeht eine Kurzschlusshandlung mit weitreichenden Folgen …
"Du schaffst das, Anja. Ich vertraue dir. Bis jetzt hast du alles geschafft, was du dir vorgenommen hast." Anja Bergmann versuchte, sich selbst Mut zu machen, indem sie immer wieder das gleiche vor sich hin murmelte wie ein Mantra. Sie stieg aus ihrem kleinen Auto und marschierte zielstrebig auf das hohe schmiedeeiserne Tor von Sophienlust zu, das an diesem Tag geschlossen war. Die Gegend hier war wunderschön. Immer wieder blieb Anja stehen und schaute sich um. Ein paar Monate durfte sie hierbleiben, und sie freute sich sehr auf die Zeit. Obwohl – der Abschied von zu Hause war ihr ziemlich schwer gefallen, denn sie musste die Eltern und auch ihren Freund Jens zurücklassen. Doch der hatte ihr versprochen, dass Zeit und Entfernung sie nicht trennen würden. Einen Augenblick lang zögerte sie noch, dachte daran, dass sie in diesem Moment noch die freie Entscheidung hätte, das Praktikum anzutreten oder wieder nach Hause zu fahren. Doch dann drückte sie die Klinke nach unten, mit dem freudigen Kribbeln der Überzeugung, genau das Richtige zu tun. Das schwere Tor quietschte leise in den Angeln, als sie es nach innen aufschob. Eine ganz neue Welt tat sich vor ihr auf. Nicht nur, dass der Park sehr groß war und noch dazu wunderschön angelegt, es blühte alles, und man konnte sehen, dass es hier Gärtner gab, die diese Anlage mit ganz viel Liebe pflegten. Suchend schaute sie sich um. Der weitläufige Park war wie ausgestorben, und sie konnte niemanden entdecken, den sie nach dem Weg fragen konnte. So blieb ihr nichts anderes übrig, als einfach die Auffahrt hinauf- und auf die breite Freitreppe zuzugehen. Vielleicht würde sie ja im Inneren des Hauses eine Rezeption finden oder eine Informationstheke, an der man sich anmelden konnte, überlegte sie. Plötzlich fiel ihr Blick auf einen jungen Mann, der gerade die wunderschönen Rosenblüten betrachtete.

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Magda, die getreue Köchin, glaubt nicht recht zu sehen, als frühmorgens wie eine Erscheinung ein kleines Mädchen im Park herumläuft und wieder verschwindet. Doch auch die kleine Heidi hat es beobachtet. Als später wundervolle Klavierklänge durch die Räume von Sophienlust tönen, sind sich alle sicher: Hier geschieht etwas Besonderes! Doch wer ist die Kleine, die nicht sprechen kann, und wo kommt sie her?
Im ganzen Haus war es noch still, nur vom nahe gelegenen Kirchturm hörte man die Glocke sieben Uhr schlagen, als Magda in die große Küche trat. Die tüchtige Köchin von Sophienlust war seit jeher eine Frühaufsteherin, und auch heute genoss sie die frühmorgendliche Ruhe im Haus. Sie ging zu den beiden großen Fenstern, von denen man in den weitläufigen Park schauen konnte, und öffnete sie weit. Sofort strömte frisch duftende Morgenluft in die Küche. Magda schloss die Augen und nahm einen tiefen Atemzug. Dann schaute sie hinaus in den schönen, gepflegten Park und ließ ihren Blick langsam darüberschweifen. Auf der großen grünen Rasenfläche lag noch der feuchte Morgentau und hinterließ einen funkelnden, silbrig glänzenden Schleier. In den Wipfeln der großen alten Bäume bewegten sich die Blätter sanft im leichten Wind. Die aufgehende Sonne strahlte ins Zimmer und Magda fühlte die Wärme auf ihren Armen. Einige Momente blieb sie noch am Fenster stehen und freute sich über ihr großes Glück, in Sophienlust zu sein. Es war ein wunderbarer Ort, mit wunderbaren Menschen, und sie war schon lange ein Teil davon. Dafür war sie sehr dankbar und gab ihre ganze Liebe und Freude an alle Bewohner des Hauses weiter. «Jetzt aber genug geträumt», ermahnte sie sich selbst und streckte energisch die Arme aus. Dann begann Sie tief ein- und auszuatmen. Fast gleichzeitig ging sie, ein wenig steif in den Knochen, in die Knie und richtete sich anschließend langsam wieder auf. Magda hatte in der letzten Zeit bemerkt, dass ihre Beweglichkeit ein wenig eingeschränkt war und ihr Rücken manchmal schmerzte. Ihr Arzt hatte aber keine Krankheit feststellen können und ihr geraten, täglich Gymnastik zu machen. Lachend hatte er ihr gesagt, dass das Alter und ihr gutes Essen wohl der Hauptgrund für ihre Beschwerden wären. Die Köchin hatte sich die Worte ihres Arztes zu Herzen genommen und angefangen, täglich Bewegungsübungen zu machen.

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Celine Winter ist Apothekerin und versucht gleichzeitig eine gute Mama für ihre kleine Tochter Lena zu sein. Kein einfacher Job – zumal ihre Mitarbeiterin gerade in Urlaub ist! Auf dem Nachhauseweg von einem Kunden passiert es dann: Celine hat einen Autounfall. Als sie im Krankenhaus wieder zu sich kommt, ist ihr erster Gedanke: Lena! Sie ist allein im Haus und wartet auf die Mutter! Wie lange schon? Und was ist inzwischen daheim passiert?
Celine Winter sah ihrer sechsjährigen Tochter Lena über die Schulter. «Sehr schön hast du das gemacht, Lenchen», sagte sie und streichelte dem Kind über das seidige braune Haar, das sich in dichten Löckchen bis auf die Schultern kringelte. «Ja?» Freudig sah die Kleine zu ihrer Mutter auf. «Meinst du, ich bekomme von Frau Steininger einen Strahlefuchs dafür?», fragte sie hoffnungsvoll. «Bestimmt», sagte Celine lächelnd. Lenas Klassenlehrerin, Stefanie Steininger, setzte bei fehlerfreien und sorgfältig erledigten Hausaufgaben stets einen Stempel unter die Arbeiten, der das strahlende Gesicht eines kleinen Fuchses zeigte. Die Kinder waren immer sehr stolz auf diese Auszeichnung. Hatte ein Kind innerhalb eines halben Schuljahres zehn Strahlefüchse gesammelt, gab es eine kleine Belohnung von der Klassenlehrerin in Form von ein paar Buntstiften oder einem Pixie-Buch. Lenas Rechenaufgaben waren korrekt gelöst, die Zahlen waren sauber und ordentlich geschrieben. Die Kleine konnte mit Recht hoffen, die ersehnte Belohnung zu bekommen. «Ich bin fertig mit Hausaufgaben», verkündete Lena und schlug ihr Heft zu. «Können wir was spielen Mama? Und Hunger habe ich auch.» In dem Moment bimmelte die Ladenglocke der Apotheke und meldete Kundschaft an. «Ein paar Minuten musst du dich noch gedulden Lenchen»

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Im Supermarkt beobachtet Nick von Wellentin-Schoenecker, wie ein Mädchen vergeblich versucht, Hundefutter zu stehlen. Der kleinen Diebin gelingt die Flucht, aber Nick geht die Kleine nicht aus dem Kopf. Sein Instinkt sagt ihm, dass sie dringend Hilfe benötigt. Wenig später berichtet ihm sein Halbbruder Henrik aufgeregt, im alten Schuppen von Schoeneich spuke es. Und Denise hört spät am Abend ein schwaches Bellen …
"Papierservietten, Mineralwasser, Milch, Schokolade…" Nick von Wellentin-Schoenecker überlas den Einkaufszettel, den seine Mutter Denise für ihn geschrieben hatte, und warf dabei immer wieder einen prüfenden Blick in seinen Einkaufswagen. Alles war da – fehlte nur noch das Hundefutter. Geschickt manövrierte Nick seinen gut gefüllten Einkaufswagen weiter durchs Gedränge und bog kurz vor dem Kassenbereich zu den Regalen mit Tiernahrung ab. Erleichtert stellte er fest, dass der Andrang in dieser Abteilung weniger stark war. Zwar waren etliche Katzenbesitzer gerade emsig damit beschäftigt, die besten Happen für ihre Lieblinge auszusuchen, aber vor dem Regal mit dem Hundefutter war es ausgesprochen ruhig. Außer Nick stand dort nur ein schmales, zierliches Mädchen, dessen lange blonde Haare zu einem dicken Zopf geflochten waren. Es musterte eingehend die Dosen mit Nassfutter und wählte schließlich Geflügel, Rind und Wild, drei große Dosen von jeder Sorte. Während die Kleine die Dosen vor sich auf den Boden stellte, sah sie sich immer wieder scheu um. Zu ihrer Erleichterung schien sich aber niemand um sie zu kümmern. Schließlich schickte sie noch einen letzten prüfenden Blick in die Runde, dann ließ sie ihren viel zu großen Rucksack von den Schultern gleiten und verstaute in Windeseile die Futterdosen darin. Umständlich nahm sie den Rucksack wieder auf. Er war so schwer, dass sie unter seinem Gewicht beinahe in die Knie ging. Endlich hatte sie es geschafft und wischte sich aufatmend die schwitzenden Hände an ihrer Jeans ab. Erst jetzt fiel Nick auf, dass das Mädchen keinen Einkaufswagen bei sich hatte. Und dann diese beinahe ängstlichen Blicke! Nick wagte kaum, seinen Gedanken zu Ende zu führen: War die Kleine, die vielleicht acht oder neun Jahre alt sein mochte, gezielt mit dem Rucksack in den Supermarkt gekommen, um zu stehlen? Sosehr Nick sich auch bemühte, ihm wollte keine andere Erklärung für das Verhalten des Mädchens einfallen. Während er noch hin und her überlegte, griff die Kleine hastig nach ein paar Tüten mit weichen Hundeleckerbissen. So schnell sie konnte, stopfte sie sie in die reichlich ausgebeulten Taschen ihrer Jeansjacke.

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Magda, die getreue Köchin, glaubt nicht recht zu sehen, als frühmorgens wie eine Erscheinung ein kleines Mädchen im Park herumläuft und wieder verschwindet. Doch auch die kleine Heidi hat es beobachtet. Als später wundervolle Klavierklänge durch die Räume von Sophienlust tönen, sind sich alle sicher: Hier geschieht etwas Besonderes! Doch wer ist die Kleine, die nicht sprechen kann, und wo kommt sie her?
Auf der teppichbespannten Treppe, die vom ersten Stock in die Halle ­führte, begegnete Frau Rennert, die Heimleiterin von Sophienlust, Schwester Regine. Sie verhielt ihren Schritt. «Eine wohltuende Stille», meinte sie lächelnd. «Ist es Ihnen wirklich gelungen, die kleine Rasselbande ins Bett zu stecken?» Schwester Regine, Kinder- und Krankenschwester in Sophienlust, nickte. «Ich habe gerade nachgesehen, selbst Heidi schläft. Wir waren heute vormittag beim Forsthaus. Kein Wunder also, daß die Kleinen müde sind.» In der Halle ging eine Tür. Ein dreizehnjähriges Mädchen, mit einer Stupsnase und unzähligen Sommersprossen, kam aus einem der Zimmer. «Da bist du ja, Schwester Regine. Das mußt du unbedingt lesen.» Das Mädchen schwenkte die Tageszeitung. Schwester Regine schüttelte unwillig den Kopf. «Ich dachte, ihr Großen macht eure Hausaufgaben.» «Tun wir auch. Ich muß nur noch Englisch machen. Hier, das ist wichtig.» «Laß sehen.»

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Henrike Beermann versucht mit Sohn Florian nach dem frühen Tod des Vaters als Sprachlehrerin recht und schlecht über die Runden zu kommen. Als sie arbeitslos wird, müssen Mutter und Sohn jeden Cent umdrehen. Was bedeutet: Die Stallmiete für das geliebte Pferd Sancho kann Henrike unmöglich noch länger aufbringen. Sancho muss verkauft werden. Das aber will Florian auf keinen Fall zulassen. Und er hat eine Idee …
"Wenn ich meine Hausaufgaben gemacht habe, komme ich wieder zu dir", versprach der elf Jahre alte Junge dem rotbraunen Wallach und klopfte dem Pferd mit einer Hand freundschaftlich den Hals, während er ihm mit der anderen ein trockenes Brötchen zusteckte. Jeden Tag besuchte Florian nach der Schule seinen Sancho, der in einem Reitstall untergebracht war. Dieser Reitstall lag auf seinem Heimweg, nur wenige hundert Meter von dem kleinen Einfamilienhaus entfernt, in dem der Junge mit seiner Mutter wohnte. Vor fast zwei Jahren war Florians Vater, Sören Beermann, bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Wenige Tage vor dessen Tod hatte der Frühling Einzug gehalten. Niemand hatte damit gerechnet, dass der Winter noch einmal zurückkehren könnte. Trotzdem war das geschehen, nicht mit Schneefall, sondern mit tiefen Nachttemperaturen, bei denen sich in ungünstigen Lagen Glatteis gebildet hatte. Der Architekt Sören Beermann hatte sich am frühen Morgen auf den Weg zu einem Kunden gemacht. Es war bei seiner Abfahrt noch dunkel gewesen. Auf einer Brücke, die über einen Bachlauf führte, war das Auto auf eine spiegelglatte Fläche und direkt anschließend ins Schleudern geraten. Sören hatte offensichtlich die Gewalt über das Fahrzeug verloren und war gegen einen Baum am Ende der Brücke gefahren. Den massiven Aufprall hatte Florians Vater nicht überlebt. Anfangs war es für Florian und seine Mutter schwer gewesen, den Verlust zu verkraften. Das Leben der beiden schien völlig aus den Angeln gehoben zu sein. Inzwischen hatten Mutter und Sohn gelernt, sich auf die neue Situation einzustellen und wieder einen normalen Tagesablauf zu finden. Sören Beermann war ein begeisterter Reiter gewesen und hatte sich vor sechs Jahren den damals dreijährigen Sancho gekauft. Es war ihm gelungen, auch seinen Sohn für diesen Sport zu begeistern. Mit viel Geduld hatte er Florian unterrichtet, und der Junge hatte sehr schnell viel gelernt. Nachdem sein Vater gestorben war, hatte Florian den Wallach gewissermaßen geerbt.

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Als ein Wasserschaden im Kinderheim St. Josef zu akuter Platznot führt, bieten Nick und Denise sofort ihre Hilfe an. Auf diese Weise kommt die elfjährige Charlotte, genannt Charly, samt Hündin Alma nach Sophienlust. Nick findet ­heraus, dass Charly, deren Mutter vor Kurzem starb, noch ­einen Vater besitzt, der allerdings von der Existenz seiner Tochter keine Ahnung hat. Wie wird er auf die Mitteilung ­reagieren, und hat er vielleicht inzwischen selbst geheiratet und hat Familie? Nick erwartet eine heikle Aufgabe …
Nachdenklich ließ Dominik von Wellentin-Schoenecker die Tageszeitung sinken, in der er gerade einen Artikel gelesen hatte, der ihn stark beeindruckte. Etwa dreißig Kilometer von der Kreisstadt Maibach entfernt war ein Kinderheim von einem Wasserrohrbruch heimgesucht worden, durch den zahlreiche Räume im Haus absolut unbewohnbar geworden waren. Nun suchte das Kinderheim Sankt Josef händeringend nach Pflegestellen, die einige Kinder aufnehmen konnten. Mit der Zeitung in seiner Hand wanderte Nick durch das Haus und suchte nach seiner Mutter. Die fand er auch schon recht bald im Win­tergarten. Dort hielt Denise von Schoenecker ein Schwätzchen mit Schwester Regine, der Kinder- und Krankenschwester von Sophienlust. Als Nick den Wintergarten betrat, schaute Denise ihn lächelnd an. «Guten Morgen, Nick. Ich habe mir schon gedacht, dass du zu mir kommen würdest, um mit mir zu sprechen», bemerkte sie. «Wie viele Kinder möchtest du denn so schnell wie möglich hier bei uns aufnehmen?» «Woher weißt du denn, was ich gerade geplant habe?», fragte der Achtzehnjährige verdutzt. «Kannst du jetzt etwa schon Gedanken lesen?» «Nein, das kann ich nicht», lachte sie. "Aber ich kann Zeitung lesen. Das habe ich heute schon ganz früh getan, und da ich dich sehr gut kenne, wusste ich, dass dich der Artikel über das Kinderheim Sankt Josef nicht kalt lassen wird. Mir war sofort klar, dass du helfen möchtest. Wenn es nicht so wäre, hätte ich mich auch sehr gewundert. Also, wie ist das nun?