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energischer Ruck an der Leine und mit forschem Schritt stiefelt sie los. Prompt wählt sie einen Umweg über einen Schotterweg, der aus spitzen kleinen schwarzen Steinchen besteht. Natürlich weiß sie genau wie ungern ich barfuß über Steine laufe. Und nun dieser verfluchte, scharfkantige Schotter!

      Während ich alles andere als eine glückliche Figur hinterlasse, hebt sie sich kurz vor mir gehend als stolze Stiefelherrin um Längen von mir ab. Schließlich erreichen wir den Kellerabgang und sie betätigt zielsicher einen Schalter für eine alte schon etwas verrostete Kellerleuchte. Schummeriges Licht fällt auf eine mit feuchtem Laub bedeckte Treppe, die mich hinunter in das Reich der Spinne führen wird.

      Das Erste was ich da unten sehe, ist ein wirklich großes von dem spärlichen Licht der Kellerlampe angeleuchtetes, echtes Spinnennetz, das sich in einer der dunklen Ecken befindet. Ich muss nicht lange suchen, um die Besitzerin zu entdecken. Es ist ein wirklich großes Exemplar, das in unmittelbarer Nähe von ihrer Falle gefährlich ruhig wartend auf der Lauer liegt. Lässt sich so etwas derart perfekt inszenieren?

      Während ich mit mulmigem Gefühl im Bauch auf dieses ekelige Vieh starre, erfasst ein eiskalter Schauer meinen bis auf die eng festgezurrten Lederriemen nackten Körper. Lady Anke zeigt sich hiervon nicht beeindruckt.

      "Schau mal, eine Spinne!"

      Ist Anke nicht diejenige von uns beiden, die normalerweise vor jeder noch so kleinen Spinne wegrennt? Heute ist alles anders! Mit einem energischen, kurzen Ruck an der Halsleine zieht sie mich scheinbar unbeeindruckt von all dem hier die feuchten Stufen hinunter. Während ich aufpasse, auf der feuchten, unangenehm kalten, verschmutzten Kellertreppe nicht auszurutschen, lässt meine Herrin trotz ihrer wahnsinnigen Heels, nicht den Ansatz einer Unsicherheit erkennen. Wie sehr sie sich auf einmal unter Kontrolle hat. Wo hat sie nur plötzlich diese Power her?

      Gerade hat sie den alten Schlüssel im Schloss der Kellertüre gedreht und mit einem lauten Quietschen diese geöffnet, als sich auf einmal völlig unerwartet ihr Handy meldet.

      Ein kurzer Blick auf ihr Display und sie nimmt den Anruf entgegen: "Hi, Michaela... Oh, sorry, - sie sind es Herr Forster. - Ja gerne, dann Hallo Christoph! Du weißt ja bestimmt, dass ich die Anke bin. Warte mal einen Augenblick."

      Anke hat kaum ihr Handy vom Ohr genommen, da erhalte ich streng und kompromisslos folgende Anweisung meiner Herrin: "Du bleibst hier stehen bis ich wieder komme! Wehe du bewegst dich! Ich muss mal eben was regeln!"

      Einen Augenblick später zeigt sie mir ihren geilen Lederarsch und verschwindet, nachdem sie die Türe unmittelbar hinter sich wieder geschlossen hat, aus meinem Blickfeld in diesem geheimnisvoll beunruhigenden Keller. Wie bestellt und nicht abgeholt stehe ich nun nackt und frierend auf der Treppe und erlebe jetzt viel stärker als schon zuvor in dem Fetischladen das Gefühl absolut überflüssig und minderwertig zu sein. Ist dies wirklich das, wonach ich mich in all meinen Phantasien und Träumen gesehnt habe?

      Als ich meinen Blick wieder der dicken Spinne zuwende, beobachte ich, wie sie in diesem Augenblick plötzlich lebendig wird und sich mit ihren acht langen Beinen in ihr Netz stürzt. Ihr Opfer ist ein kleines Insekt, das sich wohl Augenblicke zuvor in ihrer fein gewebten Falle verfangen haben muss. Und ich weiß: dieses arme Tier ist gegen das Gift dieses Biestes chancenlos.

      Was ist eigentlich mit mir? Beende ich dies, indem ich einer inneren Stimme folgend Netz und Spinne zerstöre um dann auch im Anschluss Anke gegenüber das Codewort einzusetzen? Fehlt mir schon hierzu die Kraft? Unmittelbar bevor ich wirklich so weit bin, öffnet sich die Kellertüre schwungvoll und meine Göttin fordert mich mit ihrem süßesten Lächeln auf, einzutreten.

      Ich mache es kurz, denn schließlich ist das mein Geburtstag, den ich in trauter – wenn auch ziemlich ungewohnter – Zweisamkeit mit meiner ewigen Liebe Anke zubringen will. Ich werde geknebelt, an ein Kreuz gefesselt, mit der Peitsche misshandelt. Doch bei alldem wächst min Schwanz ins Bodenlose.

      Erst nach Mitternacht darf ich ihn in der von ihren Säften überlaufenden Muschi meiner Herrin versenken. Anschließend vögeln wir bis zum Morgengrauen...

      Erst später erfuhr ich von Christoph Forster was in den Stunden zuvor passierte.

      *

      Von Christoph weiß ich Folgendes:

      Es gab Tage, an denen jede Form von Terminplanung absolut überflüssig war, weil alles anders kam, als man es irgendwie erwarten konnte. Für Dr. Christoph Forster war damals solch ein Tag. An jenem Freitag war er mit seiner Frau Michaela nach Frankfurt gefahren, um an einer Ärztefortbildung zur modernen Schmerztherapie teilzunehmen, die von einem herausragenden Spezialisten geleitet werden sollte. Christoph Forster war schon enttäuscht, als gerade dieser Referent kurzfristig erkrankt war und die angebotene Ersatzveranstaltung, ihm alles andere als lohnend zu sein schien. Normalerweise hätte er sich gefreut, nun mehr freie Zeit für prickelnde Stunden mit Michaela zur Verfügung zu haben. Denn auch hier bestand die Möglichkeit, sich von der Thematik Schmerzbehandlung nicht zu weit zu entfernen, da sie beide schon häufig ihre gemeinsame Erfüllung in Spielen, die sich um Dominanz und Unterwerfung drehten, gefunden hatten. Nur mit dem Unterschied, dass Michaela sich bei solchen Gelegenheiten in der Regel mehr auf das gezielte Zufügen von Schmerzen konzentrierte, als auf deren lindernde Behandlung.

      Als Christoph Michaela einigen Stunden zuvor an ihrer Arbeitsstelle abholte, wusste er sofort, dass irgendetwas Besonderes passiert sein musste. Selbstbewusst und absolut siegessicher stolzierte hier das andere in der Öffentlichkeit immer versteckt gehaltene Ich seiner Frau auf ihn zu.

      Michaela, die Spinne!

      Sofort erkannte er, dass sie ihre unendlich langen, schwarzen, hochhackigen Overkneestiefel aus Leder trug, sah, dass sie viel stärker als sonst geschminkt war, und ihr tief ausgeschnittenes Oberteil gab den Blick frei auf ihr bei besonderen Anlässen persönliches Markenzeichen: eine kleine, äußerst filigran gearbeitete schwarze Spinne, die an einer dünnen goldenen Kette kurz unterhalb ihres schlanken Halses baumelte.

      Eigentlich war er davon ausgegangen, dass erst am Abend im Hotel nach seiner Fortbildung ihre Spielchen beginnen sollten. Wollte sie ihn jetzt hier schon überraschen oder was war los? Ein ungeschriebenes aber eindeutiges Gesetz für sie beide war, dass immer, wenn Michaela diese kleine Spinne trug, sie zu seiner Herrin wurde, der er sich absolut unterzuordnen hatte. Die einzige denkbare Ausnahme wäre sein Einsatz ihres vereinbarten Codewortes. Aber hiervon hatte er bis heute noch nie Gebrauch machen müssen.

      Doch war diese kleine, fiese, schwarze, an ihrem Hals hängende Spinne heute wirklich für ihn bestimmt? Oder gab es da einen Zusammenhang zwischen den neuerdings regelmäßigen Treffen und Telefonaten zwischen Michaela und ihrer zufällig wieder getroffenen alten Freundin Anke, deren Mann zugleich Michaelas Chef war.

      Dass die beiden Damen irgendetwas vermutlich Gemeines ausheckten war für ihn aus verschiedenen zufällig mitgehörten Wortfetzen klar erkennbar gewesen. Und wie er seine Frau kannte, gab die sich nicht eher zufrieden, bis sie ihre Ziele hundertprozentig erreicht hatte. Wenn Michaela in diesem als Arbeitskleidung für sie völlig untypischen Outfit und mit ihrer Spinnenkette am Hals so selbstbewusst und siegessicher das Firmengebäude verließ, dann musste dabei ihr Chef eine nicht unbedeutende Rolle spielen.

      Als sie schließlich mit einem hämischen Grinsen auf dem Beifahrersitz Platz nahm, beachtete sie ihn kaum und das bestätigte wiederum seine Vermutung. Bevor er es auch nur in irgendeiner zaghaften Form wagen konnte, irgendwie mit ihr ins Gespräch zu kommen, forderte sie ihn schroff auf, nicht so saublöd zu gaffen, sondern endlich los zu fahren.

      So war er völlig unvermutet mitten in eins ihrer Spiele geraten. Von da an war seine Lady nur noch mit sich selbst beschäftigt. Und das in einer Form, die er so bei ihr zuvor noch nicht erlebt hat. Michaela hat wohl all das, was zuvor geschehen sein musste, richtig aufgegeilt. Sie saß kaum neben Christoph auf dem Beifahrersitz, da spreizte sie schon ihre hoch gestiefelten Beine, schob ihren geschlitzten engen Kostümrock so hoch, dass ein knapper, knallroter Lederslip leuchtend sichtbar wurde.

      Wie schamlos diese Frau manchmal sein konnte!

      Obwohl sie immer noch durch einen belebten Stadtteil fuhren, schob sie das winzige rote Lederteil

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