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dans l’Eglise et dans le monde, hrsg. vom Centre orthodoxe du Patriarcat œcuménique, Chambésy-Genève 1974 (= ETC; 4), 176-185, 182. Dennoch entwickelten sich beide Universitäten unterschiedlich. Die Theologische Fakultät Thessaloniki wurde schnell führend in der patristischen Forschung. Das Institut für patristische Studien des Ökumenischen Patriarchats, das angeschlossen an das Vlatadonkloster in Thessaloniki eingerichtet wurde, trug mit dazu bei, den Ruf Thessalonikis als Zentrum moderner patristischer Forschung zu verstärken. Die Umbrüche in der griechischen Theologie seit den 60er Jahren wurden in der Folgezeit in Thessaloniki stärker rezipiert als in Athen, so dass für eine gewisse Zeit die Fakultät in Thessaloniki als die »progressive« neopatristische gegenüber der »konservativen« scholastischen Athener Fakultät galt. Diese Gegenüberstellung ist vor allem mit den Namen einzelner Professoren und deren Schülergeneration verbunden (z.B. Savvas Agouridis in Thessaloniki oder Panagiotis Trembelas in Athen). Zur Unterschiedlichkeit beider Fakultäten vgl. auch Nichols, 10-14. Er stellt Trembelas als »typischem« Athener Theologen Yannaras als charakteristischen Theologen aus Thessaloniki gegenüber. Auf die heutige Situation der beiden Fakultäten trifft die generelle Typisierung sicherlich nicht mehr zu. Ob sie in früheren Zeiten so pauschal zutraf, wie sie bisweilen vertreten wurde, oder ob sie nicht vielmehr oft nur der Polarisierung der verschiedenen Lager diente, scheint zumindest fraglich. Zu den Gründen des unterschiedlichen Profils auch Zissis, 180-183.

      57Vgl. hierzu insbes. Zizioulas, The Ecumenical Dimension, 35. Vgl. im selben Band des WCC auch die Vorstellung der beiden großen griechischen Theologischen Fakultäten in Athen und Thessaloniki mit ihrem Studienplan, Ebd., 66-71. Vgl. auch Ortodossia, 6.

      58Ch. Androutsos: image (Dogmatiki tis Orthodoxou Anatolikis Ekklisias – »Dogmatik der orthodoxen Ostkirche«, Athen 21956 (1. Aufl. 1907). P.N. Trembelas: image image (»Dogmatik der orthodoxen katholischen Kirche«), Bd. 1, Athen 1959. (Franz. Übersetzung: Dogmatique de L’Église Orthodoxe Catholique, trad. P. Dumont, Bruges 1966.) Eine Analyse dieser beiden Dogmatiken bietet z.B. Yannaras: Theology, 199-202.

      59Zizioulas: The Ecumenical Dimension, 35. Zizioulas verweist hier auf die Dogmatik von Androutsos, 2-12. Vgl. auch Androutsos, 17. 37. Ähnlich wie Zizioulas wirft Yannaras (Theology, 202) Androutsos die »Anthropozentrik« einer solchen Glaubensauffassung vor.

      60In Die Eucharistie, 165 entfaltet Zizioulas diese These am Beispiel der Eucharistie, einem der zentralen Themen seiner Theologie. Er kritisiert die »Objektivierung« der Sakramente, in deren Folge die Eucharistie wie die anderen Sakramente als »Folgeerscheinung« und Erzeugnis der Kirche galt. In den Dogmatiken fand sie als eines von sieben Sakramenten ihre Platz in einem Kapitel »Sakramentenlehre«, das an das Ekklesiologie-Kapitel angehängt wurde. Dort wurden dann die Frage der Realpräsenz, der Transsubstantiation, des Opfercharakters der Eucharistie, Bedingungen der Gültigkeit etc. behandelt. Das Eucharistieverständnis der Kirchenväter trat demgegenüber völlig zurück. Zizioulas verweist auch noch auf neuere Dogmatiken wie die von Panagiotis Trembelas (a.a.O.) und Joannis Karmiris: Abriss der dogmatischen Lehre der orthodoxen katholischen Kirche, dt. Ausgabe in: Die orthodoxe Kirche in griechischer Sicht, Teil 1, hrsg. von P. Bratsiotis, Stuttgart 1959, 15-120 (= Die Kirchen der Welt; 1), hier 106ff. Felmy: Einführung, 200 meint, der Begriff der Transsubstantiation sei »ausschließlich in antiprotestantischer Front, nicht aufgrund eines eigentlichen Interesses an den mit ihm verbundenen philosophischen Vorstellungen« in die orthodoxe Theologie eingedrungen.

      61Yannaras: Theology, 202.

      62»Si creò dunque una frattura tra la Chiesa da una parte, comunemente intesa come luogo di culto e di predicazione, e dall’altra la 'teologia', que aveva assunto il significato di una 'scienza' o 'specializzazione' coltivata fuori o senza un collegamento organico con la Chiesa. Una frattura delle stesso genere emerse anche tra pietà e insegnamento, ascetismo monastico e conoscenza teologica. La lex orandi e la lex credendi non coincidevano più. La teologia ortodossa divorziò quindi dalla vita della Chiesa come anche dai problemi esistenziali del mondo.« Ortodossa, 6. In der Formulierung von Aidan Nichols, 12 (unter Bezug auf die Theologie von Trembelas): »In other words, this is an anti-Modernist, neoscholastic theology which has taken over the characteristic anxieties … of the Catholic Church under the last three Piuses.«

      63So P. Bratsiotis, der selbst ein bedeutendes Mitglied der Bewegung war, in seinem 1960 erschienenen Band Die Orthodoxe Kirche in griechischer Sicht II, 60. Zur Zoi-Bewegung vgl. die in neuerer Zeit, in deutscher Sprache und aus soziologischer Perspektive erschienene Untersuchung von A. Giannakopoulos, a.a.O., dort auch weiterführende Literatur. Als Standardwerk in theologischer Perspektive gilt immer noch: Ch. Maczewski: Die Zoi-Bewegung Griechenlands. Ein Beitrag zum Traditionsproblem der Ostkirche, Göttingen 1970. Vgl. v.a. die einschlägigen Veröffentlichungen von Ch. Yannaras: image. image image (»Orthodoxie und Westen. Theologie im heutigen Griechenland«), Athen 1972, (teilweise übersetzt in »La théologie en Grèce aujourd’hui«, Ist 2 (1971), 129-167 und »Theology in Present-Day Greece«, in: SVTQ 16 (1972), 195-214; image. image (»Ideenzufluchtsort. Zeugnis«), Athen 1987; image (»Die Freiheit des Ethos«), Athen 31989, (Frz. Ausg: La liberté de la morale, Genève 1982, Engl. Ausg.: The Freedom of Morality, New York 1984) und in vielen anderen Veröffentlichungen. S. auch B. D. Tsakonas: image image (»Idealismus und Marxismus in Griechenland«), Athen 1988.

      64Yannaras: Theology, 198.

      65Die Angabe des Gründungsjahres variiert in der Literatur. Hin und wieder wird auch 1909 (so z.B. I. Petrou, in: Art. Zoi, LThK 3 Bd. 10 (2001), 1482) oder 1911, das erste Erscheinungsjahr ihres wichtigsten Publikationsorgans, der Zeitschrift »Zoi«, angegeben. Vgl. auch Yannaras: image , 158. Die Schwankungen erklären sich wohl daraus, dass sich zunächst nur ein kleiner Kreis von Theologen um Matthopoulos zusammenschloss, der erst nach und nach organisiert in der Öffentlichkeit in Erscheinung trat. Vgl. Giannakopoulos, 198.

      66Vor allem in der Zeit der Diktatur ist die Zoi eng mit der kirchlichen und staatlichen Macht verstrickt. Zu den Denkern, die dem Programm der Militärdiktatur, die »griechisch-christliche Zivilisation« zu errichten, den Weg bereitet haben, gehörte Tsirintanis, ein prominentes Zoi-Mitglied. Auch auf die Klöster vor allem auf die Athos-Klöster hatte die Zoi weitreichenden Einfluss: »Die alten Bande, die diese Mönche mit Professoren der theologischen Fakultäten aufgrund der gemeinsamen Herkunft aus der 'ZOI'-Bewegung [sic] oder der gemeinsamen theologischen Mentalität haben, tragen indirekt über den Heiligen Berg dazu bei, dass der Geist ihrer Organisationen auch in der Welt überlebt.« Zissis, 184.

      67Zur Spaltung der »Zoi«, die später entstanden Bruderschaften und die weitere Entwicklung vgl. Giannakopoulos, 314-392, über die Zeit der Militärdiktatur: 332-347.

      68Artikel 2 der Satzung der Zoi-Bruderschaft in der Fassung von 1950, Athen 1951, zitiert nach Maczewski, 133. Dort sind im Anhang neben der Satzung weitere zentrale Texte der Bewegung in deutscher Sprache gesammelt. Vgl. auch Sp. Avouris: Art. »Zoi«, TEE Bd. V (1964), 1237. Die Satzung wurde 1929 rechtskräftig und 1933 und 1950 modifiziert.

      69So die zusammenfassende Einschätzung

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