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Verwirrtechnik (ebd.).

       Praxis

      Der Klient wird aufgefordert, eine bequeme Haltung einzunehmen. Diese darf jederzeit noch verändert werden. Gerade in den ersten Sitzungen ist es wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass ein Klient die Sitzung unterbrechen darf. Wenn die Haltung unbequem ist, kann keine gute Entspannung erfolgen. Auch das Ausprobieren, ob die Augen lieber geschlossen werden oder offenbleiben, können Sie aktiv unterstützen.

      THERAPEUT Ich lade Sie nun ein, eine möglichst bequeme Haltung einzunehmen … die jederzeit noch verändert werden kann … um dann erst einmal einen tiefen Atemzug zu nehmen … Sie können immer unterbrechen, wenn irgendetwas ist … und mir Bescheid geben …

      Während Sie nun erst einmal tief ein- und ausatmen … können die Augen offenbleiben oder schon geschlossen werden … und solange Sie jetzt meinen Worten folgen … kann Ihr bewusstes Denken gut auf Sie aufpassen … je mehr Gedanken sich einmischen … umso besser kann das Unbewusste den inneren Bildern folgen …

      Ein unerfahrener Klient hat anfangs oft kritische Gedanken, die ihn von seinen Körperwahrnehmungen ablenken. Je selbstverständlicher Sie diese als normal mit ansprechen, umso wohler fühlt sich der Klient in seiner neuen Rolle.

      THERAPEUT Nun lade ich Sie ein, in Ihren Körper zu spüren … alles, was Sie wahrnehmen, ist okay … nehmen Sie einmal den Kontakt zur Rückenlehne wahr … und spüren in Ihre Hände … fühlen in jeden Finger … wie ist der Unterschied zwischen links und rechts … und gehen dann auf die Arme über … ist der rechte Arm schwerer als der linke … oder der linke leichter als der rechte … wo liegt er auf … und gehen dann auf die Schultern über …

      Zwischendurch eingestreute Pausen sind sehr wichtig. Wenn eine Wahrnehmung angeregt wird, braucht der Klient Zeit, dieser nachzuspüren. Sie können Ihr eigenes Tempo testen, indem Sie Ihre Tranceinduktion einmal aufnehmen (Diktiergerät oder Handy) und sich selbst als Ihr Klient die Aufnahme anhören. In den meisten Fällen kommt man sich in der Rolle des Therapeuten schon sehr langsam vor, empfindet es aber als Klient immer noch als schnell. Bei geübten Klienten ändert sich dies häufig, da deren Unbewusstes dem Therapeuten schon voraus ist und weiß, was kommt.

      Neben abschweifenden Gedanken können auch andere Körperwahrnehmungen den Klienten irritieren. Dem können Sie durch eine Formulierung vorbeugen:

      THERAPEUT Und während Sie so den Körper wahrnehmen … können sich auch andere Stellen melden … nachdem Sie kurz dorthin gespürt haben … können Sie meinen Worten weiter folgen …

      Von den Schultern wandern Sie den Nacken nach oben … können hier einfach loslassen … den Kopf mit jedem Atemzug mehr und mehr locker auf den Schultern ruhen lassen … den Kiefer leicht öffnen … und fallenlassen …

      Wenn Sie jetzt wieder zu den Schultern gehen … lade ich Sie ein … den Rücken abwärts zu spüren … wo fühlt er sich am besten an? … um dann in den Brustkorb zu fühlen … den Atembewegungen zu folgen … täglich atmen wir unzählige Male … unbewusst … und ich lade Sie ein, mal dem Sauerstoff auf seinem Weg in den Körper zu folgen … vielleicht wie einer kleinen Luftblase … durch die Nase … den Rachen … über den Kehlkopf in die Bronchien …

      So haben Sie bereits die zweite Ebene der Trancegeschichte begonnen, und beide Ebenen laufen nun parallel.

      THERAPEUT Sie können auch den unteren Rücken spüren … während der Sauerstoff weiterwandert … die Bronchien verzweigen sich wie die Äste eine Baumes … nach oben und … immer tiefer … in eine immer tiefere Entspannung … atmen dann in den Bauch …

      Bei den Begriffen »tiefer« und »Entspannung« sollten Sie auch Ihre Stimme tiefer werden lassen. Die kursiv gesetzten Worte können Sie anders betonen als den Rest. Es wäre schön, wenn Sie ihnen eine gewisse Tiefe geben könnten. Dies bezieht sich sowohl auf die Betonung als auch die Tonhöhe. Es bedarf unter Umständen einiger Übung.

      THERAPEUT Das kleine Luftbläschen kann, in der Lunge angekommen, seine Reise ins Blut fortsetzen … durch den ganzen Körper … während Sie einmal in Ihr Becken spüren … das sich, je länger Sie jetzt ruhen … umso schwerer anfühlt … mit dieser gewissen Leichtigkeit …

      Der Widerspruch »schwerer … Leichtigkeit« beschäftigt das bewusste Denken, sodass die Trance dadurch vertieft wird.

      THERAPEUT Bis der Sauerstoff an jeder Muskelzelle ankommt … und ich lade Sie ein, mal genau hinzusehen … wie es aussieht, wenn die Zelle … aufatmet … und vielleicht etwas heller wird … wie es sich anfühlt, wenn Zelle für Zelle aufatmet … und loslässt

      Spüren Sie auch einmal in Ihre Beine … wo liegen sie auf … wie ist der Kontakt zur Unterlage … Beine führen durchs Leben … ich lade Sie ein, sich vor dem inneren Auge eine Treppe vorzustellen, die nach oben oder unten in die noch tiefere Entspannung führt … zu Ihrem sicheren Ort … wie auch immer der aussehen mag …

      Nun kommt die dritte Ebene hinzu, die parallel eingewoben wird.

      THERAPEUT Und während ich von eins bis zwanzig zähle, gehen Sie Schritt für Schritt auf dieser Treppe in eine noch tiefere Entspannung … spüren hier in Ihren Körper … während Zelle für Zelle aufatmetund loslässt

      Eins … zwei … drei … vielleicht ist die Treppe ganz deutlich … oder auch diffus … in die Beine atmen … vier … fünf … sechs … Stufe für Stufe zu Ihrem sicheren Ort … wie fühlen sich die Unterschenkel an? … sieben … acht … neun … während immer mehr Zellen aufatmen … das bewusste Denken passt auf Sie auf, während das Unbewusste immer tiefer entspannen kann … zehn … elf … zwölf … Sie können schon ganz gespannt sein, wie Ihr sicherer Ort aussieht … dreizehn … vierzehn … fünfzehn … und spüren in die Füße, die Sie sicher durchs Leben tragen … sechzehn … siebzehn … achtzehn … der Ort kann eine schöne Erinnerung sein … ein Urlaubsort … drinnen oder draußen … neunzehn … aber auch eine Wolke … eine Farbe oder nur ein Gedanke, ein Gefühl … oder etwas ganz anderes … zwanzig … … ankommen … …

      Der Klient braucht etwas Zeit, sich zu orientieren. Dann erfragen Sie, genauso wie in der Landschaft bei der Spiegeltechnik, alle Wahrnehmungsebenen (s. »Arbeit am äußeren sicheren Ort«, S. 40).

      Lassen Sie sich berichten, ob der Klient auf seiner Treppe nach oben oder unten gegangen ist. Auch das Aussehen der Treppe sollte festgehalten werden (s. Kap. 19.1). So können Sie ihn später wieder zurückführen und in den nächsten Sitzungen entsprechend begleiten.

      THERAPEUT Nun gehen Sie wieder auf Ihrer Holztreppe mit 20 Schritten nach oben zu ihrem Nordseestrand …

       Arbeit am äußeren sicheren Ort

      Der Klient darf in Ruhe an seinem sicheren Ort ankommen. Nun bitten Sie um eine Beschreibung auf allen Wahrnehmungsebenen (VAKOG, s. Kap. 3.1). Treten Sie mit ihm in einen Dialog und lassen Sie sich alle Wahrnehmungen beschreiben. Die inneren Bilder und Gefühle werden wieder wortgetreu notiert. So können Sie in der nächsten Sitzung darauf zurückgreifen.

      Die Tranceinduktion über Körperwahrnehmung, Atmung und Treppe zum sicheren Ort kann der Klient in Zukunft als Entspannungstrance nutzen. Sie können dazu eine Tonaufnahme erstellen (s. Kap. 18). Den Weg zum sicheren Ort zeichnen Sie während der Induktion direkt auf und pausieren die Aufnahme am Ende der Treppe. Nachdem Sie die individuellen Beschreibungen des Klienten gesammelt haben, können Sie diese noch einmal zusammenfassen. Dazu kommen positive entspannungsfördernde Suggestionen, die nur auf diesen Klienten zugeschnitten sind.

      Häufig ist das Erreichen des sicheren

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