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      Im dritten Jahrtausend nach Christi Geburt, nach Aufklärung und schnellem Fortschreiten der Naturwissenschaften, nach Erkenntnis und Vernunft, ringen die großen Religionen um ihren Platz in der Moderne.

      Unfehlbarkeit und Dogmen prallen auf das „Meer der Möglichkeiten“, das sich in der geheimnisvollen Welt der Quanten auftut. Auch eine Herausforderung für jeden Einzelnen, der als Gläubiger einen Weg zu seinem Gott sucht.

      © Verlag KOMPLETT-MEDIA GmbH

      2016, München/Grünwald

       www.der-wissens-verlag.de

      ISBN 978-3-8312-0432-8

      Der Titel ist auch als ebook (ISBN 978-3-8312-5767-6) erschienen.

      Design Cover: Heike Collip, Pfronten

      Satz: Tim Schulz, Mainz

      eBook-Herstellung und Auslieferung:

       HEROLD Auslieferung Service GmbH

       www.herold-va.de

      Dieses Werk sowie alle darin enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung.

       QUANTENSPRUNG

       und rechter

       GLAUBE

       Suche nach der letzten Wahrheit

      - Carlo von Ah -

       Inhaltsverzeichnis:

       Vorwort

       Entdeckung des unglaublich großen Makrokosmos

       Folgenreiche Entdeckung des Mikrokosmos

       Weitere Marginalisierung

       Am Anfang Licht – auch am Ende?

       Der Urknall

       Evolution

       Leben anderswo im Universum

       Der Weg zum Bewusstsein

       Der Weg zur Ahnung des Göttlichen

       Kreationismus und Intelligent Design

       Naturwissenschaftlicher Glaubensersatz

       Religionsvielfalt und Rangordnung

       Ethik ohne Religionen?

       Freude und großes Staunen

       Geister, Wunder, Wirklichkeit

       Marienkult, Dogmen und Erlösung

       Leiden, Krankheit, Übel und das Schweigen Gottes

       Religionen im Sturm der Neuzeit

       Annäherungen an einen vernunftgemäßen Glauben

       Nachwort: Zum provisorischen Schluss

       Zeugnisse aus der Naturwissenschaft

       Literaturverzeichnis

       Vorwort

       „Glaubenseifer ohne Wissen ist nicht von Gutem“

       (Sprüche 19,2, Altes Testament)

      Was für eine Provokation! So werden einige, die sich in ihrem Glauben gefestigt wähnen, empört reagieren, wenn sie dieses Buch lesen. Wie kann man es wagen, an einem historisch gewachsenen Glaubens-Denkmal zu rütteln. Und erst noch in einer Art und Weise, die einer Generalüberholung gleichkommt! Was soll denn da bewahrt werden, was nicht? Was, wenn diese Prüfung des aktuell vorliegenden Glaubensgutes ergeben sollte, dass sich eine Revision gar nicht mehr lohnt? Und dann?

      Als eine Provokation kann man es gewiss auffassen, wenn ich einer grundlegenden Überprüfung des Glaubens das Wort rede. Da bleibt ja nichts verschont! Provokation jedoch heißt in seiner Wortbedeutung „Hervorrufung“, „Anrufung“ oder auch „Herausforderung“. In diesem Sinne sollen die Überlegungen dieses Buches tatsächlich herausfordern, zu eigenem Nachdenken provozieren.

      Wir alle haben einen eigenen Weg im Verhältnis zur Religion abgeschritten, bis wir am heutigen Standort angelangt sind, der uns oft in einem unbefriedigenden Zustand zurücklässt, oder anders gesagt, der uns gar keine Gewissheit mehr gibt, wo unser Standort und der Sinn unseres Daseins sich überhaupt noch befinden. Um diesen holprigen Weg etwas zu illustrieren, schildere ich, wie ich ihn erlebt habe.

      Was waren das noch für Zeiten! Die Zeiten, als uns in der Grundschule ein besonderes – soll man sagen „kindgerechtes“? – Gottesbild vermittelt worden ist, das eines allmächtigen, liebenden, barmherzigen, verzeihenden, aber auch zürnenden und strafenden Gottes mit den Zügen eines bärtigen Großvaters, wie verständige Großväter eben damals aussahen. Die Zeiten, die voll von Geschichten über Jesus, Maria und einer ganzen Truppe von Heiligen waren, die man verehren und bitten solle und die uns in Statuen und süßen Bildern überall gegenwärtig gemacht wurden. Die Zeiten, in denen die katholische Kirche, an die zu glauben wir eindringlich angehalten wurden, das gesellschaftliche Leben dominierte mit großartigen Ritualen, farbigen Prozessionen, auch Andachten einfacherer Dramaturgie, Liedern aus längst vergangenen Zeiten in vergilbter Sprache, mit Geboten und mit Verboten. Zu deuteln gab es nichts. Glaubensgehorsam war angesagt. Gehorsam auch bei der Präsenz im Sonntagsgottesdienst. Unfolgsame wurden zum Gesprächsthema in der Gemeinde, seltsame Wesen protestantischen Zuschnitts oder abtrünnige Christkatholiken sowieso.

      Wer das Glück hatte, das Gymnasium bei den Benediktinern besuchen zu dürfen, erhielt durch entsprechenden Religionsunterricht tieferen Einblick in die Geschichte und die Lehre des Christentums, vor allem des römischen Katholizismus, meist doziert von Patres, denen man anspruchsvollere, logisch klar fassbare Fächer in Sprache und Naturwissenschaft nicht zutraute. Umrahmt wurde der Schulbetrieb von täglichem Gottesdienst, von Hochämtern bei besonderen Festen und von jährlichen Exerzitien, um unseren wackligen Glauben wieder zu flicken und zu vertiefen. Auf jedem Prüfungsblatt in jedem Fach hatten wir oben hinzuschreiben „Ut in omnibus glorificetur Deus et beata virgo Maria“ (= „Damit in allem Gott und die selige Jungfrau Maria verherrlicht werde“), auch wenn das in der Folge Hingeschriebene weder Gott noch das eigene Wissen zu verherrlichen vermochte. Freilich war auch sonst nicht immer leicht mit uns umzugehen, da wir gerade zu dieser Zeit das Flegelalter zelebrierten und mit wachsendem Selbstbewusstsein unsere Patres mit unbotmäßigen Fragen herausforderten. Auch wenn uns dann nicht immer sehr souveräne Antworten mitgegeben wurden, habe ich im Rückblick eine hohe Achtung von meinen Benediktinern bewahrt. Das waren zweifelsohne gute, wohlmeinende Menschen, die auch aus uns gute Menschen formen wollten. Ich mache es ihnen nicht zum Vorwurf, dass sie in einer anderen Zeit aufgewachsen sind, als die Priesterweihe noch zum Höchsten gehörte, was die Gesellschaft an Sozialprestige anzubieten hatte.

      In diese Jahre fiel der Paukenschlag des Vatikanischen Konzils, das wir gebannt und auch mit viel Hoffnung versehen verfolgten. Wenn ich mich recht erinnere, wurde uns erst durch dieses Kirchenereignis so richtig bewusst, wieweit sich die Kirche von der Realität

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