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Wie angelt man sich einen Prinzen?. Rachel Hauck
Читать онлайн.Название Wie angelt man sich einen Prinzen?
Год выпуска 0
isbn 9783865068774
Автор произведения Rachel Hauck
Жанр Религия: прочее
Издательство Автор
»Ja?« Corina hielt die Bürotür auf. »Und das wäre dann wohl welche?«
Zurück an ihrem Schreibtisch, setzte sich Corina seufzend und schüttelte den Kopf in Richtung Melissa, die die Stirn runzelte und Gigis Tür die Zunge herausstreckte.
Die Geschichte ihres Lebens? Corina hatte eine Story, und was für eine. Die ihres eigenen Lebens. Eine echte Sensation, von der sie aber nie jemandem erzählt hatte. Das war ihr Geheimnis.
Und seines.
An Tagen, an denen der Nebel immer noch ihr Herz und ihre Gedanken umhüllte, stellte sie sich vor, es könnte alles nur ein Traum gewesen sein. Dann hörte sie ein Läuten oder das Klingeln der Fahrstuhltür und wusste wieder, dass alles wirklich war.
Aber das war eine Geschichte, die sie nie würde erzählen können. Nie. Weil es ein unglaubliches Geheimnis war. Obwohl sie beim besten Willen nicht wusste, warum sie ausgerechnet ihm gegenüber loyal war.
Mit einem Seufzen beugte sich Corina vor und besah sich Chip Allens trockenen Hollywood-Bericht.
Warum bewahrte sie denn nun ihr Geheimnis? Ein einziger kleiner Gedanke feuerte prompt eine Antwort zurück. Weil sie ihn möglicherweise irgendwie immer noch ein kleines bisschen liebte.
ZWEI
Königreich Brighton – Cathedral City
LIBERTY PRESS
4. Juni
Prinz Stephen ist der begehrteste Junggeselle der Welt
DER INFORMANT
5. Juni
Die königliche Behörde behauptet, Prinz Stephen suche nicht nach Romantik und sei glücklich mit seiner großen Liebe, dem Rugby
6. Juni
Prinz Stephen, Schirmherr der Jungen Rugby-Liga, soll Sommerturnier eröffnen
Stephen schaltete knurrend den Fernseher aus und fand murmelnd ein paar Worte darüber, was er über die Faxen bei Madeline & Hyacinth Live! dachte. Was meinten die eigentlich, wer sie waren, dass sie ihm jetzt auch noch eine Braut suchen wollten?
Kaum zu glauben, dass er sie als Freunde betrachtet hatte. Aber heute waren sie einfach zu weit gegangen, als sie auf das Trittbrett der medialen Spekulationen über sein Liebesleben aufgesprungen waren. Was hatte das nur ausgelöst? Er war seit Ewigkeiten nicht mehr mit einer Frau ausgegangen. Und sein unglückseliger verletzter Knöchel hatte ihn die letzten drei Monate vom Rugbyfeld und damit aus den Augen der Öffentlichkeit verbannt.
Was ging hier vor?
Denn trotz allem schauten Frauen und Männer im ganzen Königreich Brighton die Show und twitterten zu dem Hashtag #wiemaneinenprinzenangelt. Schönen Dank auch, Maddie und Hy.
Er sollte seine eigene Antwort darauf twittern. Wenn er denn ein Twitterkonto hätte. Lasst ihn in Frieden #wiemaneinenprinzenangelt.
Sein Magen knurrte bei dem Gedanken an Tee und Krapfen, als er aus dem Medienzimmer Richtung Küche humpelte. Er hielt am Fenster im Flur an und sah durch die Schwaden aus Licht und Schatten in die Palastgärten hinunter.
So herrlich grün. Sie verursachten Heimweh nach dem Platz. Aber er steckte hier drin fest, musste warten, bis alles verheilt war. Seine Sprunggelenksverletzung wurde von einer Gehschiene gestützt. Er hatte sich die Verletzung im Frühjahr bei der Seven Nations Championship zugezogen, gerade als seine Karriere einen neuen Höhepunkt erreicht hatte. Die Rugby Union hatte ihn als den besten Außendreiviertel der Liga gelistet.
Er, ein königlicher Prinz, hatte es ganz aus eigener Kraft zu so einer Auszeichnung gebracht.
Und dennoch blieb die Verletzung und heilte nicht so schnell, wie es Stephen sich erhofft hatte. Er spürte Tag für Tag, wie die jüngeren, kühneren Jungs auf seine Position schielten. Die Nummer 14.
In der Küche waren das Teeservice und eine Platte mit Zimtkrapfen bereits für ihn vorbereitet. Guter Mann, Robert. Sein Dienstmann, Butler und Assistent.
Stephen setzte sich an die Kücheninsel, die mit einem Tischtuch, Porzellan und Tafelsilber gedeckt war, einem königlichen Protokoll folgend, das Robert sich aufzugeben weigerte. Stephen goss sich eine dampfende Tasse Tee ein und nahm einen langen, kräftigen Schluck. Dann tunkte er die Spitze des Krapfens ein.
Das leichte, süße Gebäck zerschmolz auf seiner Zunge. Pures Glück.
Stephen starrte durch die Küche aus Stahl und Granit – seine Mutter hatte ein Auge auf die Neugestaltung vor ein paar Jahren gehabt, während er bei der Weltmeisterschaft spielte – und versuchte, seine Gedanken zu ordnen.
Was war es, das ihm wirklich zu schaffen machte? Die Schlagzeilen über sein Liebesleben? Maddie und Hy und das versammelte Twitter-Universum, die ihm Ratschläge geben wollten? Vielleicht war es ja gerade der Mangel an Liebesleben, der ihm zu schaffen machte.
Denn in Wirklichkeit kümmerten ihn Maddie und Hy nur wenig. Der Hashtag war im Grunde ein kluger Schachzug. Die Mädels waren eigentlich gute Kumpels und machten einfach nur ihre Arbeit. Indem sie nämlich die Leute von Brighton jeden Nachmittag der Woche unterhielten.
Nein, nein, was ihm wirklich zu schaffen machte, waren die Albträume. Die Erinnerungen, die plötzlich auftauchten. Genau die Dinge, deretwegen er beim Versuch, sie zu vergessen, tausende Meilen das Rugbyfeld auf und abgerannt war.
All das hinter mir lassen.
Aber jetzt, wo sein Körper und sein Geist nicht länger von dem Spiel vereinnahmt waren, verlangten die selbstsüchtigen Dinger seine Aufmerksamkeit.
Bestimmt würde er vor dem Ende des Sommers wieder Herr der Lage sein. Seit seiner Operation im Frühjahr hatte er sich streng an die Physiotherapie gehalten. Er würde in einer Spitzenverfassung und bereit sein, in der Herbstsaison alles zu geben.
Stephen nahm sich noch einen Krapfen, und eine weitere, fern geglaubte Erinnerung tauchte auf. Warum brachten ihn denn nun Krapfen dazu, an sie zu denken?
Aber er wusste, warum. Sie hatten zusammen Krapfen gegessen, in jener Nacht. In Franklins Bäckerei. Und die war für immer in sein Gedächtnis eingebrannt.
Robert trat mit einem Stapel Geschirrtücher in der Hand ein. »Da sind Sie ja, Sir. Wie war Ihre Therapie?«
»Gut. Haben Sie die heutigen Schlagzeilen gesehen?«
»Grässliche Angelegenheit, dass derart über Ihr Liebesleben spekuliert wird.«
»Hier haben sie aber nicht angerufen, oder?«
Robert zog eine Grimasse und räumte die Geschirrtücher sorgfältig in eine Schublade. »Sie wären schlecht beraten, das zu tun. Reine Zeitverschwendung.«
»Ganz meine Meinung. Ich kann mir nicht vorstellen, was dieses plötzliche Interesse ausgelöst haben könnte.«
»Vielleicht ist einfach sonst nichts los.« Robert lächelte, und Stephen lachte.
»Das verstehe ich als Kompliment.«
»So war es auch gemeint.« Robert eilte geschäftig in der Küche hin und her und traf Vorbereitungen für das Abendessen. »Ich nehme an, Sie werden für die Summer Internationals wieder auf dem Platz sein? Immerhin brauchen die Brighton Eagles ihren Außendreiviertel.« Der ältere, rothaarige Gentleman