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      40.

      1. Was nun der Ausdruck bedeutet: „nicht nach der Weise der Griechen“, das macht Petrus selbst klar, wenn er fortfährt: „Denn von Unwissenheit verführt“, und ohne Gott so wie wir in vollkommener Erkenntnis zu kennen, „haben sie aus dem, worüber er ihnen freie Verfügung zum Gebrauch gegeben hatte, aus Holz und Steinen, Erz und Eisen, Gold und Silber Gestalten angefertigt, indem sie vergaßen, daß das nur Stoff ist und wozu er bestimmt ist; und das, was ihrem Dasein dienen sollte, haben sie (als Götter) aufgestellt und verehren diese,

      2. und ebenso das, was ihnen Gott zur Speise gegeben hat, die Vögel in der Luft und die Fische im Meer und auf der Erde die kriechenden Tiere zusammen mit den vierfüßigen Tieren des Feldes, Wiesel und Mäuse und Katzen und Hunde und Affen; und was ihnen selbst zur Nahrung dienen sollte, das bringen sie den zur Speise bestimmten Tieren als Opfer dar, und indem sie Totes Toten, als wären diese Götter, darbringen, sind sie Gott undankbar, da sie dadurch leugnen, daß er ist.“

      41.

      1. Und daß nach seiner Meinung wir selbst und die Griechen den gleichen Gott erkannt haben, freilich nicht in gleicher Weise, das zeigt er, indem er so fortfährt:

      2.„Und verehrt ihn auch nicht nach der Weise der Juden! Denn auch sie, die sich einbilden, als einzige Gott zu kennen, verstehen ihn nicht, indem sie Engeln und Erzengeln, dem Monat und dem Monde dienen.

      3. Und wenn der Mond nicht scheint, feiern sie den sogenannten ersten Sabbat nicht, noch feiern sie Neumond, noch das Fest der ungesäuerten Brote (Passah) noch das (Laubhütten-) Fest, noch den großen (Versöhnungs-) Tag“.

      4. Dann setzt er seiner Untersuchung gleichsam noch den Schlußstein ein: „Darum sollt auch ihr das, was wir euch überliefern, fromm und gerecht erlernen und es bewahren, indem ihr Gott durch Christus in neuer Weise verehrt.

      5. Denn wir haben in den Schriften gefunden, wie der Herr sagt: ‘Siehe, ich schließe mit euch einen neuen Bund, nicht einen solchen, wie ich ihn mit euren Vätern auf dem Berge Horeb geschlossen habe.’3973

      6. Einen neuen hat er mit uns geschlossen; denn das Verhältnis zu den Griechen und Juden ist alt; wir aber sind die ihn auf eine neue Weise als ein drittes Geschlecht verehrenden Christen.“

      7. Denn er hat, wie ich meine, deutlich kundgetan, daß der eine und einzige Gott von den Griechen in heidnischer Weise, von den Juden in jüdischer Weise, in neuer und geistiger Weise aber von uns erkannt wird.

      42.

      1. Außerdem hat er aber auch gezeigt, daß der nämliche Gott die beiden Testamente gegeben hat, er, der auch den Griechen die griechische Philosophie geschenkt hat, durch die der Allmächtige bei den Griechen gepriesen wird. Das ist auch aus dem folgenden klar.

      2. Aus den Zöglingen der griechischen Bildung und aus denen der Gesetzesbildung werden alle, die den Glauben annehmen, zu dem einen Geschlecht des geretteten Volkes zusammengeführt, wobei die drei Völker nicht der Zeit nach getrennt sind, so daß man drei Naturanlagen annehmen müßte, sondern nur durch verschiedene Bündnisse des einen Herrn erzogen werden, aber alle dem Wort des einen Herrn glauben.

      3. Wie nämlich Gott wollte, daß die Juden dadurch gerettet werden, daß er ihnen die Propheten gab, so unterschied er die Herrvorragendsten der Griechen von den gewöhnlichen Menschen dadurch, daß er für sie in ihrer eigenen Sprache Propheten auftreten ließ, so wie sie imstande waren, die Wohltat von Gott zu empfangen. Daß dem so ist, wird außer durch die Predigt des Petrus auch durch die Worte des Apostels Paulus3974 bewiesen werden:

      43.

      1. „Nehmt auch die griechischen Bücher zur Hand, lernt die Sibylle kennen. wie sie einen Gott und das Zukünftige offenbart, und nehmt den Hystaspes3975 und lest ihn, und ihr werdet finden, daß der Sohn Gottes hier noch viel klarer und deutlicher beschrieben ist, und wie gegen Christus viele Könige zum Kampf antreten werden, die ihn hassen und die, die seinen Namen tragen, und seine Gläubigen, und ihr werdet von seiner Geduld und von seinem Kommen hören.“

      2. Sodann fragt er uns mit einem einzigen Wort: „Die ganze Welt und was darinnen ist, wessen ist es? Ist es nicht Gottes?“

      3. Deshalb sagt Petrus, daß der Herr zu den Aposteln gesagt habe: „Wenn also einer aus dem Volke Israel Buße tun und durch meinen Namen zum Glauben an Gott kommen will, so werden ihm die Sünden vergeben werden. Aber nach zwölf Jahren3976 geht hinaus in die Welt, damit niemand sagen kann: ‘Wir haben es nicht gehört.’“3977

      44.

      1. Aber wie jetzt zur rechten zeit die Predigt gekommen ist, so wurden zur rechten Zeit auch das Gesetz und die Propheten den Barbaren, die Philosophie aber den Griechen gegeben, um ihre Ohren auf das Hören der Predigt vorzubereiten.

      2. „So sagt ja der Herr, der Erretter Israels: Zur wohlgefälligen Zeit habe ich dich erhört und am Tage des Heils dir geholfen; ich habe dich zu einem Bund mit den Völkern gemacht, daß du das Land bewohnen lässest und das verödete Erbe wieder als Erbe austeilest, indem du zu denen im Gefängnis sagst: Kommt heraus! und zu denen, die in der Finsternis sind, daß sie ans Licht kommen sollen.“3978

      3. Denn wenn die Gefangenen die Juden sind, in bezug auf die auch der Herr sagte: „Kommt heraus aus dem Gefängnis alle, die ihr wollt!“,3979 indem er damit diejenigen meinte, die aus eigenem Willen gefangen sind und „die unerträglichen Lasten“3980 (so heißt es) sich selbst durch überflüssige menschliche Gebote auferlegten, so ist es klar, daß die „in der Finsternis“ Befindlichen diejenigen sind, die den zum Herrschen bestimmten Seelenteil im Götzendienst vergraben haben.3981

      4. Denn den nach dem Gesetze Gerechten fehlte3982 der Glaube. Deshalb sagte auch der Herr, wenn er solche heilte: „Dein Glaube hat dich gerettet.“3983 Den nach der Philosophie Gerechten fehlte aber nicht nur der Glaube an den Herrn, sondern auch die Loslösung von dem Götzendienst.

      5. Sobald ihnen freilich die Wahrheit offenbart ist, bereuen sie auch selbst das, was sie früher getan haben. Deshalb predigte der Herr das Evangelium auch den im Hades Befindlichen.3984

      VI. Kapitel

      45.

      1. Die Schrift sagt ja: „Der Hades spricht zu dem Verderben: Seine Gestalt sahen wir nicht, aber seine Stimme haben wir gehört.“3985

      2. Nun hat doch wohl nicht der Ort eine Stimme bekommen und die ebengenannten Worte gesprochen, sondern diejenigen, denen ihr Aufenthalt im Hades angewiesen war und die sich selbst dem Verderben hingegeben hatten, gerade wie wenn sie sich selbst mit freiem Willen aus einem Schiff ins Meer gestürzt hätten, diese sind es, die die Kundgebung der göttlichen Macht und die göttliche Stimme hörten.

      3. Denn welcher Verständige könnte annehmen, daß die Seelen der Gerechten und die Seelen der Sünder in einer Verdammnis seien, und so die Vorsehung der Ungerechtigkeit zeihen?

      4. Wie denn? Ist nicht geoffenbart, daß der Herr denen, die bei der Sintflut umgekommen oder vielmehr wie mit Fußfesseln gebunden waren, und den im Gefängnis und im Gewahrsam Festgehaltenen das Evangelium predigte?3986

      5. Es ist aber auch in dem zweiten Buch der „Teppiche“ gezeigt,3987 daß die Apostel in Nachfolge des Herrn auch den im Hades Befindlichen das Evangelium gepredigt haben. Denn die besten Jünger mußten, meine ich, wie hier, so auch dort Nachahmer ihres Meisters werden, damit der eine die von den Hebräern Stammenden, die anderen die Heiden zur Bekehrung brächten, das heißt diejenigen, die zwar in der Gerechtigkeit nach dem Gesetz und nach der Philosophie gelebt, aber nicht in vollkommener, sondern in sündiger Weise ihr ganzes Leben hingebracht hatten.

      6. Denn dies geziemte für den göttlichen

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