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Operation Mörderischer Auftrag: 7 Action Thriller in einem Band. Alfred Bekker
Читать онлайн.Название Operation Mörderischer Auftrag: 7 Action Thriller in einem Band
Год выпуска 0
isbn 9783956179938
Автор произведения Alfred Bekker
Жанр Зарубежные детективы
Издательство Автор
"Bis auf die Adresse auf Long Island", erwiderte ich.
"Vielleicht hat auch George Al-Malik so etwas wie eine geheime Rückzugsmöglichkeit", vermutete Milo. "Ein Ferienhaus, das er durch einen Strohmann erworben hat oder etwas dergleichen."
*
Wir fuhren über die Williamsburg Bridge, quälten uns den Brooklyn-Queens-Expressway entlang. Diese beiden Stadtteile New Yorks nahmen die gesamte Westspitze von Long Island ein.
Übergangslos folgte der ebenfalls dicht besiedelte mittlere Teil der Insel, in dem sich kleinere Städte dicht aneinandereihten. Erst im Ostteil der Insel wurde die Besiedlung spärlicher. Es war später Nachmittag, als wir Riverhead an der Great Poconic Bay erreichten. Wir hielten uns dann nordwärts, bis wir an der Küste des Long Island Sounds waren. Das Meer glitzerte in der milchig gewordenen Sonne.
Wir fuhren die schmale Küstenstraße entlang.
Dann kamen wir an einen Kontrollpunkt der Polizei.
Die Männer trugen Uniformem der State Police des Staates New York, zu dem die gesamte Insel gehörte.
Sie waren zu zweit.
Beide trugen sie Maschinenpistolen. Sie winkten uns zu und bedeuten uns anzuhalten.
Ich ließ die Seitenscheibe des Sportwagens herunter.
"Guten Tag, Sir", sagte der State Police Officer. Er trug eine dunkle Sonnenbrille. Von seinem Gesicht konnte ich nicht viel sehen, mit Ausnahme einer hakenförmigen Narbe, die er am Kinn hatte. "Bitte drehen Sie um und fahren Sie die Straße wieder zurück. Ich nehme an, Sie wollen nach Mattituck. Fahren Sie einfach bis kurz vor Riverhead, dort an der ersten Kreuzung rechts..."
"Wir wollen nicht nach Mattituck", erklärte ich. "Wir müssen hier durch!" Bevor der Mann mit der Narbe Luft holen konnte, hatte ich ihm meinen Ausweis unter die Nase gehalten.
"Trevellian, FBI. Und dies ist mein Kollege Milo Tucker. Wenn Sie also nichts dagegen haben!"
"Moment mal", sagte der State Police Officer etwas schärfer. "Ihr Ausweis ist kein Freifahrtsschein, Mister! Sie können hier nicht durch. Unter keinen Umständen."
"Was ist denn passiert?", fragte Milo.
"Ich kann dazu keinerlei Auskunft geben, Sir."
"Wieso nicht?"
Seine Antwort war spröde und nichtssagend. "Dazu bin ich nicht autorisiert", erklärte er.
Ich sah ihn an
"Dann möchte ich Ihren Einsatzleiter sprechen", erklärte ich.
"Drehen Sie bitte um, Sir. Es geht um Belange der nationalen Sicherheit..."
Der Lauf seiner MPi deutete direkt auf mein Gesicht.
"Zeigen Sie mir Ihren Ausweis", forderte ich. "Ich möchte Ihren Namen und Ihre Dienstnummer und werde mich umgehend im Hauptquartier der State Police nach diesem Einsatz erkundigen..."
Ich hatte bereits das Handy in der Hand, da ließ mich ein harte Geräusch erstarren, das wie ein Ratsch klang. Der Mann mit der Narbe hatte seine MPi durchgeladen.
"Okay, Mister, Sie haben es nicht anders gewollt. Aussteigen, die Hände auf das Autodach und die Beine auseinander."
"Was soll das?"
"Ich werde es nicht zweimal sagen, Mister", knurrte der Kerl.
"Das kann Sie teuer zu stehen kommen."
"Das Gegenteil ist der Fall. Ich darf hier niemanden durchlassen und wenn jemand glaubt, mit einem gefälschten FBI-Ausweis..."
"Sie können in der Federal Plaza anrufen und sich nach unserem Auftrag erkundigen."
"Wir werden alles überprüfen! Und zwar ganz in Ruhe, Mister... Verstehen Sie! Aber jetzt erstmal raus aus dem Wagen, oder ich perforiere Ihnen dieses schöne Fahrzeug so, dass Sie es nicht wiedererkennen!"
*
Wir stiegen aus und stellten uns an den Wagen. Einer der Männer durchsuchte uns, der andere stand daneben und hielt den Lauf seiner Maschinenpistole auf uns gerichtet. Sie nahmen uns die Waffen ab und dann machte es zweimal hintereinander klick.
Unsere Hände steckten in Handschellen.
Aus den Augenwinkeln heraus warf ich einen Blick auf den Wagen der Beiden. Es handelte sich um einen unscheinbaren Chevy. Einen richtigen Einsatzwagen sah ich nirgends.
"Wann wollen Sie uns eigentlich unsere Rechte vorlesen?", fragte ich.
Dafür stieß der Kerl mit der Narbe mir den Lauf seiner Maschinenpistole in die Seite. Er tat das mit so großer Wucht, dass ich mich nur mit Mühe auf den Beinen halten konnte.
"Mundhalten!", knurrte er.
Er schien sehr gereizt zu sein.
Der andere ging zum Wagen. Ich sah, wie er ein Funktelefon zückte. Wir konnten nicht mithören.
Das Gespräch dauerte nicht lange.
Er kehrte zurück.
"Umlegen?", fragte der Mann mit der Narbe. "In den Dünen findet sie doch wochenlang keiner!"
Der andere schüttelte den Kopf. "Nein, wir brauchen Sie noch", sagte er.
"Wozu das denn?"
"Entscheidung vom Boss. Wir sollen etwas arrangieren... Und dabei spielt es eine große Rolle, aus welcher Waffe die Kugeln stammen, die man in ihren Gehirnen finden wird."
"Ich hoffe nur, dass nicht gerade jetzt jemand hier vorbeikommt...", knurrte der Man mit der Narbe.
Der andere wandte sich an uns. "In den Wagen", zischte er.
Er meinte damit den Chevy. Nervös fuchtelte er mit der MPi herum.
"Für wen arbeiten Sie?", fragte ich. "Für die State Police jedenfalls wohl kaum..."
Er sah mich kalt an.
"Es hat keinen Sinn, Fragen zu stellen."
Wir mussten uns auf die Rückbank des Chevys setzen. Der Narbige saß vorne auf dem Beifahrersitz, drehte sich halb herum und hielt uns den Lauf seiner Waffe entgegen. Sein Komplize fuhr zunächst meinen Sportwagen an den Straßenrand. Dann setzte er sich an das Steuer des Chevys. Mit quietschenden Reifen brauste der Chevy los. Die Fahrt dauerte nicht lange.
Sie endete in der Einfahrt eines traumhaft gelegenen kleinen Bungalows, direkt an der Küste des Long Island Sounds gelegen. Eine hügelige Dünenlandschaft erstreckte sich kilometerweit. Bis zum Strand war es nur ein Katzensprung.
Das Meer glitzerte blau zwischen den Dünen hindurch.
Der Chevy hielt an.
Es standen bereits drei weitere Fahrzeuge in der Einfahrt.
Einer davon war ein schwarzer Sportflitzer, bei den anderen handelte es sich um Limousinen.
Die angeblichen State Police-Leute stiegen aus und holten uns aus dem Wagen.
Das Kreischen von Möwen drang durch das allgegenwärtige Meeresrauschen. Ein Ort, der viel zu schön war, um hier zu sterben.
"Vorwärts", knurrte der Mann mit der Nabe.
Er schob uns vor sich her.
Wir erreichten den Eingang des kleinen Bungalows.
Ein Mann im dunklen Anzug öffnete die Tür.
"Bringt Sie herein", sagte er.