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solch eine Ordnung vorkommen und in biologischen Systemen eine entscheidende Rolle spielen könnte. Danach stellt die innere Energie in komplexen dynamischen Systemen wie Menschen ganz unterschiedliche feine Verbindungen her, sodass die Systeme in größere Harmonie kommen.22 Lebendige Energie kann einen einzigen riesigen kohärenten Zustand hervorrufen, mit dem höchsten Grad von Quantenordnung, den man in der Natur kennt.

      Man bezeichnet subatomare Teilchen als „kohärent“ oder „geordnet“, wenn sie über gemeinsame elektromagnetische Felder zusammenhängen; dann schwingen sie wie zahlreiche Stimmgabeln, die alle auf die gleiche Frequenz gestimmt sind. Sie verhalten sich nicht mehr wie anarchische Individuen, sondern mehr und mehr wie eine gut eingespielte Marschmusik-Kapelle.

      Ein Wissenschaftler formulierte es einmal so: Kohärenz ist, als würde man die Photonen einer einzelnen 60-Watt-Glühbirne mit der Sonne vergleichen. Gewöhnlich ist Licht außergewöhnlich unwirtschaftlich. Die Lichtausbeute einer Glühbirne beträgt nur 1 Watt Licht pro Quadratzentimeter – weil viele von den von Photonen erzeugten Wellen destruktiv interferieren und sich gegenseitig auslöschen. Das Licht, das die Sonne pro Quadratzentimeter erzeugt, ist ungefähr 6000 Mal stärker. Doch wenn man alle Photonen dieser einen kleinen Glühbirne in Kohärenz bringen könnte, sodass sie in Resonanz miteinander schwingen, dann wäre die Lichtdichte der einzelnen Glühbirne Tausende bis Millionen Mal höher als die der Sonnenoberfläche.23

      Nachdem Popp seine Entdeckungen über kohärentes Licht in lebenden Organismen gemacht hatte, behaupteten andere Wissenschaftler, dass mentale Prozesse ebenfalls Bose-Einstein-Kondensate zur Folge hätten. Der englische Physiker Roger Penrose und sein Partner Stuart Hameroff, Anästhesist an der University of Arizona, waren ganz vorn dabei unter den Wissenschaftspionieren, die vorschlugen, dass die Mikrotubuli in den Zellen, die die Grundstruktur der Zellen bilden, „Lichtröhren“ seien, die ungeordnete Wellensignale in hoch kohärente Photonen verwandelten und durch den ganzen Körper schickten.24

      Gary Schwartz hatte genau diesen kohärenten Photonenstrom aus den Händen der Heiler strömen sehen. Als er sich mit der Arbeit von Popp, Hameroff und anderen beschäftigte, hatte er schließlich seine Antwort auf die Frage gefunden, woher Heilung kommt: Wenn Gedanken erzeugt werden wie Lichtfrequenzen, dann ist die Heilungsintention wohlgeordnetes Licht.

      Gary Schwartz’ Experimente enthüllten mir etwas Grundlegendes über die Quantennatur von Gedanken und Intentionen. Er und seine Kollegen hatten Beweise dafür gefunden, dass Menschen auf Quantenebene sowohl Signale aussenden als auch Signale empfangen:

      Gerichtete Intention scheint sich als elektrische wie auch als magnetische Energie zu zeigen und einen geordneten Photonenstrom zu erzeugen, der mit empfindlichen Geräten sicht-und messbar ist. Vielleicht funktioniert auch unsere Intention wie äußerst kohärente Impulse, die den Molekülaufbau und die Bindungen der Materie verändern? Wie jede andere Form von Kohärenz in der subatomaren Welt könnte ein gut ausgerichteter Gedanke wie ein Laserstrahl sein, der aufleuchtet, ohne je in seiner Intensität nachzulassen.

      Ich erinnerte mich an eine außergewöhnliche Erfahrung, die Schwartz einmal in Vancouver gemacht hatte (und die er beschreibt im ersten Kapitel seines Buches: Alles erinnert, Kirchzarten: VAK, 2001):

      Er übernachtete in der Penthouse-Suite eines Hotels. Nachts um 2 Uhr war er – wie so oft – aufgewacht; er ging auf den Balkon hinaus, um den eindrucksvollen Blick nach Westen über die Stadt zu genießen, die von den Bergen eingerahmt wurde. Es überraschte ihn, in wie vielen Hundert Häusern auf der Halbinsel unter ihm noch Licht brannte. Er wünschte sich ein Teleskop, mit dem er sehen könnte, was einige Menschen zu dieser späten Stunde noch taten. Doch wenn einige Personen in den Häusern ebenfalls Teleskope gehabt hätten, hätten sie auch ihn (nackt) dastehen sehen. Ein seltsamer Gedanke kam ihm in den Sinn: dass das Bild seiner Nacktheit in jedes Fenster gelangen würde. Doch vielleicht war die Idee gar nicht so abstrus. Schließlich gab er ständig einen Strom von Photonen ab, die sich alle mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegten; jedes Photon hätte eine Sekunde später circa 297 000 Kilometer zurückgelegt und wieder eine Sekunde später 595 000 ...

      Sein Licht war nicht unähnlich den Photonen des sichtbaren Lichts, das von den Sternen am Himmel ausstrahlte. Viel Licht von fernen Sternen war seit Millionen von Jahren unterwegs. Sternenlicht enthält die individuelle Geschichte eines Sterns. Selbst wenn ein Stern zugrunde gegangen ist, lange bevor sein Licht die Erde erreicht, so bleibt seine Information erhalten, ein unauslöschlicher „Fußabdruck“ am Himmel.

      Dann hatte Schwartz plötzlich das Bild von sich als einer Kugel von Energiefeldern vor Augen; sie leuchtete aufgrund des kontinuierlichen Stroms aller Photonen, die in seinem Körper seit über 50 Jahren entstanden waren. Alle Informationen, die er ausgesandt hatte, seit er ein kleiner Junge auf Long Island war, jeder einzelne Gedanken, den er je gehabt hatte, war noch dort draußen und leuchtete wie Sternenlicht.

      Vielleicht, dachte ich, gleicht die Intention auch einem Stern? Einmal gefasst, strahlt ein Gedanke wie Sternenlicht und beeinflusst alles, was ihm auf seinem Weg begegnet.

       Wie Pflanzen kommunizieren

      Cleve Backster postulierte mit als Erster, dass Pflanzen von menschlichen Intentionen beeinflusst würden – diese Vorstellung wurde allerdings als so grotesk erachtet, dass man sie 40 Jahre lang lächerlich machte. Backster erwarb traurige Berühmtheit mit einer Reihe von Experimenten, die zeigen sollten, dass lebende Organismen die Gedanken eines Menschen „lesen“ und auf sie reagieren konnten.

      Die Telepathie von Pflanzen interessierte mich dabei weniger als eine seiner „Nebenentdeckungen“, die wegen seiner negativen Publicity ganz in den Hintergrund traten: der Nachweis eines ständigen wechselseitigen Informationsflusses zwischen allen Lebewesen. Jeder Organismus, von Bakterien bis hin zu Menschen, scheint an einer fortwährenden Quantenkommunikation teilzuhaben. Dieser unablässige Austausch stellt einen geeigneten Mechanismus dar, über den Gedanken sich stofflich auswirken können.

      Diese Entdeckung resultiert aus einem dummen kleinen Zeitvertreib aus dem Jahr 1966; Backster, damals ein großer drahtiger Mann mit Bürstenhaarschnitt und enormem kindlichen Enthusiasmus, ließ sich leicht ablenken. Er arbeitete häufig in seinen Büroräumen weiter, nachdem seine Mitarbeiter alle nach Hause gegangen waren, weil er sich dann endlich konzentrieren konnte, ohne ständig von Kollegen und dem turbulenten Tagesgeschehen am Times Square, vier Stockwerke unter ihm, unterbrochen zu werden.1

      Backster hatte sich als landesweit führender Experte für Lügendetektoren oder Polygrafen einen Namen gemacht. Während des Zweiten Weltkriegs hatte ihn die Psychologie des Lügens fasziniert sowie der Einsatz von Hypnose und Befragungen mit „Wahrheitsserum“ zur Spionageabwehr, und mit dieser doppelten Begeisterung hatte er den Test mit dem Lügendetektor zu einer psychologischen Kunst verfeinert. Sein erstes Programm hatte er einige Jahre nach Kriegsende zusammen mit der CIA zur Spionageabwehr gestartet und später gründete er die Backster School of Lie Detection, die auch heute, mehr als 50 Jahre nach ihrer Eröffnung, immer noch die weltweit führende Schule für Lügendetektorverfahren ist.

      Eines Morgens im Februar legte Backster um 7 Uhr nach einer durchgearbeiteten Nacht eine Kaffeepause ein. Er wollte gerade seinen Drachenbaum und seinen Gummibaum im Büro gießen. Als er seine Gießkanne mit Wasser füllte, überlegte er, ob sich wohl messen lasse, wie lange das Wasser von den Wurzeln den Stamm hinauf bis zu den Blättern brauchte, gerade beim Drachenbaum, einer Pflanze mit einem besonders langen Stamm. Ihm fiel ein, dass er das ja testen könne, indem er die Pflanze an einen Lügendetektor anschloss; sobald das Wasser die Stelle zwischen den Elektroden erreichte, würde die Feuchtigkeit den Detektorschaltkreis stören, was als nachlassender Widerstand aufgezeichnet würde.

       Wie ein Lügendetektor funktioniert

      Ein Lügendetektor reagiert auf die kleinsten Veränderungen in der elektrischen Leitfähigkeit der Haut; sie werden durch die erhöhte Aktivität der Schweißdrüsen verursacht; diese wiederum werden vom sympathischen Nervensystem, dem Sympathikus, gesteuert. Im Lügendetektortest zeigt der Wert der galvanischen

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