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Vorbild für die Skulptur war tatsächlich Frédéric-Auguste Bartholdis neoklassizistische Kolossalstatue in New York City. Die »Freiheit von Mögglingen« symbolisiert mit ihrem Standort nahe des Limes einen Schnittpunkt zwischen der römischen Vergangenheit und der Zukunft der Kulturlandschaft im Remstal. Ab dem Kunstwerk geht es geradeaus durch den Wald bis zu einem anderen Weg und, leicht nach links versetzt, weiter an den image Limes, wo wir rechts auf den Römerweg einbiegen.

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       Die Freiheitsstatue von Mögglingen

      Gräber im Grubenholz Auf dem nächsten Abschnitt informieren mehrere Tafeln über die von Kaiser Augustus vorangetriebene Besetzung des damals dünn besiedelten Süddeutschlands sowie über den rätischen Limes. Für den Laien sind im Gelände keine Spuren der antiken Verteidigungsanlage zu erkennen. Wohl aber fallen im Grubenholz mehrere flache Erhebungen auf. Es handelt sich dabei um image keltische Grabhügel, welche während der Hallstattzeit im 8. bis 6. Jahrhundert vor Christus entstanden. Als Besonderheit wurde einer dieser Grabhügel vermutlich bereits von den Römern zu einem Kalkofen umfunktioniert. So sind entlang der Limesmauer einige Kalköfen nachgewiesen, die damals der Herstellung von Werksteinen und Mörtel dienten.

      Aussichtsturm Grubenholz Wir bleiben noch auf dem Römerweg bis zum image Wanderparkplatz an der Landstraße von Mögglingen nach Heuchlingen. Vom Umkehrpunkt unserer Runde führt uns der Weg zwischen den beiden Stellflächen hindurch sowie rechts über die T-Kreuzung zum image Aussichtsturm Grubenholz. Die 10,5 Meter hohe Holzkonstruktion wurde im Zuge der Remstaler Gartenschau 2019 erstellt und eröffnet uns eine herrliche Aussicht nach Osten bis Aalen sowie über die im Tal gelegenen Wiesen und Felder zum Albtrauf. Nach diesem schönen Erlebnis kehren wir zur T-Kreuzung zurück, von wo es nun geradewegs zurück nach Mögglingen geht. Wo im Ort die Steinstraße in die Bergstraße übergeht, finden wir rechts zurück zu unserem Ausgangspunkt bei der image Haltestelle der Remstalbahn.

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       Auf dem Mögglinger Höhenweg

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       Aussichtsturm am Grubenholz

      Im Jahre 15 vor Christus gelang es Kaiser Augustus, das Römische Reich bis an die Donau auszudehnen. Die Gebietsgewinne wurden nach den keltischen Rätern als Provinz Rätien bezeichnet. Bis zur Zeit von Kaiser Claudius entstand ein stabiler Herrschaftsbereich mit der Donau als leicht zu kontrollierende Grenze. Als seine Nachfolger ihren Machtbereich weiter nach Norden ausdehnten, fehlte eine solche natürliche Barriere. Um sich gegen feindliche Einfälle zu wappnen, errichteten die Römer mit dem Limes eine künstliche Grenze gegenüber den Germanischen Stämmen. Dieser Obergermanisch-Rätische Limes bestand zwischen 150 und 260 nach Christus. In einem ersten Schritt wurden Schneisen in den Urwald geschlagen und durch Patrouillen überwacht. Im Latein stand der Begriff »limes« ursprünglich für Schneise oder auch Grenzweg. In der Folge entstanden auf einer Länge von 550 km Palisaden und Steinmauern, über 60 Kastelle und rund 900 Wachttürme. Als Besonderheit wurde bei Mögglingen beziehungsweise östlich von Welzheim-Haghof ein aus Holz errichteter Wachtturm nachgewiesen. Es handelt sich dabei um den westlichsten bekannten Holzturm entlang des Rätischen Limes. Der Standort des Turms befindet sich nördlich des Limes, was auf eine Bauzeit noch vor der Steinmauer hinweist. Der Limes selbst stellte, trotz der starken militärischen Präsenz, mehr eine Beobachtungs- und Meldelinie dar, entlang welcher in friedlichen Zeiten Handel betrieben wurde und Zölle auf Einfuhren erhoben werden konnten. Zugleich sollten unbefugte Grenzübertritte unterbunden werden. Im dritten Jahrhundert führte ein Bürgerkrieg innerhalb des römischen Reichs zur Schwächung seiner Vormachtstellung. Damit gelang es germanischen Stämmen, die Grenze zu überwinden und in die römischen Provinzen einzufallen. Schließlich musste Rom seine Grenze an den Rhein und die Donau zurückverlegen, womit der Limes seine strategische Bedeutung verlor. Seit 2005 bildet der Obergermanisch-Rätische Limes die zweite Welterbestätte des UNESCO-Weltkulturerbes »Grenzanlagen des Römischen Reichs«.

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       Gedenkstein auf dem historischen Limes

      2 Archäologische Runde bei Heubach

      Siedlungsgeschichte auf dem Rosenstein

      Hoch über Heubach bildet der Rosenstein ein herausragendes archäologisches Denkmal. Die ältesten Funde stammen aus der letzten Eiszeit, als Rentierjäger in den Höhlen Schutz suchten. Später siedelten keltische Stämme auf dem Hochplateau. Im Mittelalter folgte die Burg Rosenstein. Ihre Westfassade wacht bis dato über der Stadt.

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       Tourencharakter

      Waldreiche Wanderung mit einigen Besonderheiten am Wegrand. Für die Abstecher zu den Höhlen sowie auf den Pfaden unterhalb der Burgruine und der Waldschenke sind festes Schuhwerk und Trittsicherheit erforderlich.

       Ausgangspunkt/Endpunkt

      Parkplatz Rosenstein, 675 m

       Höchster Punkt

      Bereich nördlich Rosenstein, ca. 735 m

       Anfahrt

      GPS 48.7892, 9.9567

      Auto: Von der B 29 Schwäbisch Gmünd–Aalen bei Böbingen oder Mögglingen abfahren und der Landstraße bis Heubach folgen. In Heubach von der Hauptstraße in die Fritz-Spießhofer-Straße abbiegen und der Beschilderung über den Pionierweg zum Wanderparkplatz folgen.

      Bus & Bahn: ––

       Einkehr

      Waldschenke Rosenstein, Fr–Mi ab 11 Uhr, www.waldschenke-rosenstein.de

       Informationen

      Stadtverwaltung Heubach, Tel. 07173/18 10, www.heubach.de

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      Keltische Wallanlagen Unsere Wanderung folgt dem archäologischen Pfad »15 000 Jahre Geschichte auf dem Rosenstein«. Ab dem image Parkplatz Lauterursprung folgen wir der Beschilderung des Themenwegs über den Schlossweg bis zu einer Wegspinne. Kurz bevor wir diese erreichen, kreuzen wir die Wallanlagen A und B. Beim Wegweiser image Rosenstein Spinne zweigen wir rechts auf den mit liegender roter Gabel gekennzeichneten Weg ab und queren den Wall C.

      Finsteres Loch und Sedelfelsen Bei der nächsten Kreuzung biegen wir mit der roten Gabel erst rechts, bei der folgenden T-Kreuzung links sowie am Wegende wiederum rechts ab. Der Themenweg leitet uns somit über die Höhle Finsteres Loch auf den Sedel. Die Karsthöhle

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