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durch Hirsch und Reh ersetzt. Etwa um 4.000 v. Chr. hatten Klima, Vegetation, Fauna und Flora jenen Stand erreicht, der dem heutigen entspricht. Die Menschen hatten zu dieser Zeit begonnen, Einfluss auf die Gestaltung der Oberfläche Europas zu nehmen. Bereits die Jäger- und Sammlergesellschaften der Mittelsteinzeit, des Mesolithikums, hatten Wälder gerodet und eine Umgebung geschaffen, um jene Tiere anzulocken und heimisch zu machen, die ihre bevorzugte Jagdbeute war. Von 7.000 bis 3.000 v. Chr. breitete sich die Landwirtschaft in Europa aus und rodete Wälder, um Boden für Felder zu gewinnen. Dies führte in einigen Landschaften zur Erosion des Bodens und dessen Abtragung durch Wind und Wasser, wovon er sich in manchen Regionen Europas bis heute nicht erholt hat. Die Veränderung der Landschaft durch den Menschen erfolgte nicht allein durch seine Tätigkeit, auch die von ihm domestizierten Tiere wie Ziege, Schaf, Rind und Schwein nutzten das Land intensiv, fraßen die jungen ausgetriebenen Bäume und verwandelten so Waldflächen in Grasland. Wildtiere waren nicht länger nur Jagdwild, sondern auch Konkurrenten bei der Nahrungsgewinnung und wurden in einigen Fällen, wie beim Auerochsen, bis in die Ausrottung gejagt.

      4Bourroughs, William James; Climate change in prehistory. The end of the reign of Chaos, Cambridge University Press 2005; Ludwig, Karl-Heinz; Eine kurze Geschichte des Klimas. Von der Entstehung der Erde bis heute, Herbst 2006

      5Yanko-Hombach, Valentina; The Black Sea flood question: Changes in coastline, climate and human settlement, Springer, Dordrecht 2007

      6Diamond, Jared; Arm und Reich. Die Schicksale menschlicher Gesellschaften, Ulm 1997

      3. DER MENSCH KOMMT NACH EUROPA

      (800.000–240.000 v. Chr.)

      Vermutlich hat das damalige extreme Klima mit Durchschnittstemperaturen unter zehn Grad Celsius die Besiedelung Europas erschwert, sodass diese in einem größeren Unfang erst begann, als der Mensch das Feuer mit Sicherheit beherrschte. Die ersten archäologischen Spuren menschlicher Besiedelung stammen aus der Zeit um 800.000 v. Chr. aus Gran Dolina bei Atapuerca in Spanien, mit dem Fund von sechs Skeletten, die zu einer entwickelten Form von Homo ergaster gerechnet werden und auch unter Homo antecessor oder Homo mauritanicus klassifiziert werden. Schneidemarken auf den Knochen sowie die Art wie sie aufgebrochen wurden lassen vermuten, dass diese Menschen Opfer von Kannibalismus wurden. Ein weiteres Schädelfragment dieser Art und etwa in dieselbe Zeit datiert stammt aus Ceprano in Latium in Italien.

      Das Hauptkriterium der Veränderung der Spezies war weniger die Vergrößerung des Schädels und damit des Gehirnvolumens, sondern die Verringerung der Anzahl der Zähne. Die Schädel selbst bleiben robust mit dicken Knochen und vorgewölbten Augenwülsten, vom Skelettaufbau ist nur wenig bekannt. Auf Grund dieser Schädelreste, wovon die Mehrzahl ungefähr in die Zeit von 400.000 bis 200.000 v. Chr. eingeordnet werden können, wird diese Art des Homo erectus heidelbergensis als der archaische Typ des Homo sapiens angesehen, um ihn von den späteren Entwicklungen in Europa und besonders in Afrika zu unterscheiden.

      Es ist bedingt durch die geringe Anzahl menschlicher Fossilien in Europa kaum möglich, eine chronologische und topographische Karte der Besiedelung dieser Zeit zu erstellen. Erst um 200.000 v. Chr. änderte sich die Situation, als sich die archaische Form des Homo erectus heidelbergensis zur am besten in Europa bekannten Art des Urzeitmenschen weiterentwickelt, dem Neandertaler (Homo neanderthalensis).

      Es ist wahrscheinlich, dass die Technik der Steinbearbeitung bereits von Homo erectus aus Afrika nach Europa gebracht wurde. Produkte dieser Zeit werden dem Acheuléen zugerechnet, dessen Technik darin bestand, kleinere und größere Faustkeile und Schaber herzustellen. Die gesamte Altsteinzeit hindurch änderte sich an dieser Technik nur wenig, von einem Grundprodukt wurden Teile abgeschlagen, um ein Werkzeug mit Spitzen oder scharfen Kanten herzustellen. In Europa wurde dazu meist Feuerstein verwendet, wie er in Flüssen oder Gesteinsadern vorkommt. Wo solcher nicht vorhanden war, konnten Quarzite oder Hornstein verwendet werden. Die Produkte dieser Zeit sind dadurch charakterisiert, dass sie allgemein und für jede Art von Gebrauch verwendet werden konnten, eine Spezialisierung fand nicht statt.

      In die Zeit des Jungacheuléen, es begann in der späten Riß-Kaltzeit und endete zu Beginn der letzten Kaltzeit, fällt der Übergang vom Homo erectus heidelbergensis zum Neandertaler, dabei gewannen die hergestellten Steinwerkzeuge weiter an Qualität. Besondere

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