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target="_blank" rel="nofollow" href="#ulink_faf0bdde-8414-579b-baf9-eef91820a206">7 Zit. nach Fraser, Frauen Heinrichs VIII., S. 281.

      Schachfigur im Poker um die englische Krone

      Jane Grey

      Seit sich im Herbst 1552 abzuzeichnen begann, dass sich die Gesundheit des schwächlichen, minderjährigen Königs Eduard VI. von England gravierend verschlechterte und mit seinem Tod zu rechnen war, begann in seiner Umgebung ein erbarmungsloser Kampf um den Thron. Da der jugendliche Monarch kinderlos geblieben war, würde nach den von König Heinrich VIII. getroffenen Thronfolgeregelungen von 1544 die Krone an Eduards Halbschwester, Prinzessin Maria, der einzigen Tochter aus König Heinrichs erster Ehe mit Katharina von Aragón, fallen. Der eigentliche Regent des Königreichs, John Dudley, Herzog von Northumberland, sah darin eine Gefahr für die Zukunft des Protestantismus und vor allem für sich selbst. Um die rechtmäßige Thronerbin, die katholische Maria Tudor, zu verhindern, setzte der protestantische Herzog daher auf Lady Jane Grey zur Wahrung der Interessen des protestantischen Adels und all jener, die sich Sorgen vor ökonomischen Verlusten machen mussten, weil sie im Zuge der Reformation günstig Kirchenbesitz erworben hatten. Zeitweise hatte Northumberland erwogen, Eduards andere Halbschwester, Prinzessin Elisabeth, für seine Zwecke zu instrumentalisieren. Er hatte jedoch rasch davon Abstand genommen, da ihm die Prinzessin zu gescheit und eigenwillig war. Elisabeth Tudor, die Tochter aus König Heinrichs zweiter Ehe mit Anna Boleyn, war außerdem zu sehr vor Fallstricken auf der Hut. Der Herzog von Northumberland verabredete daher mit der machtversessenen Familie Grey ein eheliches Bündnis zwischen seinem Sohn Guilford Dudley und Lady Jane. Er beabsichtigte auf diese Weise die Erbfolge der Tudors auf sein eigenes Haus zu übertragen. Obwohl sich die junge Lady heftig gegen diese Heirat mit dem nur wenig älteren Guilford wehrte, wurde sie von ihrem Vater rücksichtslos in diese Ehe gedrängt, von der sich ihre Familie Einfluss und Glanz versprach. Am 21. Mai 1553 wurde in Durham House, der Londoner Residenz des Herzogs von Northumberland, prachtvoll Hochzeit gefeiert.

      Die hochgebildete und vor allem ganz protestantisch eingestellte Jane Grey war in bestimmten Kreisen als Gattin für den gleichaltrigen König Eduard VI., der ihr in Intellekt und religiöser Interessenlage glich, im Gespräch gewesen. Unter dem Einfluss seiner Ratgeber entschied sich der todkranke Eduard 1553 auf seinem Sterbelager dafür, Jane Grey zu seiner Nachfolgerin auf dem englischen Thron zu machen. Auf diese Weise wurden die Festlegungen seines Vaters, König Heinrichs VIII., hinsichtlich der Thronfolge umgangen. Heinrich VIII. hatte bestimmt, dass für den Fall, dass sein Sohn und Erbe Eduard keine legitimen Nachkommen hinterlassen sollte, die nächsten Thronanwärterinnen seine beiden Töchter Maria und Elisabeth sein würden. Erst danach sah er seine Großnichte Jane als Erbin vor. Indem Eduard die Nachfolge seiner ältesten Halbschwester Maria, einer überzeugten Katholikin, verhinderte, wollte er die Reformation in England erhalten. Am 21. Juni unterzeichnete er eine diesbezügliche Urkunde, die von sechsundzwanzig Peers beglaubigt wurde.

      Als König Eduard VI. im Alter von noch nicht sechzehn Jahren am 6. Juli 1553 starb, übernahm John Dudley als Lordprotektor die Regierungsgeschäfte. Um die Machtübernahme in seinem Sinne regeln zu können, hielt er den Tod des jungen Königs zunächst für zwei Tage geheim. Sein Versuch, die rechtmäßige Thronerbin Maria Tudor zu verhaften, scheiterte allerdings, da diese rechtzeitig von Anhängern gewarnt worden war und zu den katholischen Howards nach Norfolk flüchten konnte.

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