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politisch großen Druck auszuüben, um irgendwelche Despoten oder kriegslüsterne Planetensysteme in die Schranken weisen. Einige Anklänge dazu, was die finanzielle Situation von Perry Rhodan betrifft, waren ansatzweise bereits in der Serie zu erkennen.

      Was die Politik betrifft, ist PERRY RHODAN eine Utopie. Wir behaupten hier, dass es Demokratie in der LFG gibt, und zwar nicht nur weltweit, sondern in einem deutlich größeren Rahmen. Demokratie meint, dass eben nicht das Geld, irgendein Unsterblicher mit seinen Freunden oder kurzfristige Effekthascherei regiert, sondern der Mensch oder LFGler ein gereiftes Individuum ist, das in der Lage ist, einen größeren Kreis zu ziehen, als es derzeit weltweit die meisten politischen Führungskräfte tun.

      Perry in Maske – das kommt hin und wieder vor, ist jedoch für viele Leser auch anstrengend. Wie heißt er denn heute? Ist das Perry? Welchen Namen hat Bully gerade? Auch hier behaupten wir, dass die Menschheit sich gewandelt hat und der normale Terraner eben nicht wie ein Okrill auf Perry losstürzt – selbst Teenager nicht.

      Zurück zu Horst H.

      Wenn ein neuer Zyklus beginnt, fängt er meistens mit negativen Entwicklungen und einer hoffnungslosen Lage an. Irgendeine Macht haut alles zu Klump und ist nahezu unbezwingbar. Erst nach langen und zähen Phasen zeigen sich erste Erfolge, bis dann das Autorenteam überraschende Lösungen präsentiert und sich aus manchen Sackgassen befreit, in die es sich hineinmanövriert hat. Leider wird die Lösung oft auch mit brachialer Gewalt à la Deus ex Machina herbeigeführt.

      Vielleicht wäre es spannender, wenn die Leser die Lösung des Problems viele Bände vorab schon erkennen könnten, um dann Band für Band mitzuerleben, wie sich unsere Helden dieser nähern?

      Warum beginnt man einen Zyklus nicht mit positiven Elementen? Perry und die weiteren Aktivatorträger könnten zum Beispiel herausfinden, dass sich in Andromeda eine Macht entwickelt, die drauf und dran ist, die Völker zu versklaven. Hier wäre es sicher interessant zu sehen, wie Perry und seine Getreuen Strategien und Maßnahmen entwickeln, um diese negative Entwicklung zu unterbinden und damit die Ordnung wiederherzustellen. Der Vorteil: Es ginge immer voran, man könnte genauso einen Spannungsbogen aufbauen und benötigte weniger »Sense of Wonder« und für alle Leser würden sich nachvollziehbarere Abläufe ergeben.

      Zum Schluss möchte ich noch anfügen, dass mir die Serie bis auf einige Ausnahmen gut gefällt, und ich bin gespannt, wie es mit Band 3000 weitergeht. Vielleicht auch wieder mit einem Perry Rhodan mit einem klareren Profil und mehr Power.

      Per aspera ad astra.

      Tja, in PERRY RHODAN darf es oft um nicht weniger als »alles« gehen. Es sollte schon eine große Bedrohung da sein, sonst dürfte das vielen Lesern nicht genügen. Eine Bedrohung irgendwo in Andromeda ist entsprechend fern – sie müsste dann auch Auswirkungen auf die Milchstraße haben.

      Wie euch der laufende Zyklus gefällt, könnt ihr mir ja schreiben.

      Der nächste Beitrag bietet einen Rückblick.

      Ein Jahr mit Perry Rhodan

      Dr. Hans Jürgen Abraham, [email protected]

      Hallo, Michelle!

      Als Uraltleser der »SciFi«-Literatur war ich schon zu »Utopia«- und »Terra«-Zeiten mit Heften vertraut und kam über K. H. Scheers Romane zu PERRY RHODAN. Dort bin ich etwa mit Band 5 eingestiegen, habe mir die ersten 4 Hefte auch schnell besorgt und bin jetzt nach circa 3000 Heften PERRY RHODAN und den 800 ATLAN-Heften sowie etlichen Planetenromanen noch immer dabei.

      Dass ich immer noch dabei bin, spricht doch für sich, ich will mich auch nicht mit dem Für und Wider der Heftinhalte auseinandersetzen. Der Geschmack ist halt unterschiedlich. Mir kam es immer nur darauf an, unterhalten zu werden – und das wurde ich auch!

      Bei PERRY RHODAN NEO habe ich in Band 1 reingeschaut, aber man kann nicht mehr lesen als Zeit vorhanden ist.

      Jetzt, nach 75 Lebensjahren, habe ich mir mal Gedanken gemacht, wie viel Zeit meines Lebens ich mit Perry und Co. verbracht habe. Wenn ich an jedem Heft durchschnittlich 2,5 Stunden lese, komme ich auf knapp über ein Jahr (gerechnet mit 24 Stunden am Tag!), das ich mit Perry gemeinsam verbracht habe, das ist eine ganz schön lange Zeit!

      Was sich im Laufe der Zeit geändert hat, ist der Preis der Hefte. Als ich angefangen habe zu lesen, kostete das Heft in Berlin noch 20 Pfennig (mit Aufdruck: Sonderpreis für Berlin), heute das 20-Fache. Damals kamen die Hefte allerdings auch erst mit einer Verzögerung von circa 3 Wochen nach Berlin!

      Nun ja, der Preis ist auch bei anderen Artikeln des täglichen Lebens überall entsprechend gestiegen.

      Ich wünsche dir und deinen Autorenkollegen weiterhin viel Erfolg und mir, dass ich auch weiter mit Perry als Begleiter schöne Stunden verbringen kann.

      Das wünsche ich mir auch!

      PERRY RHODAN liefert ja nicht nur jede Woche eine spannende Geschichte, sondern auch einiges drum herum. Dazu gehört das PR-Journal, das von Rüdiger Vaas betreut wird. Ich habe den Redakteur und Wissenschaftsjournalisten im Dezember 2018 um ein kurzes Interview gebeten.

      Drei Fragen

      Michelle Stern: Du arbeitest schon ziemlich lange für PERRY RHODAN. Was kannst du uns aus deiner Journal-Erfahrung berichten?

      Rüdiger Vaas: Für das von Klaus Bollhöfener begründete Journal trug ich von Anfang an wissenschaftliche News und Artikel bei – wie auch zuvor schon für den PERRY RHODAN-Report seit 1983. Die Journal-Redaktion habe ich von Hartmut Kasper mit dem Journal 124 vom Januar 2010 übernommen.

      Es macht mir nach wie vor große Freude, die Themen zusammenzustellen und zum größten Teil auch zu schreiben. Dabei lege ich den Schwerpunkt auf die Grundlagenphysik und Astronomie/Kosmologie sowie auf Aspekte, die ebenso für die Science Fiction relevant sind: besonders zukunftsträchtige Technologien und die Suche nach außerirdischem Leben. Man muss sehr strikt auswählen, der Platz ist ja leider äußerst begrenzt. Und die Erscheinungsweise alle zwei Monate plus die lange Vorlaufzeit machen eine brandaktuelle Berichterstattung nicht möglich. Dafür gibt es aber Themen und ein Niveau, das man anderswo kaum findet. Einige Novitäten, die ich eingeführt habe, sind gut angekommen – etwa die Hyperkom-Interviews und vor allem die Quaestio-Rubrik mit Leserantworten. Schön wären auch Buchbesprechungen wie früher, aber dafür reicht der Platz einfach nicht.

      Michelle Stern: Wie kamst du zu PERRY RHODAN?

      Rüdiger Vaas: Das war 1980 mit dem Heft »Atombrand auf Mechanica« von Clark Darlton in der vierten Auflage, nachdem ich schon zuvor viele Romane zum Beispiel von Isaac Asimov gelesen habe. Bereits ein Jahr später erschien meine erste SF-Story in ATLAN, 1985 dann die erste quasi »professionelle« SF-Publikation in »Terra Astra«.

      Später verlagerte sich meine Schreiberei von der Fiction überwiegend zur Science; aber beide Bereiche faszinieren mich immer noch und ergänzen und fördern sich ja auch wechselseitig. Das war während meiner Studentenzeit der Fall und wurde anschließend zum Beruf als Wissenschaftsreporter, -redakteur und -buchautor. PERRY RHODAN hat mein Interesse an Astrophysik und Zukunftsthemen also schon früh mitgeprägt. Und bei der frühen Wegfindung zur Schreiberei habe ich dem »Perryversum« ebenfalls einiges mitzuverdanken – vor allem Willi Voltz, Horst Hoffmann und ganz besonders Peter Griese.

      Michelle Stern: An welchen Projekten hast du zuletzt gearbeitet?

      Rüdiger Vaas: Neben dem Redakteursberuf schreibe ich auch philosophische Fachartikel und populärwissenschaftliche Bücher. Nach zwei sehr dicken Bänden über Teilchenphysik, Relativitätstheorie und Kosmologie habe ich die beiden dünnen Büchlein Einfach Hawking! und Einfach Einstein! als hoffentlich leicht verständliche Einführungen verfasst; Gunther Schulz hat sie sehr humorvoll illustriert – ein kleines grünes Männchen erleichtert und motiviert den Zugang dabei ungemein. Diese Bücher wurden beziehungsweise werden zurzeit in rund ein Dutzend andere Sprachen übersetzt. Meine Fachartikel – gerade habe ich zwei zur Philosophie der Kosmologie in Druck gegeben – sind weitaus aufwendiger, und sie lesen natürlich

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