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beschaulich ist im Hoch­sommer die Parkplatzsuche, Opatijas Problem Num­mer eins, das aber Zug um Zug gelöst wird. Opatija versucht seine Gäste im­mer noch zu verwöhnen wie einst - sei es mit einem großen Kul­turangebot, den Well­ness­pro­gram­men in vielen Kom­forthotels oder mit gu­ten Res­tau­rants und ge­müt­lichen Ca­fés, die leckerste Tortenkreationen an­bie­ten. Und in den Erin­ne­run­gen schwel­gen kann man in den vielen Aus­stellungen zum Thema k-&-k-Zeit. Wer es sport­lich liebt, findet im Učka-Ge­birge sein Be­tätigungsfeld.

      Geschichte

      1453 wird Opatija erstmals schriftlich erwähnt; ihren Namen erhielt die Stadt von der früheren Abtei Jacobus ad Pa­lum (Abtei = opatija). Eine Be­sied­lung um die Ab­tei begann erst nach Ende der französischen Be­set­zung 1813. Bis nach dem Ersten Welt­krieg ge­hörte Opatija zu Österreich-Ungarn, im „Frie­den von Rapallo“ fiel die Stadt 1920 an die Italiener, die sie Abbazia nannten.

      Be­kannt wurde das gerade mal 30 Häuser zählende Fischerdorf mit dem Bau der Vil­la Angiolina, die sich der rei­che Kaufmann Iginio Scarpa aus Rijeka 1844 als Ferien­domizil erbauen ließ. Groß­zügig gewährte er namhaften Freun­den Gra­tis­ur­lau­be, darunter wa­ren auch das Kronprinzenpaar Rudolf und Ste­phanie oder Ban Josip Je­lačić. Er ver­an­staltete große Feste mit legen­dären Feu­er­werken zu Silvester - das ge­fiel und sprach sich herum. Dem tou­ris­ti­schen Ausbau von Abbazia, wie Opa­tija da­mals hieß, verhalf die österreichische

      Süd­bahn­gesell­schaft, die nicht nur die Ei­sen­bahnlinie von Wien bis Rijeka-Matulije, sondern auch die ersten großen Lu­xus­her­bergen, wie 1884 das Quarnero (Hotel Kvarner) und 1885 das Im­perial erbauen ließ. Der Kur­tou­ris­mus wurde 1889 per Dek­ret höchs­tpersönlich von Kai­ser Franz Jo­seph I. ver­anlasst - Thalasso­the­ra­pien mit an­gesagten Medizinern fan­den Ge­fal­len und für das Amusement wurde eben­falls gesorgt. Gekrönte Häup­ter, Adelige, Schrift­steller, Musi­ker und schil­lern­de Persönlichkeiten fanden sich ein - sie alle ka­men, um sich in Opatija den Win­ter zu verkür­zen und in den Ballsälen der Stadt ih­re Feste zu feiern; besonders be­liebt in Wiener Hofkreisen waren die Sil­vester­bäl­le im „Kristallsaal“ des Hotel Kvar­ner und im „Goldenen Saal“ des Impe­rial. An­ton Tsche­chow fand sich hier ebenso ein wie James Joyce, der seinen Kaffee bevor­zugt im Café Imperial ein­zu­neh­men pflegte, die Ballerina Isa­dora Duncan, der ös­ter­rei­chi­sche Kaiser Franz Joseph, der mit der Wiener Schau­spie­lerin Katharina Schratt flir­tete, der deutsche Kaiser Wil­helm II., der italienische König Umberto von Sa­voy­en, der Komponist Gustav Mah­ler, Giacomo Puccini, Franz Lehár ... Abba­zia be­gann zu boomen - präch­tige Vil­len, je nach Geschmack und Geldbeu­tel, wurden er­baut: Villen in alpen­ländi­scher Archi­tektur, barocke Pa­läs­te, Residenzen im ve­ne­zia­nisch-goti­schen und im öster­rei­chi­schen Jugend­stil - die meisten davon stehen noch heute, zudem wieder hübsch herausge­putzt.

Die Bronzeskulptur „Gruß ans Meer“

      Die Bronzeskulptur „Gruß ans Meer“

      Sehenswertes

      Bei den ersten Feriengästen Opatijas wur­de es bald zur guten Sitte, dem Kauf­mann Scarpa von Fernreisen Pflänz­chen mitzubringen. Noch heute fin­det man im Angio­lina-Park, dem heu­tigen Botanischen Garten, die Aus­wüch­se dieser exotischen Gast­ge­schen­ke: einen riesigen Mammutbaum, Ze­dern, Eukalyptusbäume, Bambus­sträu­cher, Zitronen, die großblütige Mag­no­lie, Kokos- und Dattelpalmen, Mispel­bäu­me, Akazien, Agaven und die ja­pa­ni­sche Kamelie, heute das Mar­ken­zei­chen des Luftkurorts. Mitten im Park die hübsche Villa Angiolina, heute be­lieb­ter Veranstal­tungsort für Aus­stel­lun­gen und Konzerte. Im ersten Stock wur­de das Museum für Tou­ris­mus ein­ge­richtet, es zeigt Fotos und Kostüme aus der K.-u.-k.-Zeit. Am Südende des Parks prangen entlang der Mauer Gra­f­fiti-Köpfe von Per­sön­lich­keiten, die die Stadt besuchten. Ein zwei­ter Park, der Margarita-Park, liegt zwi­schen der Ufer­straße und der neuen Um­ge­hungs­straße beim Hotel Opatija. Eben­falls schön, nur ein wenig kleiner.

      Dem Chirurgen Dr. Theodor Bilroth, ei­nem der Initiatoren des Kurtourismus in Opa­tija, ist die Tafel am Uferweg un­ter­halb der Jakobskirche (Sv. Jakov) ge­widmet. Die Kirche entstand 1937 durch Umbau eines älteren Vor­gän­ger­baus von 1793.

      Etwas westlich davon steht der Juraj-Šporer-Kunstpavillon, in dem heu­te eine Ge­mäldegalerie residiert. Das war nicht immer so: Der 1900 ge­bau­te Pa­vil­lon, benannt nach dem Grün­der der „Ge­sellschaft zum Aus­bau Opatijas als Bade- und Kurort“ war damals eine Zu­cker­bäckerei.

Opatija versteckt sich mit ihren Palästen und Kirchen im üppigen Grün

      Opatija versteckt sich mit ihren Palästen und Kirchen im üppigen Grün

      Unweit des Pavillons auf einem Fel­sen am Meer hält ein Mädchen eine Tau­be in der Hand - die Bron­ze­skulp­tur Gruß an das Meer (1956), von Zvon­ko Car ge­stal­tet. An ihrer Stelle stand bis 1951 die Madonnina, eine trau­ernde goldene Ma­don­na, 1891 ge­schaffen von dem Gra­zer Künst­ler Ra­thaus­ky. Nach seiner Bei­nahe-Ze­r­stö­rung wurde das Original res­tauriert und in Verwahrung ge­nom­men, eine Kopie steht heute vor der St.-Jakob-Kirche.

      In Erinnerung an die K.-u.-k.-Mo­nar­chie gibt es in Opatija u. a. die Kai­ser­nacht (→ Ver­an­staltungen) sowie Aus­stel­lungen zum Thema „Habs­bur­ger“. Im Thalasso­the­rapie-Haus wird die Ge­schichte des Ge­sund­heits­to­u­ris­mus auf­gezeigt.

      Bademöglichkeiten gibt es an den Meerwas­ser-Swimmingpools Slatina im Zentrum. Nett ist das „Strandbad“, der Lido, mit etwas Sand, betonierter Lie­ge­flä­che, Liegestuhl-, Son­nen­schirm- und Surf­brettverleih sowie einer Loungebar. Am Lungo­mare (Rich­tung Lovran) fin­den sich immer wie­der hübsche kleine schattige Fels­ba­debuchten, in Volosko einen Ba­de­strand mit Kies. Die Ho­tels in Mee­res­nä­he haben mit eigenen Zu­gän­gen ver­se­hene Badebuchten sowie auch Pools.

      Surfen: Die Bucht zwischen Opatija und Ri­jeka ist bestes Surfrevier, be­son­ders früh­morgens herrschen gute Wind­ver­hält­nisse, zudem ist es hier wel­len­ge­schützt. Surfbrettverleih gibt’s am Lido.

       Wandern: Sehr erholsam und wun­der­schön romantisch ist ein Spazier­gang ent­lang dem nach Lovran füh­ren­den 12 km langen Lungomare. Vorbei an den alten Pracht­villen schlängelt sich der betonierte Fußweg am Meer ent­lang; zum Ausruhen laden Bänkchen ein, Pinien- und Lorbeerbäume spen­den mi­tunter Schatten. Wer seine Bade­sachen dabei hat, kann sie aus­packen, überall bieten sich Ge­le­gen­heiten für ei­nen Sprung ins kühle Nass. Und wer nicht den ganzen Weg zu­rück­laufen möch­te, nimmt einfach den Bus an der Hauptstraße oberhalb. Üb­ri­gens: Wer gerne joggt - der Lu­n­go­mare ist früh­mor­gens eine herrliche Lauf­strecke ...

Prachtvolle Villen zieren Opatija

      Prachtvolle Villen zieren Opatija

      Nach Veprinac: Schön ist auch die ca. 1:30-stündige

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