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Mare quater­na­rium („vier­teiliges Meer“) abgeleitet, das sich aus der Anordnung der Inseln Cres, Losinj, Krk und Rab ergibt. Das hier beschriebene Kvarner-Küs­ten­land erstreckt sich von Brestova, dem Fähr­hafen zur Insel Cres, über die Opatija Riviera und das Kroatische Küs­ten­land (Hrvatsko primorje) rund 240 km süd­wärts bis zur Zrmanja-Mün­dung, dem Beginn Norddalma­tiens.

      Die malerische Ja­dran­ska Magistrala zählt zu den schönsten Küstenstraßen Eu­ropas. Die einstige Le­bens­ader ne­ben dem Meer wurde un­ter Josip Broz Tito in den 1950er- und 1960er-Jahren er­baut und ist mittler­weile zur Pano­ra­ma­straße ausgebaut; bis Dubrovnik führt sie auf einer Ge­samt­länge von rund 650 km hinab, ein­ge­zwängt zwi­schen dem bis über 1700 m auf­ra­gen­den Küstengebirge und dem Meer - herr­liche Ausblicke bieten sich auf Dör­fer, Inseln oder die tief unten lie­gen­den, vom Meer ge­bildeten Fjorde so­wie auf eine oft men­schenleere be­ein­druckende Land­schaft, die auf­grund ihrer na­türlichen Ge­ge­ben­heiten kei­nen Raum zur mensch­lichen Ver­un­stal­tung lässt. Auch zahl­reiche Aus­flü­ge ins Hinterland locken, wie die Na­tur­parks Učka und Velebit sowie die Na­tional­parks Plitvicer Seen, Nord-Ve­le­bit und Starigrad Paklenica.

      Was anschauen?

      Gedächtnismuseum Nikola Tesla: Alles Wichtige zum genialen Erfinder des Wech­selstroms und zu seinem Werde­gang wird hier vorgestellt.

      Cero­vačke pećine: Diese imposanten Höhlen am Südende des Velebit sind ein absolutes Highlight.

      Festung Nehaj: Ein Spaziergang zur Uskokenburg aus dem 16. Jh. lohnt, trutzig thront sie über Senj.

      Stadt- und Zeitgenössisches Museum: Ne­beneinander, in neu renovierten Pa­läs­ten in Rijeka bieten die Museen ei­nen Einblick in die Stadtgeschichte und die moderne Kunst.

      K.-u.-k.-Seebäder: Ein Bummel entlang des Lungomare von Opatija in Rich­tung Lovran verspricht einen Au­gen­schmaus an Villen.

      Zeitlose Mittelalteridylle: Spaziergänge durch das stark befestigte, uralte und aus­sichtsreiche Städtchen Kastav oder das dem kastavischen Be­sitz zugehörige Veprinac so­wie durch Mošćenice am Učka-Gebirge sind äußerst reizvoll.

      Was unternehmen?

      Durch den Nationalpark Plitvicer Seen: Hübsch angelegte Pfade schlängeln sich entlang der unzähligen rau­schen­den Wasserfälle, die die Seen ver­binden - ein Highlight.

      Durch den Nationalpark Paklenica: Ein­drucksvolle Schlucht­ein­gänge mit über­hängenden Felswänden und Klet­te­rern, schöne Mischwälder bis hin­auf zur Baum­grenze - ein Wander­ge­nuss ent­lang der Paklenica.

      Boots- oder Raftingtour auf der Zrmanja: Die ein­drucks­volle Schlucht des Flusses diente Winnetou-Filmen als Kulisse, die vielen Wasserfälle ver­spre­chen Paddel­action.

      Bärenrefugium: Im Bärenwaisenhaus bei Kuterevo erlebt man Braunbären haut­nah und erhält Infos.

      Nationalpark Nord-Velebit: Zum Wan­dern lockt der Pre­mu­žić-Lehrpfad mit Inlands- und Meerblick.

      Wo baden?

      Glasklare Fels- oder Kiesbuchten, teils mit et­was Sand, liegen entlang der Küs­te. Südwärts wird es steiler und fel­si­ger, mit nur noch einzelnen Buchten. Schöne Strände für Familien

      Mosčenička Draga: Einladender breiter Kies­strand direkt an der teils schattigen Ufer­promenade, auch Wasser­sport­an­ge­bote und Tauchschule.

      Crikvenica: Über 2 km erstrecken sich die angelegten Kiesstrände um das Städt­chen. Hier findet man auch ein gro­ßes Wassersportangebot.

      Starigrad Paklenica: Um den Ort gibt es naturbelassene Kiesbuchten.

      Die „Riviera von Opatija“ - der 30 km lange Küstenabschnitt von Opa­t­ija bis Mošćenička Draga - war schon Ende des 19. Jh. ein we­gen ihres milden Kli­mas europaweit bekanntes Winter- und Som­mer­erholungsziel. Opatija, der Haupt­ort der Riviera, blickt heute auf über 150 Jahre Tourismus­geschichte zurück und ist zu Beginn des 21. Jh. im­mer noch einer der popu­lärsten Ur­laubs­orte Europas.

      Das Učka-Gebirge mit der höchs­ten Er­hebung Istriens, dem 1401 m hohen Berg Vo­jak, schützt die Region vor Aus­trocknung und kalten Winden. Ein Hin­weis auf das subtropische Klima, das Zypressen, Palmen und Agaven ge­dei­hen lässt, ist der Orts­name Lovran - Lo­vran ist vom la­tei­nischen Wort für Lor­beer abgeleitet. Das mil­de Klima der Re­gion mit 13,3 °C mittlerer Jahrestem­pe­r­atur be­günstigt in der Tat das Wachstum der Lor­beer­bäume, die hier bis zu 10 m hoch wer­den. Bei Opatija, dem frühe­ren Win­ter­kur­ort, der heute für seine Meer­was­ser­the­ra­pie be­kannt ist, be­ginnt die Riviera - sie ist durch die Meerengen Srednja vrata (Mitt­le­res Tor) und Vela vrata (Großes Tor) mit dem offenen Meer ver­bun­den.

      Früher war es fast unmöglich, im Som­mer in Opatija ein Hotelbett zu er­gat­tern. Heu­te ist es etwas ruhiger und ex­klusiver geworden. Die alten No­bel­her­bergen wur­den re­stau­riert, vor Lu­xus­hotels und Villen stehen schicke Ka­rossen, der Jacht­ha­fen ist voll mit ele­ganten Jachten. Opatija zählt heu­te zur selben Kate­gorie von Ur­laubs­or­ten wie Brighton, Nizza und San Re­mo, es finden sich aber auch für schma­le­re Geldbeutel Quartiere. Wer gut zu Fuß ist, kann von Opat­ija nach Volosko,­ auf der vor hundert Jah­ren er­bauten Ufer­pro­me­na­de, dem Lungomare, etwa 12 km­ bis nach Lovran laufen oder jog­gen.

      Bis Mošćenička Draga führt die Kü­s­tenstraße immer am Meer ent­lang mit Blick auf die Insel Cres. Hinter Mošće­nička Draga wird es ein­sam und die Küs­tenstraße ver­läuft ober­halb des Meeres. Es fol­gen die klei­nen Orte Brseč und Za­gore, danach kommt der Abzweig zum tief unten lie­genden Fäh­rort Bres­tova (Schiffsverbindung mit der Insel Cres).

      Kroatiens ältestes Seebad strotzt vor subtropischer Üppigkeit - herr­schaft­li­che Prachtbauten versinken im Grün von Palmen und Akazien, im Blü­ten­meer der Kamelien und Magnolien. Opatijas extravagante Tra­di­tions­her­ber­gen und Villen zeugen von einer Epo­che, in der das Wort „Tourismus“ noch ohne den Zusatz „Massen“ aus­kam. Das Flair dieser Zeiten kann man bis heute genießen, allerdings nur in der Nebensaison.

      Dass es sich hier besser leben lässt als in Rijeka, ist kein Geheimnis - Opa­tija mit sei­nen nun 15.000 Einwohnern ist schon seit 1889 Kurort. Die Učka-Bergkette schützt den Küstenabschnitt vor kalten Nordwinden, der Jugo sorgt für ein laues Lüft­chen aus Afrika. Hier überwinterten, angezogen vom milden Klima, die Rei­chen und Schö­nen Euro­pas, auf Opa­ti­jas rauschenden Silves­ter­bällen trafen sich die

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